John Burnaby
John Burnaby (* 1701; † 24. November 1774 in London[1]) war ein britischer Diplomat.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]John Burnaby war der älteste Sohn des John Burnaby aus Kensington und der Clara Wood.[2] Sein Bruder war Sir William Burnaby, 1. Baronet,[3] Rear-Admiral der Royal Navy und Kommandeur in Jamaika.[4] Er diente James Waldegrave, 1. Earl Waldegrave, Botschafter in Paris und Wien, als Sekretär.[5] Aus Stockholm wurde er 1741 abberufen und 1743 nach Bern entsandt, wo er bis 1750 als Ministerresident bei den Schweizer Kantonen diente.[6] Für Burnaby wurde die Fähre Reichenbach–Engehalbinsel eingerichtet, der 1743 das Schloss Reichenbach in Zollikofen als Sommerresidenz gemietet hatte.[7] Im Dezember 1749 beschenkte die bernische Obrigkeit Burnaby zum Dank für seine Dienste mit einer goldenen Kette mit Sechzehner-Pfennig.[8]
Burnabys Tochter Maria hatte eine Beziehung mit dem Berner Tuchhändler Daniel Zeerleder (1731–1793). Die beiden hatten den gemeinsamen Sohn Johann Daniel Zeerleder (1765–1774).[9]
In einer Aktennotiz mit dem Betreff Traduction des Loix de Berne erwähnt Burnaby, er habe ein beiliegendes Manuskript mit größten Schwierigkeiten beschafft und es wäre nützlich, dieses für künftige Ministerresidenten übersetzen zu lassen.[10] Das Manuskript sei nie im Druck erschienen, existiere in England bisher nicht als Abschrift und sei in Bern nicht zu erwerben. Bei dem erwähnten Manuskript handelt es sich entweder um eine Abschrift des Roten Buches oder der Burgerspunkten. Das Rote Buch und die Burgerspunkten waren die Fundamentalgesetze der Stadt und Republik Bern und erschienen im Ancien Régime nie im Druck.
Der in Bern tätige Basler Maler Emanuel Handmann malte von John Burnaby drei Bildnisse. Eines schenkte Burnaby 1748 Christoph Steiger zu dessen Wahl zum Schultheissen von Bern,[11] ein Weiteres befand sich im Besitz des Ratsherrn Rudolf Emanuel Frisching, der Burnaby auf der Rückseite des Gemäldes als amicus meus (mein Freund) bezeichnet[12], und ein drittes, welches aus dem Nachlass Burnabys stammt.[13]
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Burnaby an den Duke of Newcastle, Bern, 4.4.1747, Bundesarchiv Bern, P London 10
- Sammlung von Bündnissen der Alten Eidgenossenschaft sowie von Bündnissen und Burgrechten mit der Stadt Bern, Bern (?), um 1616 (mit Zusätzen 17. Jh.), doi:10.5076/e-codices-fmb-cb-0054 Cologny, Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 54
- John Burnaby, Letter book, English and French, eighteenth century, St John's College W.118
- Schreiben von John Burnaby an den Rat von Freiburg, sine dato, Mss.Mül.531 (13) im Katalog der Burgerbibliothek Bern
- Korrespondenz an Freiburg (Schultheiss und Räte), 18. Jh., FA von Fellenberg 167.29 (20) im Katalog der Burgerbibliothek Bern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John Debrett: Debrett's Baronetage of England. With Alphabetical Lists of Such Baronetcies as Have Merged in the Peerage, Or Have Become Extinct, and Also of the Existing Baronets of Nova Scotia and Ireland. 1835 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Thomas Freivogel: Emanuel Handmann 1718–1781 – Ein Basler Porträtist im Bern des ausgehenden Rokoko. Murten 2002.
- H.L. Rabino Di Borgomale: Les armoiries des représentants diplomatiques britanniques en Suisse de 1617 à 1947. In: Schweizerisches Archiv für Heraldik. Band 61, 1947, S. 49–56, doi:10.5169/seals-745549.
- Matthäus Michel: Fährgeschichten. Fähren auf der Aare um Bremgarten bei Bern. In: Historischer Kalender oder der Hinkende Bot auf das Schaltjahr 2008. Bern 2007, S. 59–61, doi:10.5169/seals-655755.
- J. Sterchi: Berner Chronik von 1701–1761. In: Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde. Band 9, Heft 4, 1913, S. 229–275, doi:10.5169/seals-180767.
- Hans Utz: Liberty and Property : England im 18. Jahrhundert nach Berichten von Bernern. In: Berner Zeitschrift für Geschichte und Heimatkunde. Band 54, Heft 3, 1992, S. 97–150, doi:10.5169/seals-246666.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Handmann,_Burnaby,_verso.jpg
- ↑ Debrett 1835, S. 189.
- ↑ Debrett 1835, S. 189.
- ↑ Siehe Sir William Burnaby, 1st Baronet.
- ↑ John Burnaby 1739–1741 auf cambridge.org
- ↑ Rabino Di Borgomale 1947, S. 50.
- ↑ Michel 2007, S. 60.
- ↑ Sterchi 1913, S. 241.
- ↑ hfls.ch
- ↑ forumauctions.co.uk
- ↑ Freivogel 2002, S. 130. Befand sich im Steigerhaus Tschugg, heute Kunstmuseum Bern (Depositum der Burgergemeinde Bern), Inschrift: Burnabÿ Magnæ / Britanniæ Legatus / ad Helvetos Dono dedit / Christ: Steigero Consuli / Reip: Bern: 1748.
- ↑ Siehe Datei:Handmann,_Burnaby,_recto.jpg.
- ↑ Siehe File:Handmann, Burnaby, New Walk Museum and Art Gallery, Leicester.jpg.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Burnaby, John |
ALTERNATIVNAMEN | Burnabi, John |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Diplomat |
GEBURTSDATUM | 1701 |
STERBEDATUM | 24. November 1774 |
STERBEORT | London |