Joseph Karl Ambrosch
Joseph Karl Ambrosch, tschechisch Josef Karel Ambrož, (* 6. Mai 1759[1] in Krumau; † 8. September 1822 in Berlin) war ein böhmischer Opernsänger (Tenor) und Komponist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Schüler von Jan Antonín Koželuh lebte seit 1791 als Operntenor in Berlin. Seit 1792 gehört er zum Ensemble des Berliner Königlichen Nationaltheaters, das August Wilhelm Iffland seit 1796 führte. Ambrosch trat sowohl in Schauspielen als auch in Opern und Singspielen auf. Eine seiner erfolgreichsten Rollen war die des Gutsbesitzers Weller in Ferdinando Paers Der lustige Schuster, oder: Die verwandelten Weiber. Ein komisches Singspiel in Zwey Akten. (Uraufführung am 25. Mai 1807). In Mozarts Die Zauberflöte sang er zwischen 1806 und 1812 über 21 Mal den Papageno. In Schauspielen spielte er meist kleinere Nebenrollen. In Julius von Voß’ Lustspiel Künstlers Erdenwallen (Uraufführung am 29. Januar 1810) spielte er die Rolle eines Juden.[2]
Gemeinsam mit dem Sänger und Schauspieler Joseph Michael Böheim gab er die dreiteilige Sammlung Freymäurer Lieder heraus, die Werke zahlreicher zeitgenössischer Komponisten enthielten, darunter auch einen großen Teil der von ihm selbst komponierten Lieder. Beide waren Mitglieder der Berliner Freimaurerloge Zur Beständigkeit.[3]
Sein Sohn Julius Ambrosch (1804–1856) war ab 1834 Professor für klassische Archäologie an der Universität Breslau.[4]
Schüler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludwig Eisenberg: Joseph Karl Ambrosch. In: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Paul List, Leipzig 1903, S. 25 (daten.digitale-sammlungen.de).
- Arrey von Dommer: Ambrosch, Joseph Karl. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 391.
- Undine Wagner: Ambrosch, Joseph Karl. In: Grove Music Online (englisch; Abonnement erforderlich).
- Christoph Henzel: Ambrosch, Joseph Karl. In: MGG Online, hrsg. von Laurenz Lütteken (Abonnement erforderlich).
- A.[mbrož] Josef Kar. In: Ottův slovník naučný (Ottos Lexikon / Ottos Enzyklopädie). J. Otto, Prag 1888–1909, Band 2 (1889), S. 97, Textarchiv – Internet Archive
- Andrea Harrandt: Ambrosch (Ambrož), Joseph Karl (Josef Karel). In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Abweichend auch 1758.
- ↑ Datenbanken Berliner Klassik, Nationaltheater
- ↑ Karl Philipp Moritz: Sämtliche Werke. Band 6: Schriften zur Pädagogik und Freimaurerei, hrsg. v, Jürgen Jahnke. de Gruyter, Berlin u. a. 2013, S. 729 f. (mit falschem zweiten Vornamen)
- ↑ Die klassische Archäologie und ihre Professoren an der Universität Breslau im 19. Jahrhundert. Johanna Kinne, Dresden 2010, S. 157 ff
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Ambrosch, Joseph Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Ambrož, Josef Karel |
KURZBESCHREIBUNG | böhmischer Opernsänger (Tenor) und Komponist |
GEBURTSDATUM | 6. Mai 1759 |
GEBURTSORT | Krumau |
STERBEDATUM | 8. September 1822 |
STERBEORT | Berlin |