Julija Igorewna Stepanowa

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Stepanowa, damals noch Russanowa, bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul

Julija Igorewna Stepanowa (russisch Юлия Игоревна Степанова, engl. Transkription Yuliya Stepanova, geb. RussanowaРусановаRusanova; * 3. Juli 1986) ist eine russische Mittelstreckenläuferin, die sich auf die 800-Meter-Distanz spezialisiert hat.

2011 wurde sie bei den Halleneuropameisterschaften 2011 in Paris Dritte und bei den Weltmeisterschaften in Daegu Achte. Bei den Hallenweltmeisterschaften 2012 in Istanbul wurde sie Sechste. 2013 wurden ihr wegen Auffälligkeiten in ihrem biologischen Pass diese und alle anderen Platzierungen seit dem 3. März 2011 aberkannt und eine zweijährige Sperre gegen sie verhängt.[1]

Sie ist mit Witali Stepanow, einem ehemaligen Angestellten der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA verheiratet. Beide berichteten 2014 in der ARD-Dokumentation Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht von Hajo Seppelt ausführlich über systematisches Doping im russischen Sport.[2][3]

Nach den Dopingberichten verließ das Ehepaar Russland und soll sich in den USA aufhalten.[4] Nach der Suspendierung der gesamtrussischen Leichtathletik-Föderation (ARAF) durch den Weltleichtathletikverband (IAAF) trat die IAAF für den Start von Julija Stepanowa bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro unter neutraler Flagge ein.[5] Stepanowa durfte bei den Europameisterschaften in Amsterdam starten.[6] Das IOC lehnte jedoch die aktive Teilnahme Stepanowas an den Olympischen Spielen am 24. Juli 2016 mit dem Verweis auf das durch sie jahrelang betriebene Doping ab und lud sie lediglich als Gast nach Rio ein.[7]

Stepanowa wurde 2016 mit dem Anti-Doping-Preis der Doping-Opfer-Hilfe ausgezeichnet.[8]

Persönliche Bestzeiten

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  1. Russanowa und Lemajew für zwei Jahre gesperrt (Memento vom 27. August 2013 im Internet Archive). In: Handelsblatt. 26. Februar 2013
  2. WDR Presselounge: Geheimsache Doping – Wie Russland seine Sieger macht. 3. Dezember 2014
  3. ARD-Doku entlarvt Russlands Sportsystem. In: leichtathletik.de. 3. Dezember 2014
  4. Spiegel Online: IAAF stellt Julija Stepanowa Comeback in Aussicht 23. Juni 2016
  5. Jens Weinreich: IAAF-Entscheidung: Ein Feiertag für den Sport. Spiegel Online, 17. Juni 2016
  6. Christoph Zöpfl: Julia Stepanowa: Die Überläuferin. OÖN, 8. Juli 2016, abgerufen am 12. Juli 2016.
  7. Sommerspiele in Rio: Whistleblowerin Stepanowa darf nicht starten, Spiegel Online, 24. Juli 2016, abgerufen am 24. Juli 2016
  8. Stepanowa erhält Anti-Doping-Preis der Opfer-Hilfe, Augsburger Allgemeine, 19. Juli 2016