Juribei (Jamal)

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Juribei
Юрибе́й

Daten
Gewässerkennzahl RU15010000112115300037214
Lage Autonomer Kreis der Jamal-Nenzen (Russland)
Flusssystem Juribei
Zusammenfluss von Rechtem und Linkem Juribei
68° 20′ 57″ N, 71° 52′ 14″ O
Quellhöhe 22 m
Mündung Baidarazkaja-Busen der KaraseeKoordinaten: 68° 54′ 55″ N, 69° 9′ 0″ O
68° 54′ 55″ N, 69° 9′ 0″ O
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 22 m
Sohlgefälle 0,06 ‰
Länge 340 km[1][2]
Einzugsgebiet 9740 km²[1][2]
Linke Nebenflüsse Chutyjacha
Rechte Nebenflüsse Sochontossjo
Gemeinden Tarkossale, Ust-Juribei
Juribei-Brücke
Linker Juribei
Левый Юрибе́й (Lewy Juribei)
Gewässerkennzahl RU15010000112115300037221
Ursprung Zweiter Jarotosee
68° 4′ 57″ N, 71° 5′ 28″ O
Vereinigung mit Rechtem Juribei zum Juribei
68° 20′ 57″ N, 71° 52′ 14″ O

Länge 111 km[3]
Einzugsgebiet 2950 km²[3]
Rechter Juribei
Правый Юрибе́й (Prawy Juribei)
Gewässerkennzahl RU15010000112115300037450
Ursprung Erster Jarotosee
67° 58′ 14″ N, 71° 49′ 15″ O
Vereinigung mit Linkem Juribei zum Juribei
68° 20′ 57″ N, 71° 52′ 14″ O

Länge 92 km[4]
Durchflossene Seen Paroditosee

Der Juribei (russisch Юрибе́й; historisch auch Mutnaja) ist ein 340 km langer Zufluss der Karasee auf der Jamal-Halbinsel im nordwestlichen Sibirien (Russland). Er ist nicht zu verwechseln mit einem weiteren Juribei genannten Zufluss der Karasee auf der Gydan-Halbinsel.

Der Juribei entsteht beim Dorf Tarkossale im südöstlichen Teil der Jamal-Halbinsel aus Rechtem Juribei (Prawy Juribei) und Linkem Juribei (Lewy Juribei). Der Rechte Juribei entfließt etwa 40 Kilometer Luftlinie südlich des Zusammenflusses dem See Jarato Perwoje (auch Jarroto Perwoje oder Jarroto 1-je; „Erster Jarato“). Der etwas größere Linke Juribei entfließt dem westlicher gelegenen See Jarato Wtoroje (auch Jarroto Wtoroje oder Jarroto 2-je; „Zweiter Jarato“) mit den Hauptzuflüssen Warngejacha, Jurjacha und Chassuingynessjo, der vom Jarato Perwoje durch eine nur knapp vier Kilometer breite Landbrücke getrennt ist.

Der Juribei durchfließt stark mäandrierend in einer breiten, sumpfigen und seenreichen Talaue die Tundralandschaft der Halbinsel Jamal zunächst in nördlicher bis nordwestlicher, dann in westlicher Richtung. Er mündet schließlich knapp 15 Kilometer westlich des Dorfes Ust-Juribei in die Juribeibucht im Südosten der Baidaratabucht (Baidarazkaja Guba), die das südliche Ende der Karasee darstellt, eines Randmeers des Arktischen Ozeans. In Mündungsnähe ist der Juribei bis etwa 300 Meter breit und mehr als drei Meter tief; seine Fließgeschwindigkeit beträgt 0,4 m/s.

Die bedeutendsten Nebenflüsse des Juribei sind der dem See Sochonto entfließende Sochontossjo von rechts und die Chutyjacha von links. Unmittelbar rechts (nördlich) des Juribei münden Junjacha, mit der der Juribei bereits im Unterlauf über einige Arme verbunden ist, und Jassaweijacha in die Juribeibucht.

Das Einzugsgebiet des Flusses umfasst 9740 km². Er friert von Oktober bis Juni zu und führt während der Schneeschmelze im Juni bis Juli Hochwasser.

Der Unterlauf des Flusses steht unter Gezeiteneinfluss.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Mittel- und Unterlauf des Juribei sind schiffbar. Der Fluss wird jedoch bisher nicht als Binnenwasserstraße genutzt.[5]

Das vom Juribei durchflossene Gebiet ist sehr dünn besiedelt, hauptsächlich von nomadisierenden Nenzen. Die Bevölkerungsdichte des durchflossenen Rajons Jamalski beträgt nur 0,1 Einwohner/km². Neben den kleinen Dörfern Tarkossale und Ust-Juribei, die der Verwaltung der Siedlung Nowy Port am Obbusen unterstellt sind, gibt es keine weiteren Ortschaften am Fluss. Dementsprechend fehlte bislang fast jegliche Verkehrsinfrastruktur. Seit 2010 kreuzt jedoch die im Rahmen der Erschließung der Erdöl- und Erdgaslagerstätten Jamals durch Gazprom errichtete Bahnstrecke Obskaja–Karskaja den Fluss etwa 50 Kilometer oberhalb der Mündung. Die 3893 Meter[6] lange Juribei-Brücke wurde am 24. September 2010 als längste Brücke jenseits des Polarkreises eröffnet.[7] Auch im Einzugsgebiet des Juribei wurden Lagerstätten entdeckt, beispielsweise Ust-Juribeiskoje.

Im 17. Jahrhundert war der Juribei Teil der Handelsroute zwischen dem Norden des europäischen Russlands und Mangaseja in Nordwestsibirien. Der russische Name des Flusses in dieser Zeit war Mutnaja (wörtlich „Trüber Fluss“).[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c Artikel Juribei in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)http://vorlage_gse.test/1%3D127847~2a%3DJuribei~2b%3DJuribei
  2. a b Juribei im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  3. a b Linker Juribei im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  4. Rechter Juribei im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  5. Liste der Binnenwasserstraßen der Russischen Föderation (bestätigt durch Verordnung Nr. 1800 der Regierung der Russischen Föderation vom 19. Dezember 2002); online (Memento des Originals vom 16. Oktober 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skitalets.ru
  6. Gedenktafel an der Brücke@1@2Vorlage:Toter Link/fotki.yandex.ru (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Foto, russisch)
  7. Unique bridge crossing over Yuribey River commissioned in Yamal, Pressemitteilung von Gazprom, 24. September 2009 (englisch)