Johannes Praus
Johannes Praus (* 14. Mai 1983 in Dresden) ist ein freier Kinematograf und Fotograf.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes Praus wurde im Mai 1983 in Dresden in der damaligen DDR geboren. Er arbeitet als Director of Photography / Kinematograf für Dokumentar- und Spielfilm, ist Mitglied des Berufsverbandes Kinematografie BVK und freier Fotograf. Johannes lebt in Berlin und Dresden.
Bereits während seines Studiums im Studiengang Kamera an der Hochschule für Film & Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg erhielt Johannes Praus diverse Preise und Nominierungen für seine Arbeiten, u. a. gewann er den Kodak Cinematography Award, drei seiner Filme wurden für das CamerImage Film Festival in Bydgoszcz ausgewählt. Sein Diplomstudium als Bildgestalter schloss er 2013 mit der theoretischen Arbeit Keine Beziehung ist unmöglich mit Auszeichnung ab. Sein Abschlussfilm in der Regie von Daniel Abma, Nach Wriezen, gewann 2015 den Grimme-Preis.[1]
Von April 2013 bis März 2015 war er Meisterschüler bei Peter Badel an der Filmuniversität Babelsberg. Praus’ Spielfilmdebüt in der Regie von Ester Amrami, Anderswo, gewann den Preis Dialogue en Perspective bei den 64. Internationalen Filmfestspielen Berlin, wurde für das European Panorama beim CamerImage ausgewählt und gewann den Independent Camera Award beim 49. Internationalen Filmfestival Karlovy Vary.[2][3] Auszeichnungen erhielt auch Du warst mein Leben (Grimme-Preis 2018 und Nominierung IMAGO – International Award for Cinematography 2019).[4] Mit Druck wurde er für den Deutschen Kamerapreis 2020 nominiert, außerdem erhielt die Serie eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis 2020.[5][6] 2021 wurde er zum zweiten Mal in Folge für den Deutschen Kamerapreis, diesmal mit Hüter der Erde – Hirten in Kirgistans Himmelsgebirge, nominiert.[7]
Neben seinem filmischen Schaffen arbeitet er als freier Fotograf und präsentierte seine Arbeiten in diversen Einzel- und Gruppenausstellungen. 2018 veröffentlichte er seinen Bildband, Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, mit 54 Schwarz-Weiß-Abbildungen seiner fotografischen Arbeit.[8]
Seit 2019 lehrt er als Dozent an der Filmuniversität Babelsberg.[9]
Filmografie (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kino - Dokumentarfilm
- 2011: Roadcrew, Olaf Held
- 2012: AG Geige – Ein Amateurfilm, Regie: Carsten Gebhard
- 2012: Nach Wriezen, Regie: Daniel Abma
- 2016: Transit Havana, Regie: Daniel Abma
- 2016: Wo Worte nicht hinreichen, Regie: Josefine Links
- 2023: Hirten - Hüter der Erde, Regie: Mark Michel
- 2024: Im Prinzip Familie, Regie: Daniel Abma
Kino - Spielfilm
- 2014: Anderswo, Regie: Ester Amrami
TV - Spielfilm
- 2019: Druck, Staffel 3, Folgen 28–30, Regie: Chris Miera
- 2021: WIR, Staffel 1, Folgen 8–12, Regie: Chris Miera
- 2021: Druck, Staffel 7, Folgen 67–70, Regie: Chris Miera
TV - Dokumentarfilm
- 2012: Toten Hosen – Die Wohnzimmer-Jubiläumstour, Regie: Olaf Held
- 2014: Vorwärtsgang, Regie: Daniel Abma
- 2015: Der letzte Remix, Regie: Olaf Held
- 2017: Deutschland Schlagerland, Regie: Arne Birkenstock
- 2017: Geschichte Mitteldeutschlands, Episoden 94–97, Regie: diverse
- 2017: Du warst mein Leben, Regie: Rosa Hannah Ziegler
- 2021: Hüter der Erde, Folgen 3–5, Regie: Mark Michel
- 2022: Die Ecke, Regie: Christa Pfafferott
- 2022: Die Recyclinglüge, Regie: Tom Costello & Benedict Wermter
Kurzfilm, Musikvideo, Installation
- 2008: Ein Toilettenwestern, Regie: Heiner Heinke, Johannes Praus
- 2009: Armenische Fragmente, Regie: Holger Wendland
- 2010: Der Abschied, Regie: Bernd Kilian
- 2010: Aus dem Meer, Regie: Felix Harmuth
- 2011: Opfer, Regie: Johannes Leistner
- 2011: Roulette Prohlisienne, Regie: Bernd Kilian
- 2012: Schlicht und Ergreifend, Regie: Karl Hagen-Stötzer
- 2012: B-Day, Regie: Olaf Held
- 2012: Herzberg, Regie: David C. Bunners
- 2012: Swan, Regie: Henrike Naumann
- 2017: Freedom of movement, Regie: Fischer & el Sani
- 2018: Tristan Brusch – Ich lass dich nie los, Regie: Lewis Lloyd
- 2018: Tristan Brusch – Hier kommt euer bester Freund, Regie: Tristan Brusch
- 2019: S, Regie: Max Chrambach
- 2020: What do people do all day, Regie: Simon Dybbroe Møller
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kinematografieauszeichnungen
- 2011: Kodak Film School Cinematography Competition – EAMER für Opfer
- 2012: Camerimage – Students Etudes Panorama (Auswahl) – B-Day
- 2014: Camerimage – European Panorama (Auswahl) – Anderswo
- 2019: IMAGO International Award for Cinematography – Documentary Germany (Longlist) – Du warst mein Leben
- 2020: Deutscher Kamerapreis – Fernsehfilm / Serie (Nominiert) – Druck, Folge 29
- 2021: Deutscher Kamerapreis – Dokumentation (Nominiert) – Hüter der Erde - Hirten in Kirgistans Himmelsgebirge
Filmauszeichnungen
- 2013: Murnau-Kurzfilmpreis für B-Day
- 2014: Karlovy Vary International Film Festival – Independent Camera Award für Anderswo
- 2014: 64. Berlinale – Dialogue en Perspective für Anderswo
- 2015: Grimme-Preis für Nach Wriezen
- 2018: Grimme-Preis für Du warst mein Leben
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen
- 2010: Mensch-India, Internationales Begegnungszentrum, Dresden
- 2011: Mensch-India, Ladencafé Aha, Dresden
- 2013: mining and smelting the or, Zimmertheater, Rottweil
- 2018: Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, Karl-Liebknecht-Haus, Berlin
- 2018: Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, Made in Wedding, Berlin
- 2018: Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, Alte Feuerwache Loschwitz, Dresden
- 2019: Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, Magic Mountain, Berlin
- 2022: Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit, Lesezeichen, Dresden
- 2023: Amvergessene, Alte Feuerwache Loschwitz, Dresden
Gruppenausstellungen
- 2008: Kulturerbe: Bewahren!Pflegen!, Dreikönigskirche, Dresden (c/o Evelyn Richter)
- 2008: Kulturerbe: Bewahren!Pflegen!, Weinbergkirche Pillnitz, Dresden (c/o Evelyn Richter)
- 2010: Mariusz von der Achterbahn, Internationale Zeitgenössische Kunstausstellung, Kraków
- 2011: mining and smelting the or, Internationale Zeitgenössische Kunstausstellung, Nürnberg
- 2012: Realität der Arbeit, Photokina, Köln
Veröffentlichungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit. Eigenverlag, Berlin-Dresden 2018, ISBN 978-3-00-059116-7.
- Amvergessene. Eigenverlag, Berlin-Dresden 2023, ISBN 978-3-00-076662-6.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Praus’ Homepage
- Johannes Praus bei IMDb
- Johannes Praus bei Crew United
- Johannes Praus im Berufsverband Kinematografie – BVK
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ 51. Grimme Preis 2015: Preisträger*innen – 51. Grimme Preis 2015. (PDF) Abgerufen am 4. März 2015.
- ↑ 64. Berlinale 2015 – Perspektive Deutsches Kino: DFJW-Preis Dialogue en perspective. Abgerufen am 14. Februar 2015.
- ↑ Christoph Gröner: Körper Erkunden. Januar 2015 (Körper Erkunden – Interview Fachzeitschrift Film&TV Kamera – Ausgabe: 01-2015 [PDF; abgerufen am 27. Februar 2015]).
- ↑ 54. Grimme Preis 2018: Preisträger*innen – 54. Grimme Preis 2018. (PDF) Abgerufen am 14. April 2018.
- ↑ Deutscher Kamerapreis 2020: Liste Nominierungen Deutscher Kamerapreis 2020. (PDF) Abgerufen am 2. März 2020.
- ↑ Deutscher Fernsehpreis 2020: Preisträger:innen und Nominierte 2020. In: deutscher-fernsehpreis.de. Abgerufen am 10. Dezember 2022.
- ↑ Deutscher Kamerapreis 2021: Liste Nominierungen Deutscher Kamerapreis 2021. (PDF) Abgerufen am 9. März 2021.
- ↑ Mitgebrachte Augenblicke einer Wirklichkeit – Johannes Praus in Berlin – RLS
- ↑ Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf: Lehrende im Studiengang Cinematography. Abgerufen am 6. Dezember 2020.
Personendaten | |
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NAME | Praus, Johannes |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kameramann |
GEBURTSDATUM | 14. Mai 1983 |
GEBURTSORT | Dresden |