Josef Obeth

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Josef Obeth

Josef Obeth (* 15. Juli 1874 in Theresienfeld, Österreichisch Schlesien; † 18. Juni 1961 in Säckingen) war ein tschechoslowakischer bzw. deutscher Bildhauer und Restaurator.

Obeth wurde als Sohn des Steinbruchmeisters und Häuslers Franz Obeth in Theresienfeld geboren. Sein Vater arbeitete als Verwalter des Groß Kunzendorfer Marmorsteinbruchs von Josef Schindler. Ab 1887 besuchte Josef Obeth die Staatsfachschule für Steinbearbeitung in Saubsdorf. In dieser Zeit machte er durch sein zeichnerisches und gestalterisches Talent auf sich aufmerksam, so dass Schindler plante, ihm ein Studium in Rom zu finanzieren. Durch Schindlers Tod kam dies jedoch nicht mehr zur Ausführung. Obeth arbeitete danach zunächst als Steinmetz in Saubsdorf und setzte 1891 seine Ausbildung an der Gewerbeschule in Wien fort. Im Jahr darauf wurde er Schüler von Edmund von Hellmer und Caspar von Zumbusch an der Akademie der bildenden Künste Wien. Während der Studienzeit entstanden erste gemeinsame Arbeiten mit Adolf von Hildebrand. 1897 schloss Obeth sein Studium ab und arbeitete danach in Wien.

Im Jahre 1898 erhielt Obeth einen Auftrag des Ministeriums für Cultus und Unterricht zur bildhauerischen Ausgestaltung der Gymnasialkirche des hl. Franz von Assisi in Weidenau, den er bis 1902 unter der Leitung Caspar von Zumbuschs gemeinsam mit Engelbert Kaps realisierte. Anlässlich des 100. Geburtstages von Vinzenz Prießnitz beabsichtigte die Stadt Freiwaldau im Jahre 1899 den berühmten Hydrotherapeuten mit einem Denkmal zu ehren. Neben Obeth, dessen Familie mit Prießnitz’ Nachfolger Schindler verbunden war, legte auch der Freiwaldauer Bildhauer Paul Stadler Entwürfe für das Denkmal vor. Obeth erhielt schließlich den Zuschlag; durch das zwischen 1904 und 1909 errichtete Prießnitz-Denkmal erlangte er landesweite Bekanntheit. Seine 1908 zusammen mit dem Unternehmer J. Klos in Groß Krosse gegründete Bildhauerwerkstätte erhielt in der Folgezeit private und öffentliche Aufträge in Schlesien sowie auch in Böhmen, Mähren und Österreich. Als Restaurator arbeitete Obeth an der Mariensäule in Mährisch Neustadt und den Barockskulpturen des Hospitals Kuks. Nach dem Ersten Weltkrieg schuf er zudem 31 Gefallenendenkmäler, von denen noch 23 erhalten sind.

Im Jahre 1945 wurden Obeth und seine Frau Anna aus Groß Krosse vertrieben. In Neunkirchen bei Leutershausen versuchte er danach einen beruflichen Neuanfang. Wegen der schwierigen Auftragslage verschaffte ihm der Konservator Edmund Wilhelm Braun eine Anstellung als Skulpturenrestaurator beim Germanischen Nationalmuseum. 1953 zog Obeth zu seiner Tochter nach Säckingen und eröffnete dort eine Bildhauerwerkstatt. Sein letztes Werk war ein Hochrelief an der Gewerbeschule in Rheinfelden, mit dem sich 1960 der Säckinger Landrat Otto Bischof selbst ein Denkmal setzte.[1] Josef Obeth verstarb 1961 nach kurzer Krankheit; seine Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof.

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das stark von seinen Lehrern Hellmer und von Zumbusch geprägte Werk Obeths umfasst zahlreiche Monumentalplastiken.

  • Bohumila Tinzová; Marian Čep: Sochař Josef Obeth : 1874–1961 ; život a dílo, Veduta, Štíty, 2008.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Otto Bischoff in DER SPIEGEL 4/1960