Josef Adolf Bondy

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Josef Adolf Bondy (* 23. Juni 1876 in Prag, Österreich-Ungarn; † 20. Dezember 1946 in London) war ein deutscher Journalist, Schriftsteller, Kritiker, Chefredakteur und Herausgeber.

Bondy war der Sohn von Juda Leopold Bondy (1842–1900) und dessen Ehefrau Franziska Bondy (1846–1919).

Bondy studierte Philosophie und Literaturgeschichte in Berlin und Prag. 1900 wurde er an der Prager Universität promoviert. Von 1901 bis 1904 wirkte er als Redakteur der Zeitung Bohemia. Er gab die Zeitschrift Junge Dichter heraus, in der Rainer Maria Rilke seine erste Veröffentlichung hatte. Er zog nach Berlin und wirkte von 1904 bis 1933 als Journalist und Redakteur in Berlin, unter anderem als Korrespondent für die Neue Freie Presse, als Herausgeber der Neuen Revue und des Morgen im Jahre 1907. 1909 wirkte er als Redakteur von Nord und Süd und Feuilletonredakteur bei der Berliner Nationalzeitung.

1933 emigrierte Bondy aufgrund der Nationalsozialisten nach Genf, wo er Experte für Völkerbundfragen war. Bis 1938 schrieb er auch für die Neue Wiener Zeitung. Später emigrierte er weiter in das Vereinigte Königreich, wo er bei Fritz Demuth im Central European Joint Comittee tätig war. In London verfasste er weiter literaturwissenschaftliche Werke.[1] Er schrieb für das vom britischen Informationsministerium herausgegebene und von Dietrich Mende geleitete Wochenblatt Die Zeitung.

Bondy heiratete Olga Sara Bondy (geb. Freudenthal) (ca. 1846–ca. 1909) und bekam mit ihr zwei Kinder;

Werke (Auswahl)

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  • Moderne Dichtung: Band 2, 1897
  • Sommerabend
  • Golgatha
  • Das Lied
  • Auf schmalen Bain...
  • Brennpunkt Berlin: Prager Schriftsteller in der deutschen Metropole, 1995
  • Bondy, Joseph Adolf, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. Saur, München 1983, S. 132.
  • Klaus G. Saur: Bondy, Josef Adolf. In: Karin Peter, Gabriele Bartelt-Kircher, Anita Schröder (Hrsg.): Zeitungen und andere Drucksachen. Die Bestände des Dortmunder Instituts für Zeitungsforschung als Quelle und Gegenstand der Forschung. Klartext-Verlag, Essen 2014, ISBN 978-3-8375-1015-7, S. 446.

Einzelnachweise

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  1. Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft. 2002, S. 146