Jubiläumskirche
Jubiläumskirche bzw. Jubiläumskapelle werden folgende Kirchen genannt, die an ein Jubiläum erinnern:
An kirchliche Ereignisse
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Dio Padre Misericordioso, Rom, zum Jubeljahr 2000
- Gedächtniskirche der Protestation (Speyer), zur Erinnerung an die im Jahre 1529 auf dem Reichstag zu Speyer erfolgte Protestation
- Josefskirche (Graz), zum Gedenken Leos XIII, Kaiser Franz Josefs, und der Gegenreformation
An Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaiser Franz-Josef I. von Österreich/Österreich-Ungarn: Kaiser-Franz-Joseph-Jubiläums-Kirchen
- Kaiser Wilhelm I.: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin
- Kaiser Friedrich III.: Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche Berlin
- Königin Luise:
- Königin-Luise-Gedächtniskirche Berlin
- Königin-Luise-Gedächtniskirche Kaliningrad
An die Königskrönung in Königsberg 1701
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Um die Wende zum 20. Jahrhundert fehlte es in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union an Kirchengebäuden.[1] 14 neugegründete Parochien hatten kein eigenes Gotteshaus, und für eine baldige Errichtung bestand keinerlei Aussicht. Es gab in Ostpreußen 26 Landgemeinden mit mehr als 5.000 Gemeindegliedern (darunter eine über 14.000), und 46 Kirchspiele umfassten jeweils mehr als 50 Orte, darunter die Landgemeinde Memel mit nahezu 100 Dörfern. Die Wege zur Kirche betrugen teilweise über 15 Kilometer. Insgesamt wäre der Bau von 40 Kirchen notwendig gewesen. Hierzu fehlten allerorts die Mittel.
Um wirksam Abhilfe zu schaffen, entstand in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Gedanke, die Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich der 200-Jahr-Feier der Königskrönung Friedrichs III. von Brandenburg in Königsberg 1901 nicht mit rauschenden Festveranstaltungen zu begehen, sondern ein bleibendes Denkmal zu schaffen, und zwar durch den Bau von Kirchen in Ostpreußen. Ein Kapital von 100.000 Mark sollte den Grundstock bilden, großzügige Spender stockten diesen auf. Im Mai 1901 erging ein Aufruf an die Geistlichkeit der Provinz, Geldmittel zum Bau von zehn Jubiläumskirchen zu sammeln, um noch im Jubiläumsjahr mit deren Errichtung beginnen zu können.
Bei Abschluss der Aktion am 8. September 1901 ergab sich der überraschend hohe Betrag von 228.000 Mark. Damit konnte das Komitee 12 Kirchen und 2 Kapellen bauen, davon sechs in bereits gegründeten Kirchspielen. Zugleich konnten mit dem Bau von vier weiteren Kirchen neue Kirchspiele eingerichtet werden, und zwei weitere Kirchen entstanden, die später selbständige Parochien wurden. Außerdem wurden zwei Kapellen gebaut. Am 23. Dezember 1912 konnte der Kaiserin der Abschlussbericht nach Vollendung der 14. Jubiläumskirche überreicht werden.
Ostpreußische Jubiläumskirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grund unbekannt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Jubiläumskapelle (Graz-Straßgang)
- Jubiläumskapelle (Horní Lideč)
- Jubiläumskapelle (Pernersdorf)
- Jubiläumskapelle (St. Pölten-Wagram)
Verweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Walther Hubatsch, Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 1, Göttingen, 1968, S. 370–371