Josefwiese
Josefwiese | ||
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Park in Zürich | ||
Josefwiese | ||
Basisdaten | ||
Ort | Zürich | |
Ortsteil | Industriequartier | |
Angelegt | 1924 | |
Umgebende Strassen | Josefstrasse Ottostrasse Neugasse Aussersihler Viadukt | |
Nutzung | ||
Nutzergruppen | Fussgänger, Freizeit | |
Technische Daten | ||
Parkfläche | 21'000 m² | |
681920 / 248902
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Die Josefwiese ist ein Park im ehemaligen Industriequartier (Kreis 5) in der Stadt Zürich.[1]
Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Josefwiese grenzt im Nordosten an die namensgebende Josefstrasse und im Nordwesten an den Aussersihler Viadukt. Südöstlich wird die 21 000 Quadratmeter grosse Grünanlage von der Ottostrasse, südwestlich von der Neugasse eingerahmt. Die von Baumreihen gesäumte Spielwiese ist 120 Meter lang und 100 Meter breit. Dazu kommt eine 1000 Quadratmeter grosse Fläche für die Kleinkinderwelt und der Kiosk Josefwiese.[2]
Nutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anlage liegt in einem der dichtbesiedeltesten Quartiere der Schweiz und dient als Spiel- und Liegewiese. Auf der Anlage wird Beachvolleyball, Pétanque, Pingpong und weitere Sportarten gespielt.[3] Auf der Josefwiese stehen Sitzbänke, Tische, eine Feuerstelle, Planschbecken und Sandkasten zur Verfügung.
Verein und Kiosk Josefwiese
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Kiosk Josefwiese, das 1926 erbaute «Milchhüsli», wird heute vom Verein Josefwiese als Gastronomiebetrieb geführt.[4] Der Verein organisiert auch kulturelle Anlässe.[5][6]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Josesfwiese wurde 1916 vom städtischen Garteninspektor Gottlieb Friederich Rothpletz auf der letzten nicht überbauten Freifläche im Industriequartier entworfen.[7][8] Die wirtschaftliche Krisenzeit nach dem Ersten Weltkrieg führte zu Verzögerungen beim Bau. Bis 1921 (und später im Zweiten Weltkrieg) wurde das Areal für den Gemüseanbau benötigt.[9] 1924 wurde die Anlage eröffnet. Der 1926 errichtete Kiosk wurde für die alkoholfreie Gartenwirtschaft als Milchausschank ("Milchhüsli") konzipiert. In den sechziger Jahren kamen Garderoben, ein überdachter Platz für Veranstaltungen und ein Grillplatz dazu.
Während des Drogenelends am Oberen Letten von 1992 bis 1995 halfen der Kiosk und der Pétanque Club Zürich, die Ausweitung der Drogenszene auf die Wohnquartiere im Kreis 5 zu verhindern.[10] Die Neugestaltung des Viadukts um 2009 erhöhte die Bekanntheit der Josefwiese über das Quartier hinaus und bis ins Ausland. Die Grünanlage wird in auflagenstarken internationalen Reiseführern als trendiger Erholungsraum erwähnt.[11][12][13] Im Quartier formierte sich Widerstand gegen Touristenappartments an der Josefstrasse.[14]
2022 stellte der Kanton Zürich bei Messungen auf der Josefwiese erhöhte Dioxingehalte fest, die von der angrenzenden Kehrichtverbrennungsanlage Josefstrasse stammen.[15] Im Januar 2023 beschloss die Stadt Zürich, rund 6000 Quadratmeter der Parkanlage zu sanieren.
Der Zürcher Stadtrat beschloss 2022, das an die Josefwiese angrenzende Josef-Areal umzunutzen.[16] Anstelle des Kehrichtheizkraftwerks Josefstrasse und der Zentralwäscherei soll bis 2032 ein neuer Stadtteil mit Hallenbad, Gesundheitszentrum für das Alter und Alterswohnungen, einem Werkhof, Quartierräumen und viel Grünraum entstehen. Dieser wird als natürliche Fortsetzung der Josefwiese auf der anderen Seite des Viadukts konzipiert.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Josefwiese - Stadt Zürich. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Open Data Zürich - Stadt Zürich. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Josefwiese – beliebter Park in Zürich-West. In: Website von Zürich Tourismus. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Verein - Kiosk Josefwiese. In: Website des Vereins Josefwiese. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Kulturagenda des Vereins Josefwiese. In: Website des Vereins Josefswiese. Verein Josefswiese, abgerufen am 14. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Statuten Verein Josefwiese. In: Website des Vereins Josefswiese. 15. Mai 2023, abgerufen am 15. Mai 2023.
- ↑ Josefwiese - Stadt Zürich. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Stoffler, Johannes und Tanja Hirsig: Garteninspektor Rothpletz (1864– 1932) und das städtische Grün in Zürich. In: Topiaria Helvetica. Jahrbuch 2006, 2006, S. 13–19 (smsla.ch [PDF]).
- ↑ Grün für das Volk. Abgerufen am 15. Mai 2023.
- ↑ Geschichte der Josefwiese. In: Website des Pétanque Club Zürich. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Josefwiese, Zürich. In: Website des Reiseführers Marco Polo. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Josefwiese | Zürich, Switzerland | Attractions. In: Website des Reiseführers Lonely Planet. Abgerufen am 14. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Paulina Szczesniak, Isabel Hemmel: «Welche Farbe ist typisch für Zürich?» – «Im Kreis 5: Josefwiesengras-Grün!» In: Tages-Anzeiger. 22. Juni 2023, abgerufen am 22. Juni 2023.
- ↑ Redaktion: Zürcher Bewohner sauer wegen Touristen-Wohnungen. In: Nau.ch. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Teile der Josefwiese werden wegen erhöhter Dioxinbelastung saniert - Stadt Zürich. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 14. Mai 2023.
- ↑ Josef-Areal - Stadt Zürich. In: Website der Stadt Zürich. Abgerufen am 14. Mai 2023.