Jutta Terner

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Jutta Terner (geboren 18. Februar 1948 als Jutta Heine; gestorben 2. Februar 2018)[1] war eine deutsche Richterin. Von 1996 bis 2007 leitete sie das Amtsgericht Trier als Direktorin. Von 2001 bis 2007 war sie Richterin am Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz.

Beruflicher Werdegang

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Jutta Terner trat nach ihrem Studium der Rechtswissenschaften 1971 als Richterin in die nordrhein-westfälische Justiz ein.[2] Nach Ernennung zur Richterin am Landgericht Münster wechselte sie im November 1978 an das Amtsgericht in Wittlich.[3] 1994 wurde sie dort zur ständigen Vertreterin des Direktors ernannt.[1]

Nach weiteren Stationen beim Oberlandesgericht Koblenz und erneut dem Amtsgericht Wittlich, wurde sie im Jahre 1996 zur Direktorin des Amtsgerichts Trier ernannt.[2] Dort war sie Vorgesetzte von etwa 110 Mitarbeitern und leitete auch die Insolvenzabteilung.[1] Viele Jahre lang war sie außerdem Prüferin im Staatsexamen der angehenden Juristen.[3]

Am 6. Juni 2001 wurde Jutta Terner vom Landtag zum stellvertretenden berufsrichterlichen Mitglied des Verfassungsgerichtshofs Rheinland-Pfalz mit den Stimmen der SPD, der CDU und der FDP gegen die Stimmen des Bündnis 90/Die Grünen gewählt.[4] Ihre Amtszeit dort endete am 7. September 2007.[5]

Am 12. April 2013 trat sie in den Ruhestand.[2]

Ämter und Mitgliedschaften

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  • Seit 1996 Mitglied des Inner Wheel Club Trier (Gründungsmitglied)[1]
  • Gründungsmitglied von Soroptimist Trier, von 2010 bis 2012 Präsidentin[1]
  • Ab 2001 Mitglied im Stiftungsbeirat der Nikolaus-Koch-Stiftung, Trier, später Beiratsvorsitzende[1]

2002 war die Juristin mit dem Insolvenzverfahren um den Basketball-Bundesligisten HERZOGtel Trier befasst. Durch einen mehrheitlichen Verzicht der Gläubiger auf ihre Forderungen wurde der Verein vor dem finanziellen Aus bewahrt.[6]

Aufsehen erregte 2008 ein Prozess unter Leitung von Jutta Terner gegen einen 21-jährigen Mann irakischer Herkunft, der seine Schwester auf offener Straße wegen ihres westlichen Lebensstils brutal misshandelt hatte.[7] Den Eltern des schwer verletzten Mädchens wurde die Vormundschaft entzogen.

Jutta Terner war verheiratet und hatte drei Kinder. Sie lebte in Kenn.[1]

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Traueranzeigen von Jutta Terner | Volksfreund.Trauer.de. Abgerufen am 25. April 2021 (deutsch).
  2. a b c Direktorin des Amtsgerichts Trier Jutta Terner tritt heute in Ruhestand. Abgerufen am 25. April 2021.
  3. a b Rolf Seydewitz: Nachrufe: Langjährige Direktorin des Amtsgerichts gestorben. 6. Februar 2018, abgerufen am 25. April 2021.
  4. Landtag Rheinland-Pfalz, 14. Wahlperiode: Plenarprotokoll 14/4. 6. Juni 2001, S. 138, abgerufen am 25. April 2021.
  5. Landtag Rheinland-Pfalz, 15. Wahlperiode: Drucksache 15/1206. 12. Juni 2007, abgerufen am 25. April 2021.
  6. Basketball: HERZOGtel Trier: Insolvenz abgewendet. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 25. April 2021]).
  7. DER SPIEGEL: Verletzte Familienehre: Gericht entzieht Eltern Vormundschaft. Abgerufen am 25. April 2021.