Johannisbrunnen (Geiselwind)
Der Johannisbrunnen (auch Marktbrunnen genannt) ist eine historische Brunnenanlage auf dem Marktplatz des Geiselwinder Kernortes im unterfränkischen Landkreis Kitzingen.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Brunnen bildet den Ortsmittelpunkt und geht in seiner heutigen Form auf das 18. Jahrhundert zurück. Die Brunnen, die sich an mehreren Orten im Dorf befanden, stellten jahrhundertelang die Wasserversorgung für die örtliche Bevölkerung sicher. In den Marktbrunnen wurde das weichste Wasser aus einer Quelle im Westen des Ortes geleitet, heute speist das Wasser mehrere Seen in der Nähe der Schnackenmühle. Die Qualität des Wassers war auch der Grund, weshalb der Marktbrunnen auch als Viehtränke genutzt wurde.[1]
Die Bedeutung der Anlage wurde auch dadurch unterstrichen, dass die Dorfherren, die Fürsten von Schwarzenberg, ihr Wappen unterhalb der zentralen Nepomukfigur anbrachten. Der umgangssprachliche Name Johannisbrunnen geht auf diese Patronsfigur zurück. Während die Nepomukfigur mit der Jahreszahl 1753 ausgestattet wurde, die wohl auf die Errichtungszeit verweist, wurde der eigentliche Brunnen immer wieder verändert. Um 1955 bestand noch eine langgestreckte Viehtränke. Im Jahr 1964 erhielt der Brunnen dann ein rundes Brunnenbecken mit vier Rohren.[2] Heute ist der Zustand aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts rekonstruiert.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ältestes Bauteil des Brunnens ist die Figur des heiligen Johannes Nepomuk, dem Patron des Wassers. Er wurde in den Formen des Spätbarock geschaffen und weist ein Priestergewand mit Cape, Chorhemd und Birett auf. Er trägt ein Kreuz in der Hand. Der ursprünglich vorhandene metallene Sternenkranz um sein Haupt ist heute entfernt. Unterhalb der Figur hat sich ein Sockel erhalten, auf dessen vier Seiten das Wappen der Patronatsherren von Schwarzenberg sowie das Gemeindewappen von Geiselwind angebracht sind. Er erhebt sich auf einem modernen Säulenstumpf, vor dem sich ein langgestrecktes Becken aus Sandstein (2,5 m auf 3 m) befindet.[3] Der Brunnen ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 79.
- Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Scheinfeld 2001, ISBN 3-89014-179-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Scheinfeld 2001, ISBN 3-89014-179-X. S. 39.
- ↑ Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Scheinfeld 2001, ISBN 3-89014-179-X. S. 37.
- ↑ Erwin Müller: Geiselwind mitten in Franken. Scheinfeld 2001, ISBN 3-89014-179-X. S. 38.
Koordinaten: 49° 46′ 23,1″ N, 10° 28′ 11,8″ O