John Kruesi
John Kruesi (eigentlich Johann Heinrich Krüsi) (* 15. Mai 1843 in Heiden, Appenzell Ausserrhoden; † 22. Februar 1899 in Schenectady, New York; heimatberechtigt in Speicher) war Schweizer Maschinenbauer aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden und ein langjähriger Partner von Thomas Edison.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]John Krüsi wurde als unehelicher Sohn von Juditha Krüsi geboren. Er wuchs im Waisenhaus in Speicher auf. Im Jahr 1873 heiratete er Emilie Zwinger, Tochter von Jakob August Zwinger, Apotheker. Nach seiner Ausbildung als Schlosser in St. Fiden (heute Gemeinde St. Gallen) machte er ab 1864 Weiterbildungsaufenthalte in diversen europäischen Ländern.
Im Jahr 1870 wanderte er in die USA aus. 1871 traf er auf Thomas Alva Edison, der soeben eine Fabrik für Börsenticker aufgebaut hatte, und einen Maschinenbauer suchte. Krüsi wurde ein enger Mitarbeiter Edisons, war Teilhaber und zum Teil Leiter an bzw. von verschiedenen Firmen Edisons. Im Jahr 1877 wurde nach den Vorgaben von Krüsi der erste Phonograph konstruiert. Im Jahr 1879 wirkte Krüsi an der Entwicklung der Glühlampe und am Bau des ersten Grossgenerators mit. Krüsi gilt auch als Erfinder des unterirdischen Elektrokabels (Erdkabel), bekannt als Kruesi-Rohr oder "Kruesi-Tubes", einem selbstklebenden Isolierband und einem Stromabnehmer für Strassenbahnen.
Er arbeitete als Sachverständiger beim Bau der U-Bahnen von Boston und Baltimore. Die Arbeiter gaben ihm den Ehrennamen "Honest John".
Einer der Söhne Krüsis gründete 1960 die „Walter-Edison-Kruesi-Stiftung“ mit Sitz in Herisau. Die Stadt Chattanooga verleiht seit 2001 den „Kruesi Spirit of Innovation Award“.[1] Sein Urenkel war der US-amerikanische Politiker Bill Brock.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thomas Fuchs: Krüsi, John. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Helmut Stalder: Thomas Edisons rechte Hand. Schweizerischer Beobachter Nr. 21 vom 15. Oktober 2010, S. 36–38.
- Helmut Stalder: Thomas Edisons rechte Hand. In: H. Stalder, Verkannte Visionäre. 24 Schweizer Lebensgeschichten. Zürich: NZZ Libro 2011, ISBN 978-3-03823-715-0, S. 13–19.
- Peter Witschi: Appenzeller in aller Welt. Herisau: Schläpfer 1994. ISBN 3-85882-091-1, S. 222–225.
- H[ans] Wüger: Johann Heinrich Krüsi 1843–1899. In: Bulletin des Schweizerischen Elektrotechnischen Vereins, des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätswerke, 65 (1974), Heft 12 (15. Juni), S. 898 (mit Porträtfoto). (Digitalisat in E-Periodica).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- John Kruesi, Biography. ETHW, IEEE Global History Network, abgerufen am 20. Juli 2016.
- John Kruesi in der Datenbank Find a Grave
- John Kruesi. In: WikiSpeicher.
- Publikationen von und über John Kruesi im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Dokumente von John Krüsi auf der Website der Thomas A. Edison Papers Digital Edition.
- Dokumente zur Erfindung des Phonographen auf der Website Thomas Edison, National Historical Park, Thomas Edison, New Jersey.
- Fotografien in der digitalen Sammlung des Henry Ford Museum of American Innovation.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kruesi Award Description ( vom 31. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) (englisch)
Personendaten | |
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NAME | Kruesi, John |
ALTERNATIVNAMEN | Krüsi, Johann Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Maschinenbauer |
GEBURTSDATUM | 15. Mai 1843 |
GEBURTSORT | Heiden, Schweiz |
STERBEDATUM | 22. Februar 1899 |
STERBEORT | Schenectady |