Julius Giere
Julius Giere (* 1807; † 1880) war ein deutscher Hof-Lithograf, Fotograf, Zeichner, Maler und Verleger in Hannover im damaligen Königreich Hannover.
Leben und Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Julius Giere (Carl Ludolph Julius Giere)[1] war ein Sohn des Hannoverschen Miniaturmalers und Kupferstechers Johann Christoph Franz Giere (1774–1825). Julius Giere war spätestens von 1831 an in Hannover tätig, wohnte nachweislich 1842 als Hofsteindrucker in der Burgstraße von Hannover[2] und betrieb die ab 1831 nachgewiesene Hof-Steindruckerei Julius Giere.
Die Hof-Steindruckerei Julius Giere war bekannt für die Herstellung der Porträts von Schauspielern, Musikern, Schriftstellern und Angehörigen des Hochadels und des Königshauses Hannover. Julius Giere verwendete fremde Vorlagen oder eigene Zeichnungen und Entwürfe. Julius Giere schuf und verlegte auch Ortsansichten, Ortspläne, Grafiken für aktuelle Anlässe und Reproduktionen von historischen Gemälden. Er gab Lithografien für den Kunstverein Hannover heraus, die eine weite Verbreitung fanden.
Als einer der Ersten nutzte er die Daguerreotypie als neues Verfahren der Fotografie und betrieb die Fotografische Kunst-Anstalt Julius Giere in der Sophienstraße 5, „d. Museum (für Kunst und Wissenschaft, heute Künstlerhaus Hannover) gegenüber“.[3][4]
Giere war befreundet mit dem hannoverschen Maler Edmund Koken.[5]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Emmanuel Bénézit: Dictionnaire critique et documentaire des Peintres, Sculpteurs, Dessinateurs et Graveurs. neue Ausgabe, Band 4, Librairie Gründ, Paris 1966, S. 240.
- H. Döpke: Fragen an ein altes Portrait von Julius Giere. In: Heimatland. Heft 6, 1993, S. 165.
- Hannoversche Geschichtsblätter. Band 18, 1915, S. 323, 407 ff., 19, 1916, S. 150, 158.
- D. J. Leister: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte. Band 26, 1954, S. 149–173.
- Georg Kaspar Nagler: Giere, I. In: Neues allgemeines Künstler-Lexicon. Band V: Gallimberti–Haslöhl. E. A. Fleischmann, München 1837, S. 160 (babel.hathitrust.org).
- Osnabrücker Bildhauer und Maler des 18. und 19. Jahrhunderts. Osnabrück 1950
- Dankmar Trier: Giere, Julius. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 53, Saur, München u. a. 2007, ISBN 978-3-598-22793-6, S. 396 f.
- Singer: Bildende Künstler. Band XIV, 1936.
- Giese, Julius. In: Ulrich Thieme, Fred. C. Willis (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 14: Giddens–Gress. E. A. Seemann, Leipzig 1921, S. 2–3 (Textarchiv – Internet Archive). – (im Eintrag zu Giere, Joh. Christoph Franz)
- Weigels Kunstcatalog. Leipzig 1838–1866, Band 5, Reg. S. 150.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Alternativnamen Gieri und Giers sind irrtümlich entstanden.
- ↑ Quelle: Adressbuch der Stadt Hannover 1842 Seite 175. Zitiert nach: Archivlink ( des vom 11. Januar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,9 MB)
- ↑ siehe Rückseite der Carte de visite
- ↑ Quelle: Andreas-Andrew Bornemann (privat) auf postkarten-archiv.de Archivlink ( des vom 29. Juli 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Hugo Thielen: Koken, Johann Edmund Gottfried. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 207 (books.google.de).
Personendaten | |
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NAME | Giere, Julius |
ALTERNATIVNAMEN | Gieri, Julius (Falschschreibung); Giers, Julius (Falschschreibung) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lithograf, Fotograf, Zeichner, Maler und Verleger |
GEBURTSDATUM | 1807 |
STERBEDATUM | 1880 |