Josef Mayer (Politiker, 1868)
Josef Mayer sen. (* 9. August 1868 in Diersbach[1]; † 23. Juli 1940 in Taufkirchen an der Pram[2]) war ein österreichischer Politiker (GdP, LB), Landwirt und Unternehmer.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Mayer besuchte zunächst die Volksschule in Diersbach (1874–1882), ab 1882 dann die Ackerbauschule in Ritzlhof. Danach folgten Aufenthalte in verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben. Am 11. September 1893 heiratete er die Bäckerstochter Theresia Geisberger aus Kalling. Ihre Eltern hatten zuvor 1891 das Gasthaus aus der Verlassenschaft der Dabon'schen Besitzungen[3] (ehem. Schlosstaverne) in Taufkirchen an der Pram erworben. Am Hochzeitstag übernahmen sie den Betrieb mit rund 40 Joch Grund. Nach Ableistung des Wehrdienstes im k.u.k. Infanterieregiment „Ernst Ludwig Großherzog von Hessen und bei Rhein“ Nr. 14 und k.k. Landwehrinfanterieregiment „Linz“ Nr. 2 wurde er 1910 aus dem Militärdienst entlassen. Zwischen 1915 und 1937 betrieb Josef Mayer auch Viehhandel. Der frühe Tod seines Sohnes Josef Mayer jun. 1937 ging ihm sehr nahe. Er legte daraufhin einen Gutteil seiner öffentlichen Ämter zurück und konzentrierte sich auf den heimischen gast- und landwirtschaftlichen Betrieb.
Politische Ämter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1897–1903?: Bürgermeister von Taufkirchen an der Pram
- 1919–1924: Vizebürgermeister von Taufkirchen an der Pram
- 1919/1920: Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung[4]
- 1920: Abgeordneter zum Nationalrat (I. Gesetzgebungsperiode)[5]
- 1921–1925: Mitglied des österreichischen Bundesrates (I. und II. Gesetzgebungsperiode)
- 1925–1931: Mitglied des oberösterreichischen Landtages (XIII. Wahlperiode)[6]
- 1925–1931: Landesrat der Landesregierung OÖ u. a. für Veterinärwesen und Viehbeschau, Jagd- und Fischereiwesen sowie Gemeindeangelegenheiten der Bezirke Braunau und Grieskirchen
- 1936–1939: Beirat für die Angelegenheiten der Bodenreform des Landesagrarsenates bei der o.ö. Landeshauptmannschaft
Aktivitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1893: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Diersbach
- 1894: Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Taufkirchen an der Pram und deren Kommandant bis 1904[7]
- 1897: Gründung des „Vorschusskassenvereins für die Orts- und Pfarrgemeinde Taufkirchen“ (ab 1943 Raiffeisenkasse)
- 1902: Gründungsobmann der „Theebutter-Verkaufsgenossenschaft“, deren Obmann er die nächsten 38!! Jahre blieb
- 1903: Vorstand der „Schärdinger Teebutterzentrale“ (später Schärdinger Molkereigenossenschaft)
- 1911: Obmann des landwirtschaftlichen Bezirksvereines Schärding (später Landwirtschaftliche Fachschule Otterbach)
- 1914–1940: Obmann des Bauernkredits Wels (später Raiffeisenbank Wels)
- Obmann des Aufsichtsrates des Simmentaler Fleckviehzuchtvereines
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1931: Großes silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
- 1933: Ehrenzeichen für 40 Jahre Freiwillige Feuerwehr Taufkirchen an der Pram
- 1938: Ehrenbürger der Marktgemeinde Taufkirchen an der Pram
- Verleihung des Berufstitels Ökonomierat
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Schriftverkehr Oö. Landesarchiv Zl. 1449/2005
- Erhard Boberski: Landesrat Josef Mayer. Ein oberösterreichischer Genossenschaftspionier. In: 50 Jahre Schärdinger. 1900–1950. Erste Central-Teebutter-Verkaufs-Genossenschaft, reg. Gen.m.b.H., Schärding O.-Ö. Erste Central-Teebutter-Verkaufs-Genossenschaft, Schärding 1950, S. 62–63.
- Franz Langoth: Kampf um Österreich. Erinnerungen eines Politikers Welsermühl, Wels 1951, S. 143.
- Marktgemeinde Taufkirchen an der Pram (Hrsg.): Heimatbuch. Taufkirchen an der Pram. Anlässlich des 850-Jahr-Jubiläums im Jahr 2010. Moserbauer, Ried im Innkreis 2010, ISBN 978-3-902684-14-1, S. 140.
- Harry Slapnicka: Oberösterreich – Die politische Führungsschicht. 1918 bis 1938 (= Beiträge zur Zeitgeschichte Oberösterreichs. 3). Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-163-X, S. 180.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biografie zu Josef Mayer auf dem Server des Bundeslandes Oberösterreich.
- Josef Mayer auf den Webseiten des österreichischen Parlaments
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Matricula Online – Diersbach, Taufen – Duplikate 1868, Eintrag Nr. 33, 1. Zeile
- ↑ Matricula Online – Taufkirchen an der Pram, Sterbefälle – Duplikate 1940, Seite 157, Eintrag Nr. 37, 2. Zeile
- ↑ Aus den Heimatstuben der Hauptschule Taufkirchen/Pram. In: Innviertler Heimathefte. Abgerufen am 27. April 2023.
- ↑ Konstituierende Nationalversammlung (Nationalrat) 4. März 1919 bis 9. November 1920
- ↑ NR-Periode I (Nationalrat) 10. November 1920 bis 20. November 1923
- ↑ LT-Periode XIII (Landtag) 2. Juli 1925 bis 29. Jänner 1931
- ↑ Gemeindezeitung Taufkirchen 03/2005, Seite 2 (PDF; 2,6 MB)
Personendaten | |
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NAME | Mayer, Josef |
ALTERNATIVNAMEN | Mayer, Josef senior (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Landwirt und Politiker (GdP, LB), Landtagsabgeordneter, Abgeordneter zum Nationalrat, Mitglied des Bundesrates |
GEBURTSDATUM | 9. August 1868 |
GEBURTSORT | Diersbach |
STERBEDATUM | 23. Juli 1940 |
STERBEORT | Taufkirchen an der Pram |
- Mitglied des österreichischen Bundesrates aus Oberösterreich
- Abgeordneter zum Nationalrat (Österreich)
- Landtagsabgeordneter (Oberösterreich)
- Landesrat (Oberösterreich)
- Bürgermeister (Taufkirchen an der Pram)
- Agrarpolitiker
- Landwirt (Oberösterreich)
- Gastwirt
- Unternehmer (19. Jahrhundert)
- Unternehmer (20. Jahrhundert)
- Unternehmer (Österreich-Ungarn)
- Unternehmer (Landwirtschaft)
- Feuerwehrkommandant (Oberösterreich)
- Vereinsfunktionär
- Ehrenbürger von Taufkirchen an der Pram
- Träger des Großen silbernen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich (1922)
- Ökonomierat
- GDVP-Mitglied
- Landbund-Mitglied
- Österreicher
- Geboren 1868
- Gestorben 1940
- Mann