Josiah Conder

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Conder auf dem Gelände der Universität Tokio
Straße mit den Mitsubishi-Gebäuden
Replik
Ehemalige Residenz der Iwasaki-Familie
Rokkaen
Furukawa-Residenz

Josiah Conder (* 28. September 1852 in London; † 21. Juni 1920) war ein britischer Architekt, der 1877 einer Einladung nach Japan folgte, Architektur im westlichen Stil lehrte und als Architekt über fünfzig Bauwerke im westlichen Stil schuf.

Conder wurde in London geboren und erhielt seine Ausbildung am Royal College of Art und an der Universität London. Von 1873 bis 1875 arbeitete er in einem Architekturbüro, beteiligte sich 1876 an einem Wettbewerb des Royal Institute of British Architects und gewann den 1. Preis. Im selben Jahr erhielt er von japanischer Seite einen Vertrag als o-yatoi gaikokujin und kam so 1877 nach Japan, wo er im Alter von 25 Jahren seine Lehrtätigkeit am Kōbu Daigakkō aufnahm, einer Ausbildungsstätte, die dem Kōbu-shō (Industrieministerium) unterstand. Zu seinen Schülern gehören Tatsuno Kingo (z. B. Hauptbahnhof Tokio), Katayama Tōkuma (z. B. Akasaka-Palast), Sone Tatsuzō (z. B. Alte Bibliothek der Keiō-Universität), Satachi Shichijirō und Shimoda Kikutarō.

Conder war neben seiner Tätigkeit als Architekt an der japanischen Kunst und dem Kunstgewerbe interessiert. Er studierte bei Kawanabe Kyōsai (1831–1889) japanische Malerei, schrieb Bücher über Ikebana und japanische Gärten. Seit 1893 mit Maenami Kume verheiratet und blieb auch im Ruhestand in Japan. Er starb dort 1920, kurz nachdem seine Frau gestorben war. Conder ist auf dem Friedhof des Gokoku-ji begraben.

Wirken in Japan

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Zwischen 1878 und 1917 entwarf Conder mehr als 50 Gebäude, zum Teil öffentliche, zum Teil Residenzen für prominente Japaner. Vieles ist davon dem Kantō-Erdbeben 1923, dem Zweiten Weltkrieg oder einfach Neubauten zum Opfer gefallen.[Anm 1] Sein Stil reflektiert mit Neorenaissance und Neobarock das europäische Stilgemisch der Zeit, zu dem auch maurische Elemente gehörten. Ein bekanntes Beispiel war der 1883 fertiggestellte Rokumeikan, der 1940 abgerissen wurde. Conder legte Wert auf eine angemessene Innenausstattung, wie im Hauptgebäude der Seisen-Universität zu sehen ist.

Besonders eng verbunden war Conder mit der Iwasaki-Familie, die den Mitsubishi-Konzern gründete und führte. Unter anderem stammen von ihm die 1894–1896 errichteten Backsteingebäude des Konzerns im Marunouchi-Viertel. Sie sind schon lange durch Neubauten ersetzt, aber 2009 wurde eine Replik des Hauses No. 1 wieder errichtet.

Erhaltene Bauten (Auswahl)

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  1. Lt. jp.wikipedia war auch das Gebäude der Deutschen Botschaft von 1897 von Conder, das ebenfalls 1923 vom Erdbeben zerstört wurde. Ein Beleg auf deutscher Seite wird noch gesucht.
  • Flowers of Japan and the Art of Floral Arrangement. 1891.
  • Landscape Gardening in Japan. 1893. (Nachdruck Dover Publications, 1964)
  • Sawako Noma (Hrsg.): Japan. An Illustrated Encyclopedy. Kodansha, 1993, ISBN 4-06-205938-X.
  • T. Suzuki: Encyclopedia Nipponica 2001. Shogakukan, 1996.