Josef Neumair
Josef Neumair (* 8. April 1877 in Bruneck; † 15. Oktober 1960 in Wien) war ein österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Germanist, Literaturkritiker, Klassischer Philologe und Gräzist.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Josef Neumair studierte Germanistik und klassische Philologie an den Universitäten Innsbruck und Wien, wo er ab 1907 auch lebte. Nach dem Studium arbeitete er als Gymnasiallehrer in Mödling. Er war Teilnehmer am Ersten Weltkrieg, wo er auf der Balkanhalbinsel kämpfte. Seine Weltkriegserlebnisse verarbeitete er in zwei Romanen. Zudem stellte Neumair im Laufe seines Lebens mehrere Lesebücher für Lehrerbildungsanstalten zusammen, war Erzähler, Literaturkritiker und Verfasser pädagogischer Schriften. Als Dramatiker war er durch seine Passions- und Weihnachtsspiele bekannt.[2]
1919 wurde Neumair Obmann des Tirolerbundes in Wien; ein Amt, das er bis 1950 ausübte. Von 1933 bis zum ‚Anschluss‘ im März 1938, also zur Zeit des Austrofaschismus, war er der Präsident des Österreichischen Bundesverlags.
Weiterhin war Neumair Professor an der Lehrerbildungsanstalt Wien, deren langjähriger Direktor er auch war. Zudem arbeitete er als Dozent an der Lehrerakademie und am Pädagogischen Institut der Stadt Wien. Er wurde mit dem Titel Hofrat ausgezeichnet.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Neumair, Josef (1917). Im Serbischen Feldzug 1914. Erlebnisse und Stimmungen eines Landsturm-Offiziers. Bd. 1. Hg. Österreichischer Volksschriftenverein. Innsbruck: Tyrolia.
- Neumair, Josef (Hg.) (1918). Am Lagerfeuer. Eine Gedichtsammlung. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia.
- Neumair, Josef (1919). In allen Winkeln des Balkans. Erlebnisse und Stimmungen eines Landsturmoffiziers. Bd. 2. Innsbruck / Wien / München: Tyrolia.
- Neumair, Josef (1921). Stille Nacht, heilige Nacht. Ein alpenländisches Weihnachtsspiel. Nach alten und neuen Weihnachtsspielen und Weihnachtsliedern eingerichtet und ergänzt. Innsbruck / Wien / München / Bozen: Tyrolia.
- Neumair, Josef (Hg.) (1932). Alle guten Geister .... Tiroler Geistergeschichten. Nach J. A. Heyls "Volkssagen aus Tirol" neu herausgegeben. Innsbruck: Tyrolia.
- Neumair, Josef (1932). Passionsspiel. Wien: Augartenverlag.
- Neumair, Josef (1942). Desanka zwischen zwei Feuern. Leipzig: Widder-Verlag.
- Neumair, Josef (1957). O Land Tirol. Herausgegeben mit einem Nachwort von Franz Xaver Hollnsteiner. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1957.
Literatur (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- In: List, Rudolf: Katholische Dichtung in Österreich. Wien: Österreichischer Büchereiverband 1934, S. 19.
- In: Hutschenreiter, Ernst: Standesbuch österreichischer Schriftsteller und Schriftstellerinnen. Wien: Augartenverlag Stephan Szabo 1937, S. 96.
- Weingartner, Josef: Josef Neumair zum 70. Geburtstag. In: Dolomiten. Jg./Nr. 123, 1947, S. 4.
- In: Kleines Österreichisches Literaturlexiko n. Hg. H. Giebisch, L. Pichler, K. Vancsa. Wien: Hollinek 1948 (Österreichische Heimat 8), S. 304f.
- In: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Hg. Österreich-Institut. Bearb. Robert Teichl. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1951, S. 212.
- Weingartner, Josef: „Hofrat Josef Neumair 75 Jahre“. [Würdigung]. In: Land Tirol. Jg./Nr. 7, 1952, S. 6.
- Weingartner, Josef: „Josef Neumair“. In: Schöpferisches Tirol 1. Dichtung der Gegenwart I – Strömungen der Gegenwart. Hg. und Vorw. Hermann Holzmann. Innsbruck: Wagner 1953, S. 116–120.
- In: Hermann Lechner: Tiroler Bücherschau 1952–1954. In: Wort im Gebirge, Schrifttum aus Tirol. Jg./Nr. 6, 1954, S. 161–162.
- In: Wegweiser durch die moderne Literatur in Österreich. Hg. Heinz Kindermann. Innsbruck: Österreichische Verlagsanstalt 1954, S. 78.
- Paulin, Karl: „Ein heimattreuer Tiroler in Wien. Zu Hofrat Josef Neumairs 80. Geburtstag“. In: Tiroler Tageszeitung. Jg./Nr. 81, 1957, S. 5.
- Hollnsteiner, Franz Xaver: „Josef Neumair, eine biographische Studie“. In: Josef Neumair: O Land Tirol. Wien 1957, S. 35–46.
- In: Bio-bibliographisches Literaturlexikon Österreichs. Hg. Hans Giebisch, Gustav Gugitz. Wien: Hollinek 1964, S. 277.
- In: Lechner, Hermann: „Siebenhundert Jahre Tiroler Dichtung. Ein Rückblick“. In: Das Hausbuch der Tiroler Dichtung. Ausgewählt von Ambros Mayr. Innsbruck, Wien, München: Tyrolia 1965, S. 623.
- In: Wimmer, Paul: Wegweiser durch die Literatur Tirols seit 1945. Darmstadt: Bläschke 1978 (Brennpunkte 15, Hg. Hermann Kuprian), S. 205f.
- „Josef Neumair“. In: Oberkofler, Elmar: Begegnungen. Skizzen bedeutender Persönlichkeiten aus der Kultur- und Literaturgeschichte Südtirols. Brixen: Weger 1991, S. 49–58.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josef Neumair in der Deutschen Biographie: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1024675874.html
- ↑ Teichl, Robert (Hg.) (1951). Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Österreichische Staatsdruckerei. S. 212.
Personendaten | |
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NAME | Neumair, Josef |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Lehrer, Schriftsteller, Germanist, Literaturkritiker, Klassischer Philologe, Gräzist |
GEBURTSDATUM | 8. April 1877 |
GEBURTSORT | Bruneck |
STERBEDATUM | 15. Oktober 1960 |
STERBEORT | Wien |