Kabinett Thatcher I

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Kabinett Thatcher I
Kabinett des Vereinigten Königreichs
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Premierminister Margaret Thatcher
Wahl 1979
Ernannt durch Königin Elisabeth II.
Bildung 4. Mai 1979
Ende 10. Juni 1983
Dauer 4 Jahre und 37 Tage
Vorgänger Kabinett Callaghan
Nachfolger Kabinett Thatcher II
Zusammensetzung
Partei(en) Conservative Party
Repräsentation
House of Commons Tories
339/635

Das Kabinett Thatcher I wurde im Vereinigten Königreich am 4. Mai 1979 von Premierminister Margaret Thatcher von der Conservative Party gebildet und löste die Regierung Callaghan ab. Margaret Thatcher übernahm dabei als erste Frau in der Geschichte des Vereinigten Königreichs das Amt des Premierministers. Das Kabinett blieb bis zum 10. Juni 1983 im Amt und wurde dann durch das Kabinett Thatcher II abgelöst.

Regierungszeit 1979 bis 1983

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Unter dem Eindruck der tief greifenden Wirtschaftskrise und der sich daraus ergebenden gesellschaftlichen Verteilungskämpfe kam es Ende der 1970er Jahre zunächst zu einer neuerlichen Polarisierung der politischen Parteien. Der bis dahin bestehende Grundkonsens über die Einrichtung eines Interventionsstaates mit sozialen Zielsetzungen zerbrach angesichts der offenkundigen Tatsache, dass dieser in der damaligen Situation nicht mehr zu finanzieren war. Während innerhalb der Labour Partylinke“ Strömungen an Bedeutung gewannen, forderten die konservativen Tories unter Margaret Thatcher, die seit 1975 Parteivorsitzende war, mit einem neoliberalen Programm die Abkehr vom Wohlfahrtsstaat und propagierten stattdessen die Förderung des Individualismus und der Marktgesetze.

Bei den Unterhauswahlen vom 3. Mai 1979 entfielen von 635 Sitzen im House of Commons 339 Mandate auf die Conservative Party, während die bislang regierende Labour Party 269 Sitze bekam. Sonstige Parteien stellten weitere 27 Abgeordnete. Daraufhin übernahm Margaret Thatcher als erste Frau in der Geschichte des Vereinigten Königreichs das Amt des Premierministers. Mit dem Beschäftigungsgesetz (Employment Act) wurde 1980 das erste von insgesamt acht Gesetzen der Regierung Thatcher verabschiedet, mit denen die Macht der Gewerkschaften und insbesondere das Streikrecht nachhaltig eingeschränkt wurden. Im April und August 1981 kam es in London und zahlreichen anderen Städten zu Straßenschlachten zwischen farbigen arbeitslosen Jugendlichen und rechtsextremistischen Gruppen von Skinheads. Am 10. August 1981 starben zehn IRA-Mitglieder in einem britischen Gefängnis an den Folgen eines Hungerstreiks, mit dem sie ihre Anerkennung als politische Gefangene erzwingen wollten.

Nach der Besetzung der Falklandinseln durch Argentinien am 2. April 1982 kam es zum Falklandkrieg zwischen beiden Staaten. Mit der logistischer und diplomatischer Unterstützung durch die USA gelang den britischen Streitkräften die Rückeroberung der Falklandinseln, die zuvor seit 1833 von Großbritannien besetzt waren. Dieser Sieg trug wesentlich dazu bei, Thatchers Position selbst angesichts einer Erwerbslosenquote von 13,8 Prozent (3,39 Millionen Arbeitslose) innenpolitisch zu festigen.

Wie bereits im Ersten und Zweiten Weltkrieg bildete Thatcher 1982 ein kleineres Kriegskabinett für die Koordinierung des Krieges gegen Argentinien um die Falklandinseln.

Name Partei Regierungsämter Zeit im Kriegskabinett
Margaret Thatcher Conservative Premierminister
First Lord of the Treasury
Minister für den öffentlichen Dienst
April bis Juni 1982
William Whitelaw Conservative Stellvertretender Premierminister
Innenminister
April bis Juni 1982
Francis Pym Conservative Außenminister April bis Juni 1982
John Nott Conservative Verteidigungsminister April bis Juni 1982
Cecil Parkinson Conservative Chancellor of the Duchy of Lancaster April bis Juni 1982
Terence Lewin Parteilos Stabschef April bis Juni 1982
Michael Havers, Baron Havers Conservative Attorney General April bis Juni 1982

Aus den Unterhauswahlen vom 9. Juni 1983 ging Thatchers Conservative Party gestärkt hervor. Von 650 Sitzen entfielen auf die Tories 397 Mandate und auf die Labour Party 209 Sitze, während 44 Mandate an sonstige Parteien gingen. Im Anschluss bildete Thatcher ihr zweites Kabinett.

Dem Kabinett gehörten folgende Minister an:

Zugehörigkeit Konservative
Amt Bild Person Partei Amtszeit
Premierministerin
Erster Lord des Schatzamtes
Ministerin für den öffentlichen Dienst
Margaret Thatcher Margaret Thatcher Conservative Party 4. Mai 1979 11. Juni 1983
Lordkanzler Quintin Hogg Quintin Hogg, 2. Viscount Hailsham Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Lordpräsident des Rates Christopher Soames Christopher Soames, Baron Soames Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Francis Pym Francis Pym Conservative Party 14. September 1981 6. April 1982
John Biffen Conservative Party 6. April 1982 11. Juni 1983
Lordsiegelbewahrer Ian Gilmour Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Humphrey Atkins Conservative Party 14. September 1981 6. April 1982
Janet Young, Baroness Young Conservative Party 6. April 1982 11. Juni 1983
Schatzkanzler
Zweiter Lord des Schatzamtes
Geoffrey Howe Geoffrey Howe Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Außenminister Peter Carington Peter Carington, 6. Baron Carrington Conservative Party 5. Mai 1979 6. April 1982
Francis Pym Francis Pym Conservative Party 6. April 1982 11. Juni 1983
Innenminister William Whitelaw Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Industrieminister Keith Joseph Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Patrick Jenkin Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Verteidigungsminister Francis Pym Francis Pym Conservative Party 5. Mai 1979 5. Januar 1981
John Nott John Nott Conservative Party 5. Januar 1981 6. Januar 1983
Michael Heseltine Michael Heseltine Conservative Party 6. Januar 1983 11. Juni 1983
Minister für Beschäftigung James Prior Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Norman Tebbit Norman Tebbit Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Minister für Landwirtschaft und Ernährung Peter Walker Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Umweltminister Michael Heseltine Michael Heseltine Conservative Party 5. Mai 1979 6. Januar 1983
Tom King Tom King Conservative Party 6. Januar 1983 11. Juni 1983
Minister für Schottland George Younger George Younger Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Minister für Wales Nicholas Edwards Conservative Party 5. Mai 1979 11. Juni 1983
Minister für Nordirland Humphrey Atkins Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
James Prior Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Minister für soziale Dienste Patrick Jenkin Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Norman Fowler Norman Fowler Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Kanzler des Herzogtums Lancaster Norman St John-Stevas Conservative Party 5. Mai 1979 5. Januar 1981
Francis Pym Francis Pym Conservative Party 5. Januar 1981 14. September 1981
Janet Young, Baroness Young Conservative Party 14. September 1981 6. April 1982
Cecil Parkinson Conservative Party 6. April 1982 11. Juni 1983
Handelsminister John Nott John Nott Conservative Party 5. Mai 1979 5. Januar 1981
John Biffen Conservative Party 5. Januar 1981 6. April 1982
Arthur Cockfield, Baron Cockfield Conservative Party 6. April 1982 11. Juni 1983
Energieminister David Howell David Howell Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Nigel Lawson Nigel Lawson Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Bildungsminister Mark Carlisle Conservative Party 5. Mai 1979 14. September 1981
Keith Joseph Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Chefsekretär des Schatzamtes John Biffen Conservative Party 5. Mai 1979 5. Januar 1981
Leon Brittan Leon Brittan Conservative Party 5. Januar 1981 11. Juni 1983
Generalzahlmeister Angus Maude Conservative Party 5. Mai 1979 5. Januar 1981
Francis Pym Francis Pym Conservative Party 5. Januar 1981 14. September 1981
Cecil Parkinson Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983
Transportminister Norman Fowler Norman Fowler Conservative Party 5. Januar 1981 14. September 1981
David Howell David Howell Conservative Party 14. September 1981 11. Juni 1983

Hintergrundliteratur

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  • Der Große Ploetz. Die Enzyklopädie der Weltgeschichte. 35. Auflage. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 2008, ISBN 978-3-525-32008-2, S. 1513.