Kamikaze Hearts
Dokumentarfilm | |
Titel | Kamikaze Hearts |
---|---|
Produktionsland | Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1986 |
Länge | 89 Minuten |
Stab | |
Regie | Juliet Bashore |
Drehbuch |
|
Produktion |
|
Musik | |
Kamera | David Golia |
Schnitt | John Knoop |
Besetzung | |
|
Kamikaze Hearts ist ein halbdokumentarischer, US-amerikanischer Film aus dem Jahr 1986 von Juliet Bashore. Im Mittelpunkt steht die Pornodarstellerin Sharon Mitchell.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitte der 80er Jahre begann Juliet Bashore, mit Kamikaze Hearts einen Dokumentarfilm über das lesbische Paar Sharon Mitchell und Tigr Mennett zu drehen. Mitch war eine erfahrene Pornodarstellerin, Tigr eine Anfängerin. Bashore wollte ihre drogengeprägte Dynamik bei den Dreharbeiten zu ihrem neuen Film einfangen – Mitch als Star, Tigr als Assistentin.[1]
Die Geschichte dreht sich um Sharon Mitchell und ihre intime Freundin Tigr Mennett. Beide arbeiten an einem Dokumentarfilm über ihre Beziehung in der Pornowelt und spielen in einem Pornofilm mit, dessen Drehbuch lose auf der Oper Carmen basiert. Die Erzählperspektive strebt nach Authentizität und zeigt Sequenzen hinter den Kulissen, die wie zufällige Beobachtungen wirken. Authentizität spielt auch inhaltlich eine zentrale Rolle. So behauptet Mitchell, sie spiele immer eine Rolle, sogar im Bett mit ihrer Freundin.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der 1986 auf 16mm-Film gedrehte Film konnte 2022 von den originalen A/B-Kameranegativen restauriert werden und liegt als 2K Kopie vor. Die Restaurierung erfolgte von Kino Lorber in Zusammenarbeit mit dem Outfest UCLA Legacy Project im UCLA Film & Television Archive.[2]
Am 3. September 2024 wird die digital restaurierte Fassung von Kamikaze Hearts im Rahmen des deutschen Queerfilmfestivals veröffentlicht.[3]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der katholische Filmdienst beschreibt Kamikaze Hearts als das verstörende Porträt der Pornofilmwelt, als einer Industrie: „die zwar auf Frauen nicht verzichten kann, aber gleichzeitig Tyrannei an ihren Körpern betreibt.“[4] Beatrice Loayza bezeichnet in der New York Times den Film als eine selbstreferentielle Nebelkerze. Wie in Pornos, wo realer Sex in einem gefälschten Kontext aufgeführt wird, versucht Bashore mit Kamikaze Hearts, die Grenzen zwischen Wahrheit und Fiktion zu verwischen.[5] Kevin Thomas meint in der Los Angeles Times, dass uns Bashore mit ihrem Dokumentarfilm in eine oft verächtlich betrachtete Welt entführt, und uns an einer leidenschaftlichen, sprunghaften Beziehung teilhaben lässt. „Klugerweise lässt sie uns selbst erkennen, was wahr und was erfunden ist und wie Pornografie die Menschen beeinflusst, die sie produzieren, besonders die Frauen.“[6]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]BFI London Film Festival 2022[7]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kamikaze Hearts bei IMDb
- Kamikaze Hearts bei Salzgeber
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Drew Burnett Gregory: Lesbian Classic "Kamikaze Hearts" Asks Questions About Porn and Sex, Fiction and Reality. In: Autostraddle. 22. Juli 2022, abgerufen am 10. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Watch Kamikaze Hearts online - BFI Player. Abgerufen am 10. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Kamikaze Hearts (1986) – SISSYMAG. Abgerufen am 4. September 2024 (deutsch).
- ↑ Kamikaze Hearts. Abgerufen am 10. Juli 2024.
- ↑ Beatrice Loayza: ‘Kamikaze Hearts’ Review: Truth or Fiction. In: The New York Times. 12. Mai 2022, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 10. Juli 2024]).
- ↑ Kevin Thomas: MOVIE REVIEW : Sexual Power Fuels Porno World of 'Kamikaze Hearts'. 26. April 1991, abgerufen am 10. Juli 2024 (amerikanisches Englisch).
- ↑ Full programme announced for 66th BFI London Film Festival. 1. September 2022, abgerufen am 10. Juli 2024 (englisch).