Josef Heinen (Gerechter unter den Völkern)
Josef Franz Heinen (* 19. November 1898 in Ahrweiler; † 23. Dezember 1989 in Bad Neuenahr-Ahrweiler) war ein deutscher Kaufmann und Gerechter unter den Völkern. Er versteckte während der nationalsozialistischen Diktatur die jüdische Familie Sonnenfeld aus Köln in seinem Wochenendhaus in Liers/Hönningen und rettete sie damit vor der Deportation in ein Vernichtungslager.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kunsthändler Josef Heinen wuchs in Ahrweiler auf. Beruflich führte ihn sein Weg 1928 nach Adenau, wo er bis 1944 ein Möbelgeschäft leitete.
Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Heinen hatte durch sein Möbelgeschäft geschäftlichen Kontakt zur Lampenschirmfabrik Sonnenfeld in Köln-Lindenthal. Aus der Geschäftsbeziehung erwuchs eine Freundschaft zum Inhaber Gerd Sonnenfeld. Als dieser, im NS-Sprachgebrauch ein Halbjude, ihn bat, seine Eltern Theodor Sonnenfeld und Johanna Luise Sonnenfeld geb. Degelmann und sich bei ihm zu verstecken, willigte er ein. Während eines Bombenangriffs holte Gerd Sonnenfeld seine Eltern aus dem Judenhaus und brachte sie nach Liers, wo Josef Heinen ein Wochenendhaus besaß. Zur Tarnung war noch eine befreundete Dame der Familie Sonnenfeld mit in das Wochenendhaus eingezogen. Hier versteckte Josef Heinen die Familie Sonnenfeld vier Jahre lang. Während des ganzen Zeitraumes versorgte er sie mit Lebensmitteln und besuchte sie regelmäßig an Wochenenden. Die Familie Sonnenfeld wurde nicht gefunden und überlebte den Holocaust.[1][2][3] Johanna Luise Sonnenfeld geb. Degelmann verstarb leider bereits am 21. Dezember 1945 in Liers.
Josef Heinen sah sein Handeln als Selbstverständlichkeit an. Mit den Würdigungen sah er die Bürger von Liers mit ausgezeichnet, die nicht nur Stillschweigen bewahrten, sondern auch bei der Verpflegung der Familie Sonnenfeld mithalfen.[1]
Würdigung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Am 16. Oktober 1969 erhielt Josef Heinen die Auszeichnung Gerechter unter den Völkern vom israelischen Botschafter überreicht.[1]
- Am 24. November 1970 erhielt Josef Heinen das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen, überbracht durch den Landrat Heinz Korbach.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Fraenkel, Jackob Borut (Hrsg.): Lexikon der Gerechten unter den Völkern – Deutsche und Österreicher. Yad Vashem, Wallstein, 2005, ISBN 978-3-89244-900-3, S. 142 (mit einem Nachwort von Horst Köhler).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Günther Schmitt: Josef Heinen … ein Gerechter unter den Völkern. Heimatverein „Alt-Ahrweiler“
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Kreis Ahrweiler unter dem Hakenkreuz. Die politische und wirtschaftliche Situation vor 1933. Die nationalsozialistische Diktatur 1933 bis 1945. Die politischen Konsequenzen nach dem Zusammenbruch 1945. In: Kreis Ahrweiler (Hrsg.): Studien zu Vergangenheit und Gegenwart. Band 2. Warlich Druck und Verlag. Meckenheim, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1989, S. 263.
- ↑ Günther Schmitt: Josef Heinen aus Ahrweiler. In: Landkreis Ahrweiler (Hrsg.): Heimatjahrbuch 2005. Bad Neuenahr-Ahrweiler, S. 223 (Digitalisierte Ausgabe im Heimatjahrbucharchiv des Landkreises Ahrweiler [abgerufen am 9. November 2016]).
- ↑ a b Hilfe für verfolgte Juden – Raum Koblenz (Unterrichtsmaterialien). (PDF) NS-Dokumentationszentrum Rheinland-Pfalz, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. November 2016; abgerufen am 9. November 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Heinen, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Heinen, Josef Franz (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kaufmann und Gerechter unter den Völkern |
GEBURTSDATUM | 19. November 1898 |
GEBURTSORT | Ahrweiler |
STERBEDATUM | 23. Dezember 1989 |
STERBEORT | Bad Neuenahr-Ahrweiler |