Johannes Martin Ganser
Johannes Martin Ganser (* 1608; † 3. Mai 1687 in Hanau[1]) war ein Münzmeister, der für eine Reihe von Herrschaften – vor allem im Rhein-Main-Gebiet – tätig war.
Biografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ganser war zunächst 1642 und 1643 Münzmeister im Kurfürstentum Mainz in Mainz.[2] 1646 schloss er einen Vertrag mit der Verwaltung der Grafschaft Hanau zur Übernahme der Prägung in deren Münzstätte Hanau. Mit ihm setzte 1647 – nach einer längeren Prägepause – die Tätigkeit dieser Münzstätte wieder ein.[3]
In Hanau war er bis 1658 tätig und prägte – zumindest zeitweise parallel – auch zwischen 1655 und 1657 in der Grafschaft Solms-Rödelheim. 1658 vereinbarten die im Rhein-Main-Gebiet Münzen prägenden Territorien[Anm. 1], vorübergehend die Prägung von Albus-Münzen einzustellen, was dazu führte, dass die Grafschaft Hanau ihre Münzprägung in den nicht zu diesem Gebiet gehörenden Lichtenberger Landesteil im Elsass verlegte.[4] 1659 richtete Ganser in der „Hauptstadt“ des Lichtenberger Landesteils, Buchsweiler, eine Münzstätte ein. Ab 1667 arbeitete er erneut in der Stadt Hanau. In Buchsweiler folgte ihm Johann Friedrich Lauer[5] nach[6], in Hanau Sebastian Müller[7] (1626–1705)[8], als Ganser 1674 altersbedingt ausschied. Zwischen Ganser und Müller gab es in der Folgezeit noch eine Auseinandersetzung vor der Hanauer Rentkammer, weil Müller mit der Zahlung des Teils des Schlagschatzes in Verzug geriet, der Ganser als Altersversorgung zustand.[9]
Tätigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Sigel verwendet Ganser die Buchstabenkombinationen „G“, „MG“ (auch in der Variation mit einem Punkt über dem „M“) und „IMG“.[10]
Bemerkenswert ist, dass Ganser ältere Stempel oft überarbeitet hat, um sie weiter verwenden zu können, insbesondere Jahreszahlen aktualisiert hat, und das auch mehrfach.[11]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ganser, Johann Martin. In: Biographisches Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO)
- Roland Diry: Johannes Martinus Ganser. Der wohl ressourcenschonendste Münzmeister des 17. Jahrhunderts. In: Numismatisches Nachrichtenblatt 72/2 (2023), S. 49–55.
- Eckhart Pick: Zwischen Gunst und Galgen. Münzmeister im Kurfürstentum Mainz = Beiträge zur Geschichte der Stadt Mainz 39. Stadt Mainz, Mainz 2014. ISBN 978-3-924708-29-0
- Reinhard Suchier: Die Münzen der Grafen von Hanau. Hanau 1897, ND 1994.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Das waren: Kurfürstentum Mainz, Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, Grafschaft Hanau und die Reichsstadt Frankfurt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Diry, S. 49.
- ↑ MMLO; Pick, S. 45, 75.
- ↑ Diry, S. 49.
- ↑ Diry, S. 49.
- ↑ Lauer, Johann Friedrich. In: Biographisches Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO).
- ↑ Diry, S. 49.
- ↑ Suchier, S. 13.
- ↑ Müller, Sebastian. In: Biographisches Lexikon der Münzmeister und Wardeine, Stempelschneider und Medailleure (MMLO).
- ↑ Suchier, S. 12.
- ↑ Diry, S. 49; Pick, S. 77.
- ↑ Diry, S. 51.
Personendaten | |
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NAME | Ganser, Johannes Martin |
ALTERNATIVNAMEN | Ganser, Johannes Martinus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Münzmeister |
GEBURTSDATUM | 1608 |
STERBEDATUM | 3. Mai 1687 |
STERBEORT | Hanau |