Joseph von Arneth
Joseph Calasanz, Ritter von Arneth (* 12. August 1791 in Leopoldschlag; † 31. Oktober 1863 in Karlsbad) war ein österreichischer Archäologe und Numismatiker.
Herkunft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seine Eltern waren der Brauereibesitzer Johann Nepomuk Arneth (* 4. Dezember 1746; † 30. Dezember 1825) und dessen Ehefrau Magdalena Wiesinger (* 2. Mai 1752; † 30. Januar 1827). Der Priester Michael Arneth (1771–1854) war sein Bruder.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Stift Sankt Florian wurde er auf den Besuch des Gymnasiums in Linz vorbereitet. Ab 1810 betrieb er juristische, numismatische und archäologische Studien. Er erhielt bald eine Stelle am kaiserlichen Münz- und Antiken-Cabinet und wurde Erzieher im Haus des Fürsten Dietrichstein. 1816–1819 reiste er mit dem jungen Fürsten Joseph von Dietrichstein. Von 1824 bis 1828 war er Professor für Geschichte in Wien. Danach hatte er eine administrative Tätigkeit für die kaiserlichen Sammlungen. Ab 1840 war er Direktor des k.k. Münz- und Antikenkabinetts zu Wien, Mitglied der k.k. Centralkommission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale sowie Universitätsprofessor an der Universität Wien. Er wurde durch zahlreiche Schriften über Numismatik, Archäologie und Kunstgeschichte bekannt.
1851 wurde ihm von den Kustoden des k.k. Münz- und Antikenkabinetts Wiens eine Medaille anlässlich seines Dienstjubiläums gewidmet. Diese zeigt auf der Rückseite das Portal zum Museum in der k. k. Hofburg. Dieses lag, wie Arneth selbst schrieb,[1] im Augustiniergang und war vom Josephs-Platz aus durch das Schweizer Tor erreichbar.[2]
Ab 1853 war er korrespondierendes Mitglied der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften.[3]
Arneth vermählte sich am 19. Juni 1817 in Mariabrunn mit Antonie Adamberger, der gemeinsame Sohn war der Historiker Alfred von Arneth.
Sein Ehrengrab, in das er 1890 von Karlsbad transferiert wurde, befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 14 A, Nummer 49). Im Jahr 1894 wurde in Wien-Ottakring (16. Bezirk) die Arnethgasse nach ihm benannt. Nach seiner Frau ist im 2. Bezirk Leopoldstadt die Adambergergasse benannt.
Familie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Arneth heiratete am 19. Juni 1817 in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Mariabrunn die Schauspielerin Antonie Adamberger (* 30. Dezember 1790; † 25. Dezember 1867), eine Tochter des Tenors Josef Valentin Adamberger und der Schauspielerin Anna Marie Nanny Adamberger. Das Paar hatte mehrere Kinder:
- Alfred (1819–1897), Historiker ⚭ Nina von Schäfer († 1867)
- Franz Hektor (1818–1907), Leibarzt der Großfürstin Helene ⚭ Emma von Haurowitz (* 20. März 1831)
Veröffentlichungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Synopsis numorum antiquorum qui in museo Caesareo Vindobonensi adservantur. Rohrmann, Wien 1837–1842;
- Band 1: Numi Graeci. 1837, (Digitalisat);
- Band 2: Numi Romani. 1842, (Digitalisat).
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Arneth, Joseph Calasanz. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 67 f. (Digitalisat).
- Friedrich Kenner: Arneth, Joseph Calasanza Ritter von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 555–557.
- Josef Kramny: Register zum Jahrbuch 1856–1861 und zu den Mitteilungen 1856–1902 der k. k. Central-Kommission für Kunst und historische Denkmale. I. Verzeichnis der Autoren. Wien 1909, S. 1–2. (Digitalisat)
- August Loehr: Arneth, Josef Calasanza. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 365 (Digitalisat).
- Arneth Josef Cal. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 29.
- Genealogisches taschenbuch der adeligen Häuser Österreichs, 1905, S. 50
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. C. Arneth, Das K.K. Münz- und Antiken-Kabinet (Wien 1845), S. V–VIII.
- ↑ Stefan Krmnicek, Marius Gaidys: Gelehrtenbilder. Altertumswissenschaftler auf Medaillen des 19. Jahrhunderts. Begleitband zur online-Ausstellung im Digitalen Münzkabinett des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Tübingen (= Von Krösus bis zu König Wilhelm. Neue Serie, Band 3). Universitätsbibliothek Tübingen, Tübingen 2020, S. 50 f. (online).
- ↑ Mitglieder der Vorgängerakademien: Joseph Calasanza Ritter von Arneth. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 16. Februar 2015.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Joseph von Arneth in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Digitalisierte Bücher von Joseph von Arneth in der Digital Library Numis
Personendaten | |
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NAME | Arneth, Joseph von |
ALTERNATIVNAMEN | Arneth, Joseph Calasanza Ritter von |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Archäologe und Numismatiker |
GEBURTSDATUM | 12. August 1791 |
GEBURTSORT | Leopoldschlag |
STERBEDATUM | 31. Oktober 1863 |
STERBEORT | Karlsbad |
- Klassischer Archäologe
- Numismatiker
- Hochschullehrer (Universität Wien)
- Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Kunsthistorischen Museums
- Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften
- Person (Kaisertum Österreich)
- Geboren 1791
- Gestorben 1863
- Mann
- Person (Leopoldschlag)