Joseph Tüshaus (Jurist)

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Johann Joseph Bernhard Tüshaus (* 17. Januar 1799 in Münster; † 21. März 1883 ebenda) war ein deutscher Jurist und Politiker.

Tüshaus war Sohn von Johann Adolph Joseph Tüshaus (Posthalter und Lederfabrikant in Münster) und dessen Frau Elisabeth (geb. Benning).[1][2][3] Nach dem Abitur in Münster studierte er Rechtswissenschaften in Münster, Heidelberg und Göttingen.[2]

Er war 1827 Landrichter zu Vlotho,[3] wirkte zu Anfang der 1830er Jahre als Rat am Hofgericht in Arnsberg und anschließend am Oberlandesgericht in Paderborn.[2] Von 1843 bis 1849 war er am Ober-Landesgericht Münster und von 1849 bis 1876 als Appellations-Gerichtsrat am dortigen Appellations-Gericht tätig.[4]

Im Jahr 1848 wurde er als Stellvertreter des Mitglieds der Frankfurter Nationalversammlung für den Wahlbezirk Nr. 5 (Kreis Paderborn u. a.), des Abgeordneten Oberlandesgerichtsrat Arnold Schlüter, gewählt.[5][6]

In diesem Jahr wurde er außerdem für den Kreis Münster zum Mitglied der preußischen Nationalversammlung gewählt.[7] Franz Mehring erwähnt beispielsweise in seiner Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie, wie der Abgeordnete Franz Ferdinand Gellern gemeinsam mit Tüshaus bei einer von Lothar Bucher und Hermann Schulze-Delitzsch auf den Weg gebrachten Gesetzesnovelle taktierte.[8] Nach der Auflösung der preußischen Nationalversammlung zog er sich ganz aus der Politik zurück.[2]

Er gehörte im Frühjahr 1849 zu den Gründungsmitgliedern des einflussreichen Piusvereins Münster, dessen Vorstand er über längere Zeit angehörte.[2]

  • Bernd Haunfelder: Die politischen Wahlen im Regierungsbezirk Münster 1848–1867, Band II Anhang. Verlag Regensberg, Münster 1982, Beitrag Tüshaus, Joseph, S. 546.
  • Bernd Walter: Die Beamtenschaft in Münster zwischen ständischer und bürgerlicher Gesellschaft – eine personengeschichtliche Studie zur staatlichen und kommunalen Beamtenschaft in Westfalen (1800–1850). Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1987, Beitrag Tüshaus (316), Johann Bernhard Joseph, S. 466.
  • Wilhelm Schulte: Volk und Staat: Westfalen im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Verlag Regensberg, Münster 1954, S. 185, 187, 653, 660, 665, 671, 672, 690.

Einzelnachweise

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  1. Hermann Heising †, bearbeitet von Clemens Steinbicker: Vorfahren der Familie Heising aus Wiedenbrück. In: Beiträge zur Westfälischen Familienforschung. Band 46, 1988, S. 308.
  2. a b c d e Bernd Haunfelder: Die politischen Wahlen im Regierungsbezirk Münster 1848–1867. Band II Anhang. Verlag Regensberg, Münster 1982, Beitrag Tüshaus, Joseph, S. 546–547.
  3. a b Bernd Walter: Die Beamtenschaft in Münster zwischen ständischer und bürgerlicher Gesellschaft – eine personengeschichtliche Studie zur staatlichen und kommunalen Beamtenschaft in Westfalen (1800–1850). Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, Münster 1987, Beitrag Tüshaus (316), Johann Bernhard Joseph, S. 466.
  4. Karl Oppenheim: Verzeichnis der Richter und Staatsanwälte der Gerichte des Münsterlandes seit 1815. In: Westfälische Zeitschrift. Band 109, 1959, S. 111, 112.
  5. Verzeichniß der in der Provinz Westphalen erwählten Abgeordneten und Stellvertreter zur Deutschen National-Versammlung in Frankfurt am Main. In: Königlich Preußische Regierung (Hrsg.): Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden. 1848, Stück 23, S. 152–153 (Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DNBw_AAAAcAAJ%26hl%3Dde~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA163~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  6. Wilhelm Schulte: Volk und Staat: Westfalen im Vormärz und in der Revolution 1848/49. Verlag Regensberg, Münster 1954, S. 185.
  7. Königlich Preußische Regierung: Verzeichniß der in der Provinz Westphalen erwählten Abgeordneten und Stellvertreter der zur Vereinbarung der Preußischen Staatsverfassung zu berufenden Versammlung in Berlin. In: Amts-Blatt der Königlich Preußischen Regierung zu Minden. 1848, Stück 23, S. 148 (Textarchiv – Internet Archive Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DNBw_AAAAcAAJ%26hl%3Dde~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3DPA160-IA6~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D).
  8. Franz Mehring: Geschichte der Deutschen Sozialdemokratie. 5. Auflage. 2. Band: Bis zum preußischen Verfassungsstreite. J. H. W. Dietz Nachf., Stuttgart 1913, S. 54 (Textarchiv – Internet Archive).