Johannes von Jenner
Johannes von Jenner (* 1735 in Bern; † 1787 in Lindau; Bürger von Bern) war ein Schweizer Magistrat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Johannes von Jenner wurde als Sohn des Landvogts Adrian (III.) von Jenner (1693–1788) und der Marianne Müller geboren. Er wirkte ab 1771 als Salzbuchhalter in Bern, verheiratete sich 1772 mit seiner entfernten Cousine Marianne von Jenner (1754–1728)[1], gelangte 1775 in den Grossen Rat der Stadt Bern und wurde schliesslich 1780 zum Salzkassaverwalter bestellt.[2] In dieser Eigenschaft verhandelte er als Gesandter in Paris und Bayern Salzlieferungen für die Stadt und Republik Bern. Sein Schwager Gottlieb Abraham von Jenner begleitete ihn 1781 auf der Reise nach München und Mannheim.[3] Im Zusammenhang mit dieser Gesandtschaft beschenkte ihn Karl Theodor, Kurfürst von der Pfalz und Bayern, mit einem umfangreichen Porzellan-Service aus der Frankenthaler Manufaktur. Nachdem Jenner Geld der bernischen Salzkasse veruntreut hatte, floh er nach Lindau, wo er 1787 Selbstmord beging.[4]
Teile des Services befinden sich heute in den Sammlungen des Bernischen Historischen Museums (ausgestellt im Schloss Oberhofen), der Reiss-Engelhorn-Museen und in Privatbesitz.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes v. Jenner (1735–1787): Autobiographische Aufzeichnungen. Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.XLIV.151.
- Bernhard von Rodt: Genealogien Burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Band 5 (1950), Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.LII.9.3, S. 118.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Barbara Beaucamp-Markowsky: Frankenthaler Porzellan. Band 3: Das Geschirr, München 2014, S. 132–144.
- Hermann von Fischer: Wohnkultur des Alten Bern vom 17. bis 19. Jahrhundert im Schlosse Jegenstorf. Bern 1959, S. 200.
- Brigitte Flückiger: Beispiel einer patrizischen Haushaltung im 18. Jahrhundert in Bern: das Geltstagsinventar des Johannes von Jenner (1735–1787). Lizentiatsarbeit Universität Bern 1984.
- Erich Gruner: Leidenstage einer besetzten Stadt. Briefe einer Bernerin aus dem Jahre 1798. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde, Bd. 3 (1941), S. 97–122. doi:10.5169/seals-238987
- Gottlieb von Jenner: Denkwürdigkeiten meines Lebens. Hrsg. und mit Anmerkungen versehen von Eugen von Jenner-Pigott, Bern 1887.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jenner-Table-Set auf lessingimages.com
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tochter des Franz Ludwig von Jenner, Venner, und Marianne von Haller, Tochter des Albrecht von Haller.
- ↑ Bernhard von Rodt: Genealogien. Bd. III, 1950, Burgerbibliothek Bern, Ms.h.h., Lit. 9.3., S. 118.
- ↑ von Jenner: Denkwürdigkeiten meines Lebens. 1887, S. 3.
- ↑ von Rodt 1950, S. 118.
Personendaten | |
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NAME | Jenner, Johannes von |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Politiker |
GEBURTSDATUM | 1735 |
GEBURTSORT | Bern |
STERBEDATUM | 1787 |
STERBEORT | Lindau (Bodensee) |