Küchler-Denkmal
Das Küchler-Denkmal zu Ehren des einstigen Wormser Oberbürgermeisters und Ehrenbürgers Wilhelm Küchler steht auf dem Küchlerplatz in der rheinland-pfälzischen Stadt Worms.[1] Es ist das erste im 20. Jahrhundert in Worms errichtete Denkmal, das ohne militärischen Kontext errichtet wurde.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Küchler am 31. Oktober 1900 verstarb, regte der Industrielle Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim zur Errichtung eines standesgemäßen Denkmals für den verstorbenen Oberbürgermeister und Ehrenbürger der Stadt Worms auf und warb um Spenden zu dessen Finanzierung. Das Denkmal wurde vom ursprünglich aus Worms stammenden Karlsruher Bildhauer Johannes Hirt errichtet und am 28. November 1904 enthüllt. Zu diesem Anlass waren neben Vertretern der Stadt Worms hochrangige Delegierte aus Darmstadt, zahlreiche Bürger, der „in Vertretung Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Geheimer Kabinettsrat Roemheld, Finanzminister Gnauth“, und Küchlers Ehefrau Emma mit der gemeinsamen Tochter und zwei Söhnen anwesend.
Bei der Enthüllung des Denkmals spielte ein Orchester Beethovens Vertonung der Dichtung Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre.[2]
Die Bronzeskulptur auf einem Sockel aus Granit stand ursprünglich gegenüber dem alten Rathaus in der Hagenstraße auf dem Lindenplatz, der in Küchler-Platz umbenannt wurde. Die Fliegerbomben gegen Ende des Zweiten Weltkriegs überstand das Denkmal zwar, es wurde jedoch im Rahmen des Wiederaufbaus der Stadt 1957 entfernt. Der Küchler-Platz wurde dabei nicht mehr berücksichtigt und verschwand.[3]
Heute
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2013 wurde das Denkmal für rund 19.000 Euro restauriert.[4] Es steht auf dem Küchlerplatz, der sich heute zwischen der Ernst-Ludwig-Schule und der Rheinbrücke befindet.[3]
Weitere Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Küchler-Denkmal existiert in Worms das Küchler-Haus in der Friesenstraße, das über dem Eingang sein Porträt ziert. Des Weiteren gibt es seit 1982 die nach Küchler benannte und östlich der Innenstadt gelegene Küchlerstraße.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Reuter: Geschichte der Stadt Worms. Hrsg.: Gerold Bönnen. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreisfreie Stadt Worms. ( vom 30. April 2022 im Internet Archive) Mainz 2022[Version 2024 liegt vor.], S. 11 (PDF; 5,0 MB).
- ↑ a b c Jörg Koch: Worms vor 100 Jahren. Sutton, Erfurt 2012, ISBN 978-3-95400-020-3, S. 81.
- ↑ a b Fritz Reuter: Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 487 f.
- ↑ Worms: Saniertes Küchler-Denkmal zurück in Stadt. In: morgenweb.de. Abgerufen am 5. April 2016.
Koordinaten: 49° 37′ 48,6″ N, 8° 22′ 26,3″ O