Kambos (Zypern)

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Kambos
Κάμπος
Kambos (Zypern) (Zypern)
Kambos (Zypern) (Zypern)
Basisdaten
Staat: Zypern Republik Zypern
Bezirk: Nikosia
Geographische Koordinaten: 35° 2′ N, 32° 44′ OKoordinaten: 35° 2′ N, 32° 44′ O
Höhe ü. d. M.: 910 m
Fläche: 69,7607 km²
Einwohner: 171 (2021[1])
Bevölkerungs­dichte: 2 Einwohner je km²
LAU-1-Code: CY-01
Postleitzahl: 2863[2]
Bürgermeister: Antonio Sotiris[3]
Website: www.kambostsakkistra.com

Kambos, auch Kampos (griechisch Κάμπος), früher Kampos tis Tsakistras („Die Felder von Tsakistra“, griechisch Κάμπος της Τσακκίστρας) ist eine Gemeinde im Bezirk Nikosia in der Republik Zypern.[4] Bei der Volkszählung im Jahr 2021 hatte sie 171 Einwohner.[1]

Lage und Umgebung

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Lage im Bezirk Nikosia

Kambos liegt im Westen des Bezirks Paphos der Mittelmeerinsel Zypern auf einer Höhe von etwa 910 Metern,[5] etwa 90 Kilometer südwestlich von Nikosia, 78 Kilometer nordwestlich von Limassol, 135 Kilometer westlich von Larnaka und 72 Kilometer nordöstlich von Paphos.[6] Das 69,7607 Quadratkilometer[7] große Dorf grenzt im Nordwesten an Vroisia, im Norden an Xerovounos, Varisia und Galini, im Nordosten an Ambelikou, im Osten an Lefgios, im Südosten an Gerakies, im Süden an Tsakistra und im Westen an den Bezirk Paphos mit Lysos.[8][9] Das Dorf kann über die Straße E912 erreicht werden.[10][11]

Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge beträgt etwa 707 Millimeter. Das Ackerland beträgt nur 3 % der gesamten Verwaltungsfläche von Kampos und beschränkt sich auf das Tal des Dorfes. Auf den Talseiten wachsen Weinreben. Weiter unten, rund um das Flussbett des Kambos-Fluss, werden Kirschbäume, Mandelbäume, Apfelbäume, Pfirsichbäume, Oliven, einige Zitrusfrüchte, Hülsenfrüchte, Walnüsse und Pistazien und Gemüse angebaut. Geologisch betrachtet wird das Gemeindegebiet von den harten Gesteinen Gabbro und Diabas dominiert, auf denen sich kieselhaltige Böden entwickelten.[12]

Den Bewohnern zufolge befanden sich an der Stelle, an der Kambos entstand, einst Anwesen der Bewohner von Tsakistra. Später wurden von ihren Besitzern dort Häuser gebaut, wo sich die Anwesen befanden, und so entstand das neue Dorf, das den Namen Kambos erhielt. Wahrscheinlich wurde das Dorf in der ersten Zeit der türkischen Besatzung – Ende des 16. Jahrhunderts – gegründet.

Die Hauptkirche des Dorfes Agios Kyriakos wurde 1881 renoviert. Der Glockenturm aus weißem Marmor wurde später hinzugefügt und harmoniert nicht mit dem Gebäude. In der Kirche befinden sich Bilder verschiedener zerstörter Kapellen der Umgebung. Außerdem gab es im Bereich des Dorfes ein Kloster der Panagia ton Iliakon (griechisch Παναγία των Ηλιακών), das im 18. Jahrhundert aufgelöst wurde.

Kambos war während der britischen Besatzung das Zentrum verschiedener Regierungsdienste in der Region: Ab 1880 war dort eine Forstwache zum Schutz der Wälder stationiert. Heute gibt es in Kambos noch eine Forststation sowie eine Polizeistation. Es gab auch schon früh einen Veterinärdienst, während die Straße, die Xeros mit Kambos verband, 1905 fertiggestellt wurde. Diese Straße wurde nach der türkischen Invasion im Jahr 1974 gesperrt, wodurch das Dorf isoliert wurde und über das Kloster Kykkos erreicht werden konnte.[12]

Bevölkerungsentwicklung

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Die folgende Tabelle zeigt die Bevölkerung des Dorfes, wie sie in den in Zypern durchgeführten Volkszählungen erfasst wurde.

Jahr 1881 1891 1901 1911 1921 1931 1946 1960 1976 1982 1992 2001 2011 2021
Einwohner 378[13] 343[14] 408[15] 533[16] 593[17] 715[18] 1056[19] 1070[20] 1328[21] 739[22] 557[23] 426[24] 271[25] 171[1]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Das Forstmuseum enthält eine Ausstellung über den Wald und seine Nutzung seit der Antike mit alten Maschinen und Werkzeugen.[26]
  • Die Agios Kyriakos Kirche ist die größte Holzdachkirche Zyperns und wurde 1881 erbaut. Sie ist im Basilika-Stil gehalten und verfügt über zwei Kolonnaden, die den Innenraum in drei Gänge unterteilen.
  • Darüber hinaus befindet sich in Kampos die Kapelle Agia Varvara und das Kloster Panagia ton Heliak.[27]
Commons: Kampos, Cyprus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Population Enumerated by Sex, Age, District and Municipality/Community 1.10.2021. Statistischer Dienst der Republik Zypern (CYSTAT), abgerufen am 14. September 2024 (englisch).
  2. Postleitzahlensuche. In: cyp.postcodequery.com. Abgerufen am 17. Juni 2024 (englisch).
  3. Mitgliedsgemeinden Bezirk Paphos. In: Union der zyprischen Gemeinden. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  4. Geo Codes 2015 – Gemeinden auf Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. August 2018; abgerufen am 13. Juni 2024.
  5. Liste der berechtigten Gemeinden in benachteiligten Gebieten. In: capo.gov.cy. Archiviert vom Original am 4. April 2018; abgerufen am 13. Juni 2024.
  6. Kambos Levkosias. In: terrabook. Abgerufen am 13. Juni 2024 (englisch).
  7. Klassifizierung für den Urbanisierungsgrad in Zypern. In: mof.gov.cy. Archiviert vom Original am 18. Januar 2018; abgerufen am 13. Juni 2024.
  8. Karte von Zypern und dessen Bevölkerungsgruppen. In: kypros-cyprus.com. Archiviert vom Original am 24. Februar 2012; abgerufen am 16. Juni 2024.
  9. Karte der Gemeindegrenzen der Republik Zypern. In: data.gov.cy. Ministerium für Bauen und Wohnen, 29. Dezember 2017, abgerufen am 16. Juni 2024.
  10. Besucherkarte. (PDF) In: geoportal.gov.cy. Abgerufen am 13. Juni 2024 (griechisch).
  11. Nebenstraßennetz – Topografische Karte. In: data.gov.cy. Abteilung für Kataster und Landvermessung, abgerufen am 13. Juni 2024 (griechisch).
  12. a b Kambos. In: Polignosi – Große zypriotische Enzyklopädie. Abgerufen am 17. Juni 2024.
  13. Einwohnerzahl 1881. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  14. Einwohnerzahl 1891. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  15. Einwohnerzahl 1901. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  16. Einwohnerzahl 1911. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  17. Einwohnerzahl 1921. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  18. Einwohnerzahl 1931. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  19. Einwohnerzahl 1946. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  20. Einwohnerzahl 1960. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  21. Einwohnerzahl 1976. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  22. Einwohnerzahl 1982. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  23. Einwohnerzahl 1992. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  24. Einwohnerzahl 2001. (PDF) Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Januar 2018; abgerufen am 17. Juni 2024 (griechisch).
  25. Statistical Service. cystat.gov.cy, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. Juni 2018; abgerufen am 17. Juni 2024. (Download)
  26. Ralph-Raymond Braun: Zypern. 7. Auflage. Michael Müller Verlag, 2024, ISBN 978-3-96685-151-0, S. 74–75.
  27. Kampos tis Tsakkistras. Abgerufen am 10. August 2024.