Kammer (Architektur)
Kammer bezeichnet etymologisch einen oft unbeheitzen Raum der als Schlafraum (z.B. „Schlafkammer“) oder zur Aufbewahrung von Vorräten diente (Vorratskammer). Das Wort stammt vom latainischen camĕra, beziehungsweise vom griechischen kamάra (gewölbtes Gemach, Gewölbe) ab.[1] Im modernen Sprachgebrauch steht Kammer meist für abgeschlossene, spezialisierte Räume, oft mit kontrollierten Bedingungen oder besonderen Funktionen.
Hintergrund
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Laufe der Geschichte hatten Wohnräume in Häusern nicht nur andere Funktionen, sondern auch andere Bezeichnungen. Im geschichtlichen Kontext liest man häufig den Begriff „Kammer“. Dieser Begriff bezeichnete ursprünglich kleine, meist unbeheizte Räume, die in ihrer Funktion vielfältig waren. Meist war damit der Schlafplatz gemeint. Heute wird der Begriff Kammer meist für kleine, fensterlose Räume verwendet.
Beispiele für Kammern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Vorratskammer: Dient zur Lagerung von Lebensmitteln oder anderen Vorräten in Haushalten.
- Abstellkammer: Meist kleiner Raum oder Nischen der zum abstellen von Geräten oder Putzmittel verwendet wird.
- Räucherkammer: Ein Raum, in dem Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch geräuchert werden, um sie zu konservieren und geschmacklich zu veredeln.
- Dunkelkammer: Ein abgedunkelter Raum für die Entwicklung von fotografischen Filmen und Bildern.
- Gaskammer: In der Industrie ein Raum, der für bestimmte chemische Prozesse genutzt wird, beispielsweise zur Begasung von Materialien oder Lebensmitteln.
- Schalldämmkammer: Ein akustisch isolierter Raum, der zur Messung von Geräuschen oder für akustische Tests verwendet wird.
- Kühlkammer: Eine Kammer mit niedriger Temperatur zur Lagerung von Lebensmitteln, insbesondere in Großküchen oder der Lebensmittelindustrie.
- Trockenkammer: Raum oder Bereich, der zur Trocknung von Materialien, wie Holz oder Wäsche, dient.
- Waffenkammer: Ein gesicherter Raum zur Lagerung von Waffen, häufig in militärischen oder polizeilichen Einrichtungen.
- Isolationskammer: Ein medizinischer Raum zur Isolierung von Patienten mit ansteckenden Krankheiten oder in Laboren zur sicheren Handhabung von gefährlichen Stoffen.
- Schatzkammer: Historisch und heute noch in Museen oder Banken gebräuchlich; ein Raum zur Aufbewahrung von wertvollen Objekten oder Dokumenten.
Für andere Formen des Wortes Kammer: Begriffserklärung
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Brockhaus Konversationslexikon, Bd. 10, 14. Auflage, Leipzig, Berlin und Wien 1894