Kaltblütig (Film)
Film | |
Titel | Kaltblütig |
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Originaltitel | In Cold Blood |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1967 |
Länge | 134 Minuten |
Altersfreigabe |
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Stab | |
Regie | Richard Brooks |
Drehbuch | Richard Brooks |
Produktion | Richard Brooks |
Musik | Quincy Jones |
Kamera | Conrad L. Hall |
Schnitt | Peter Zinner |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Kaltblütig (Originaltitel: In Cold Blood) ist ein US-amerikanischer Thriller des Regisseurs Richard Brooks aus dem Jahr 1967 nach dem gleichnamigen Roman von Truman Capote. Hintergrund des Films ist ein realer Mord an einer vierköpfigen Familie, die Polizeifahndung und die Verhöre der beiden Verdächtigen sowie die Gerichtsverhandlung, das Todesurteil und dessen Vollstreckung.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kansas im November 1959: Der wegen Totschlags vorbestrafte Perry Smith und Dick Hickock planen, das Haus der Familie Clutter zu überfallen. Sie glauben, dass Mr. Clutter eine große Menge Bargeld in einem Tresor hat. Nachdem sie allmählich erkannt haben, dass es in dem Haus weder einen Tresor noch größere Mengen Bargeld gibt, tötet Smith das Ehepaar und zwei ihrer Kinder im Teenageralter. Die Leichen der Opfer werden am nächsten Tag entdeckt. Sofort beginnen die polizeilichen Ermittlungen. Der hinzugezogene Psychologe glaubt nicht an einen Raubmord – es fehlen nur ein paar Schecks, ein Radio und 43 Dollar. Die beiden Gesuchten versuchen, sich der Fahndung zu entziehen, doch als sie mit den gestohlenen Schecks bezahlen, werden sie verhaftet.
Die Polizei verhört die beiden und konfrontiert sie mit belastenden Indizien, so zum Beispiel mit einem blutigen Stiefelabdruck, der genau in das Profil der Stiefel von einem der beiden passt. Durch Verweigerung von Antworten verzögert sich das Verhör. Man behauptet, sie hätten einen Fehler gemacht und einen Zeugen hinterlassen. Zum Schluss gesteht Hickock, um einer Verurteilung zum Tode zu entgehen. Eine Gerichtsjury befindet Smith und Hickock für schuldig und verurteilt sie zum Tode durch den Strang. 1965 werden sie in Lansing hingerichtet.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Columbia Pictures versuchte, Paul Newman und Steve McQueen für die Hauptrollen zu gewinnen. Doch die beiden Stars hatten schon andere Projekte in Arbeit.
Um eine größtmögliche Authentizität zu erreichen, wurde der Film an Originalschauplätzen in Kansas gedreht, so im Originalhaus der Clutters und auch im gleichen Gerichtssaal. Sechs der damaligen Geschworenen wirkten auch als Geschworene beim Film mit. Die Familienfotos im Haus waren Originalbilder der Clutter-Familie. Auch die zwei Paar Augen auf den Filmpostern sind die der realen Mörder.
1996 wurde ein Remake für das Fernsehen gedreht. Sowohl in den USA als auch in Deutschland hatte der Film den gleichen Titel bzw. Originaltitel. In den Rollen der Mörder sind Anthony Edwards und Eric Roberts zu sehen. Den Detective spielte Sam Neill. Regie führte Jonathan Kaplan.
Kritiken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Lexikon des internationalen Films befand, es sei ein Film, „der eine klinisch exakte Rekonstruktion darstellt und sich gleichzeitig durch Beschreibung der Vorgeschichte und der Folgen um eine Motivierung des Verbrechens bemüht. Der Authentizität des Buchstils folgender, mit nachdrücklichem Ernst gestalteter Film, der in einem aufrüttelnden Plädoyer gegen die Todesstrafe endet.“[1]
Die Zeitschrift Cinema schrieb: „Richard Brooks gelang die kongeniale Verfilmung, im Doku-Stil und mit komplexen Rückblenden“ und urteilte: „Grandios gespielt und beklemmend modern“.[2]
Der Evangelische Filmbeobachter zog folgendes Fazit: „Pedantisch genaue Rekonstruktion eines tatsächlich begangenen Kapitalverbrechens, der Verfolgung, Ergreifung und Hinrichtung der Täter. Nüchterne und um Authentizität bemühte Verfilmung der literarischen Vorlage von Capote, die nach ernsthafter Auseinandersetzung verlangt. Empfehlenswert ab 18.“[3]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Film war in den Kategorien Beste Regie, Bestes adaptiertes Drehbuch, Beste Filmmusik und Beste Kamera für den Oscar nominiert, ging jedoch leer aus. Nominiert war er außerdem als Bester Film – Drama für einen Golden Globe.
Im Jahr 2008 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.
Synchronisation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Rolle | Darsteller | Synchronsprecher[4] |
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Perry Smith | Robert Blake | Imo Heite |
Richard Hickock | Scott Wilson | Michael Hinz |
Detective Dewey | John Forsythe | Helmo Kindermann |
Jensen | Paul Stewart | Paul Klinger |
Harold Nye | Garald S. O’Loughlin | Hellmut Lange |
Mr. Hickock | Jeff Corey | Werner Lieven |
Roy Church | John Gallaudet | Georg Gütlich |
Clarence Duntz | James Flavin | Erik Jelde |
Herbert Clutter | John McLiam | Klaus Höhne |
Bonnie Clutter | Ruth Storey | Margaret Jahnen |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Truman Capote: Kaltblütig. Wahrheitsgemäßer Bericht über einen mehrfachen Mord und seine Folgen (Originaltitel: In Cold Blood). Deutsch von Thomas Mohr. Kein & Aber, Zürich 2007, 534 S., ISBN 3-0369-5161-X.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kaltblütig bei IMDb
- In Cold Blood bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Kaltblütig. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- ↑ Kaltblütig. In: cinema. Abgerufen am 17. April 2021.
- ↑ Evangelischer Filmbeobachter, Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 146/1968, S. 145.
- ↑ Kaltblütig. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 18. Juni 2017.