Johanneskirche (Troisdorf)
Die Johanneskirche (auch Stadtkirche) ist eine evangelische Kirche in Troisdorf-Mitte, einem Stadtteil von Troisdorf im nordrhein-westfälischen Rhein-Sieg-Kreis. Neben dem Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Friedrich-Wilhelms-Hütte ist sie eine der Predigtstätten der Kirchengemeinde Troisdorf im Kirchenkreis An Sieg und Rhein der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Baugeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kirche wurde in den Jahren 1901 bis 1904 nach Plänen des Elberfelder Architekten Adolf Cornehls im neoromanischen Stil erbaut und bereits Ende 1903 in Dienst genommen. Nach der nur notdürftigen Behebung schwerer Kriegsschäden entschloss man sich 1956 zu einer grundsätzlichen Neugestaltung des Innenraums mit vollständiger Entfernung aller historistischen Einbauten und Einrichtungsgegenstände.[1]
Zwischen 2000 und 2001 wurde die Kirche, insbesondere der Innenraum, noch einmal völlig verändert. Die Umgestaltung zur „Stadtkirche“ mit multifunktionalen Aufgaben (Gottesdienste, Ausstellungen, Konzerte) war das Ergebnis eines vom evangelischen Landeskirchenamt in Düsseldorf ausgelobten und von dem Bonner Architektenbüro Martini Architekten 1999 gewonnenen Wettbewerbs.[2]
Ausstattung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Altar wurde in die Mitte des Kirchenraums gerückt und ist – ebenso wie Taufbecken und Lesepult – leicht beweglich. Dadurch kann der gesamte Kirchenraum bei Konzerten oder Ausstellungen genutzt werden. Einzelne Bereiche des Innenraums können mit Hilfe von Glaselementen flexibel abgetrennt werden. Helle Wände sowie durchsichtiges und satiniertes Glas verleihen der Kirche eine lichte Atmosphäre.[3]
Im Eingangsbereich wurde ein Kirchencafé geschaffen, unter der Seitenempore eine Küche eingerichtet sowie ein Raum der Stille integriert.
Die Johanneskirche ist die erste Kirche in der Evangelischen Kirche im Rheinland, der das Signet „Offene Kirche“ verliehen wurde.[4][5]
Denkmalschutz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die evangelische Johanneskirche wurde unter der Nummer A259 in die Denkmalliste der Stadt Troisdorf eingetragen.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche im Rheinland: Umgestaltung Johanneskirche in Troisdorf. Düsseldorf 2010
- Evangelische Kirchengemeinde Troisdorf: Geschichte der Evangelischen in Troisdorf. Kompass 671 (2017)
- Helmut Schulte: Haus Broich, Haus Spich und die Reformation im Troisdorfer Raum. Troisdorfer Jahreshefte Band 3 (1973), Seiten 33–92
- Walter Neumann und die AG "Geschichte der Evangelischen in Troisdorf": Kirche zwischen Hochöfen und Gleisen. Die Entstehung der evangelischen Kirchengemeinde in Troisdorf 1815-1910. Evangelische Kirchengemeinde Troisdorf: Kompass (671) Januar 2017, S. 6–9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Helmut Schulte: Johanneskirche, zur Baugeschichte der größten evangelischen Kirche der Stadt. Troisdorfer Jahreshefte Band 12 (1982), Seiten 1–13
- ↑ Redaktion baukunst nrw: Johanneskirche Troisdorf (Umbau und Sanierung). Ingenieurkammer-Bau NRW, Architektenkammer NRW, 2010, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ Martini Architekten BDA - Johanneskirche Troisdorf. Abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ Johanneskirche – Evangelische Stadtkirche Troisdorf – Evangelisch in Troisdorf. Abgerufen am 17. Februar 2022 (deutsch).
- ↑ Evangelische Kirchen Rheinland, Westfalen Lippe: Leitfaden Offene Kirchen. 2009, abgerufen am 17. Februar 2022.
- ↑ Stadt Troisdorf: Denkmalliste Stand Juli 2021
Koordinaten: 50° 48′ 54,6″ N, 7° 9′ 14,6″ O
- Kirchengebäude in Troisdorf
- Kirchengebäude des Kirchenkreises An Sieg und Rhein
- Johanneskirche (evangelisch)
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