Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung
Der Begriff Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung (kurz KPEV bzw. K.P.E.V.) oder Königlich Preußische Staatseisenbahnverwaltung bezeichnet die Gesamtheit der staatlichen Eisenbahnverwaltungsbehörden in Preußen.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die weitgehend selbständigen Eisenbahndirektionen Preußens unterstanden direkt dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten. Eine Behörde mit dem Namen Königlich Preußische Eisenbahn-Verwaltung hat es nie gegeben, doch wurde der Begriff unter Eisenbahnfans ab etwa 1970 sehr verbreitet und als einst existierend angesehen. Die Bezeichnung wird oft fälschlicherweise für die Preußischen Staatseisenbahnen verwendet.
Das Akronym KPEV und der Wappen-Adler wurden erstmals offenbar von der Eisenbahndirection Coeln linksrheinisch nach deren Gründung 1880 eingeführt, zunächst zur Anbringung auf gegossenen Achslagerdeckeln von deren Eisenbahnwagen. Ein Eintrag im Katechismus für den Schaffner- und Bremser-Dienst von 1920[1] lässt darauf schließen, dass das Kürzel und Wappenbild KPEV primär den Zweck hatte, die länderspezifische Zugehörigkeit bei den Wagen der verschiedenen, zu Preußen gehörigen Bahngesellschaften bzw. Königlichen Eisenbahndirektionen in einheitlicher Weise zu kennzeichnen. Die spezifische Direktionszugehörigkeit – beispielsweise Breslau oder Altona – wurde nach dieser Darstellung zusätzlich an anderer Stelle des Fahrzeugs angebracht. Später wurde diese Markierung auch für weitere Gegenstände und Baulichkeiten des preußischen Eisenbahnbetriebs verwendet.[2]
Nach der Abdankung von Wilhelm II. im November 1918 und damit dem Ende des Königreichs Preußen wurde bis zur Gründung der Deutschen Reichseisenbahn im April 1920 neu die Abkürzung PStEV bzw. P.St.E.V. für Preußische Staatseisenbahnverwaltung verwendet.[1]
Galerie
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Radsatzlager an einem Personenwagen-Fahrgestell mit dem Emblem PStE.V; darunter ist noch ein Kürzel des Herstellers Linke-Hofmann-Werke Breslau eingeprägt
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Radsatzlager mit der Aufschrift K.P.E.V.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- E. Schubert: Katechismus für den Schaffner- und Bremser-Dienst. C. W. Kreidels Verlag (J. F. Bergmann), Berlin / Wiesbaden 1920. [1]
- Andreas Wagner, Dieter Bäzold, Rainer Zschech, Ralph Lüderitz: Lokomotiv-Archiv, Preußen 1, Schnellzug- und Personenzuglokomotiven. transpress, Berlin 1990, ISBN 3-344-00470-0, S. 29.