Johannes Wanckel (Mediziner)

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Johann Wanckel (* 1582 in Torgau; † 24. April 1651 in Freiberg) war ein deutscher Mediziner. Er war der Sohn des Geschichtsprofessors in Wittenberg, Johannes Wanckel.

Wanckel immatrikulierte sich am 25. Oktober 1599 an der Universität Wittenberg und promovierte am 8. November 1608 in Basel, nachdem er sich dort erst im selben Jahr eingeschrieben hatte.

Nach seiner Promotion begann Wanckel seine medizinische Laufbahn und war unter anderem als Leibarzt der Kurfürstinwitwe Hedwig in Lichtenburg tätig. Er praktizierte später in Dresden. Seine berufliche Präsenz könnte ihn auch zu anderen nahen Residenzen wie Sitzenroda, Mühlberg und Annaburg geführt haben.

Johann Wanckel starb am 24. April 1651 in Freiberg. Sein Sohn Wilhelm würdigte ihn posthum für seine umfangreiche Erfahrung und seine Kenntnisse in der chemischen Kunst.[1]

Johann Wanckel war mit Rosina Lother verheiratet, einer Tochter des kursächsischen Landrentmeisters David Lother und der Anna Catharina Hanisch. Das Paar hatte drei Söhne: Johannes David, August und Wilhelm. Die Tochter Maria Rosina (* 1632 in Dresden; † September 1652 in Wittenberg)[2], war 1651 mit dem damaligen Diakon an der Wittenberger Stadtkirche und späteren Generalsuperintendenten von Lübben Daniel Römer (* 17. Juli 1617 in Thorn; † 7/18. April 1700 in Lübben)[3] verheiratet. Während Johannes David jung verstarb, folgten die beiden anderen Söhne ihrem Vater in die medizinische Laufbahn. Wilhelm studierte in Wittenberg, unterbrochen von der Rückkehr nach Hause auf Wunsch seines Vaters, der ihm seine Kenntnisse weitergeben wollte. Nach dem Tod des Vaters und einer eigenen Erkrankung graduierte Wilhelm 1653 zum Lizentiaten und wurde im September desselben Jahres promoviert.

Wilhelm war mit Regina Salome Möller verheiratet, Tochter des Freiberger Stadtarztes und Chronisten Andreas Möller. Nach dem Tod von Andreas Möller wurde Wilhelm die Position des Stadtarztes in Dresden angeboten, die er jedoch ablehnte und stattdessen in Freiberg blieb, wo er 1657 verstarb.[1]

  • Andreas Lesser: Die albertinischen Leibärzte vor 1700 und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ärzten und Apothekern. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0285-0, S. 141–144.

Einzelnachweise

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  1. a b Andreas Lesser: Die albertinischen Leibärzte vor 1700 und ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Ärzten und Apothekern (= Schriftenreihe der Friedrich-Christian-Lesser-Stiftung. Nr. 34). Imhof-Verl, Petersberg 2015, ISBN 978-3-7319-0285-0, S. 141–144.
  2. vgl. August Buchner: Dissertationes Academicae, sive Programmata in incluta Wittebergensi Academia Publico, olim nomine scripta editaque, nunc vero ferme omnia in unum cor-/pus collecta, inque gratiam ac commodum studiosae Juventius, beccessariis Indicibus adjectis, excusa. Martin Gabriel Hübner, Frankfurt/Main und Leipzig, 1679, S. 859 (Digitalisat);
  3. Er war der Sohn des Fleischhauers Caspar Römer und dessen Frau Ursula (geb. Voigt). Nach dem Besuch des Gymnasiums in Thorn, frequentierte er ab dem 7. Januar 1646 die Universität Wittenberg, um Theologie zu studieren. 1650 erhielt er ein Diakonat an der Wittenberger Stadtkirche St. Marien, am 20. Oktober 1659 erhielt er eine Berufung als Oberpfarrer und Superintendent nach Forst, 1668 wurde er 2. Pfarrer an der St. Petrikirche in Bautzen, wo er 1679 zum Oberpfarrer aufstieg. 1683 zog er als Oberpfarrer, Generalsuperintendent und Konsistorialassessor nach Lübben. Seine zweite Ehe schloss er 1653 Sabine Berger, aus Wittenberg und 1676 ging er seine dritte Ehe mit Anna Katharina (geb. Schulz), die Witwe des Superintendenten von Pirna Christian Reinhardt, ein. Karl Gottlob Dietmann: Die gesamte der ungeänderten Augsb. Confeßion zugethane Priesterschaft in dem Marggrafthum Oberlausitz. Johann Christoph Wirthgens, Lauban und Leipzig, 1776, S. 41 (Digitalisat); AAV: 4, 440;