Johannes Riepenhausen
Johannes Riepenhausen (auch: Johann Christian Riepenhausen; * 10. März 1787 in Göttingen;[1] † 11. September 1860 in Rom) war deutscher Maler und Kupferstecher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Riepenhausen und sein Bruder Franz Riepenhausen lernten zunächst bei ihrem Vater Ernst Ludwig Riepenhausen, später bei Tischbein auf der Akademie zu Kassel, ab 1805 in Dresden und ab 1807 in Italien besonders nach Raffael und wählten Rom zu ihrem bleibenden Aufenthaltsort.
Kreidezeichnungen zu Goethes „Faust“, zu Schillers „Taucher“ und zu dessen „Kampf mit dem Drachen“, Darstellungen aus dem Leben Karls des Großen und viele Bilder religiösen Inhalts gehören in diese Periode. Im Jahr 1822 vollendeten sie die Geschichte der heiligen Elisabeth für den Herzog von Cambridge und eine Replik der Verklärung Raffaels. Für den Saal des Guelfenordens in Hannover malten die Brüder 1825 das große Ölgemälde „Heinrich der Löwe“, den Kaiser Friedrich I. beim Herausgehen aus der Peterskirche gegen den meuchlerischen Anfall der Römer schützend.
Gemeinschaftlich führten sie auch die „Geschichte der Malerei in Italien“ (Stuttgart und Tübingen 1810–20, 2 Hefte), 24 Umrisse nach den italienischen Meistern vor Perugino, eine Reihe von Umrissen nach Pausanias’ Beschreibung der polygnotischen Gemälde in der Lesche der Knidier zu Delphi (32 Blätter) und 16 Blätter Radierungen zu Ludwig Tiecks „Genoveva“ aus.
Nach dem Tode von Franz gab Johannes die Zeichnungen, welche beide zur bildlichen Darstellung des Lebens Raffaels ausgeführt hatten, unter dem Titel „Vita di Raffaelle da Urbino“ (Rom 1833, 12 Blätter) heraus.
1855 wurde dem unterdessen zum Hofmaler erhobenen und noch immer in Rom arbeitenden Riepenhausen, ebenso wie dem Königlich Hannoverschen Hofmaler Eduard Frederich in Hannover, das Ritterkreuz des königlich hannoverschen Guelphen-Ordens verliehen.[2]
Werke (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raffaels Tod (1836)
- Herzog Erich der Ältere von Calenberg und Kaiser Maximilian vor der Veste Kufstein in Tirol (vor 1837)
- Erich von Braunschweig bittet in Kufstein bei Maximilian I. für die Gefangenen (1837)
- Untergang der Familie Cenci (1839)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Kaspar Nagler: Riepenhausen, Franz und Johann. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon … Band 13: Rhenghiero, Rhenghieri–Rubens, P. P. E. A. Fleischmann, München 1843, S. 170–172 (Textarchiv – Internet Archive).
- Riepenhausen, 2) Franz und Johannes. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 13, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 824.
- Wilhelm Rothert: Allgemeine Hannoversche Biographie (in Frakturschrift), Band 2: Im Alten Königreich Hannover 1814–1866. Sponholtz, Hannover 1914, S. 572.
- Paul F. Schmidt: Riepenhausen, Franz und Johannes. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 28: Ramsden–Rosa. E. A. Seemann, Leipzig 1934, S. 337–338 (biblos.pk.edu.pl).
- Andreas Andresen: Die deutschen Maler-Radirer (Peintres-Graveurs) des 19. Jahrhunderts nach ihren Leben und Werken Band 3. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1866–1874. Olms, Hildesheim u. a. 1971, ISBN 3-487-04007-7.
- Eva Börsch-Supan: Riepenhausen, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 601 f. (Digitalisat).
- Silke Gatenbröcker: Aquarelle und Zeichnungen aus Romantik und Biedermeier. Die Sammlung „Andenken meiner Zeitgenossen“ des Bernhard Hausmann (1784–1873). Hirmer Verlag, München 2005, ISBN 3-7774-2505-2, S. 183–184 (Sammlungskataloge des Herzog-Anton-Ulrich-Museums Braunschweig 14).
- Thomas Appel: Göttinger Künstlerlexikon. Maler – Grafiker – Bildhauer – Architekten: vom 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Universitätsverlag Göttingen, Göttingen 2022, ISBN 978-3-86395-504-5, S. 465–468 (https://univerlag.uni-goettingen.de/handle/3/isbn-978-3-86395-504-5).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ o.V.: Riepenhausen, Johannes ( des vom 31. Juli 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 23. Juli 2015, zuletzt abgerufen am 27. Mai 2017.
- ↑ Ernst Gotthelf Gersdorf (Hrsg.): Leipziger Repertorium der deutschen und ausländischen Literatur. 13. Jahrgang, Band 3, hrsg. unter Mitwirkung der Universität Leipzig, Leipzig: T. O. Weigel, 1855, S. 123 (Vorschau über Google-Bücher).
Personendaten | |
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NAME | Riepenhausen, Johannes |
ALTERNATIVNAMEN | Riepenhausen, Johann Christian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler und Kupferstecher |
GEBURTSDATUM | 10. März 1787 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 11. September 1860 |
STERBEORT | Rom |