Kammsterne

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kammsterne

Roter Kammstern (Astropecten aranciacus), Tenerife

Systematik
Stamm: Stachelhäuter (Echinodermata)
Unterstamm: Eleutherozoen (Eleutherozoa)
Klasse: Seesterne (Asteroidea)
Ordnung: Paxillensterne (Paxillosida)
Familie: Astropectinidae
Gattung: Kammsterne
Wissenschaftlicher Name
Astropecten
Gray, 1840
Randstacheln eines Astropecten bispinosus.
Randstacheln eines Astropecten irregularis.
Randstacheln eines Astropecten jonstoni.
Randstacheln eines Astropecten platyacanthus.
Randstacheln eines Astropecten aranciacus
Armspitze von Astropecten aranciacus
Einige Merkmale der Gattung Astropecten
Schema eines Arms im Querschnitt. 1. Papulae und Paxillen, 2. Superomarginale Platte, 3. Inferomarginale Platte, 4. Ambulacralplatten, 5. Adambulacralplatten
Querschnitt durch einen Arm eines Astropecten:
1. Hautkiemen (Papulae) 2. Paxille 3. superomarginale Randstacheln 4. superomarginale Platten 5. Schuppen und kleine Dornen auf der vertikalen Seite der superomarginalen Platten 6. Ambulacralplatten 7. adambulacrales Muster 8. inferomarginale Platten 9. inferomarginale Dornen 10. Pedicellarien 11. äußere adambulacrale Dornen 12. mittlere adambulacrale Dornen 13. innere adambulacrale Dornen 14. Ambulacralfüßchen

Die Kammsterne oder Kamm-Seesterne (Astropecten) sind eine kosmopolitische Gattung von Seesternen in der Familie Astropectinidae, die auf sandigen und schlammigen Böden leben. Mit über 250 beschriebenen und derzeit etwas über 100 akzeptierten Arten sind sie eine der artenreichsten Seesterngattungen.

Kammsterne haben in Anpassung an das Leben auf und im Sediment eine regelmäßige, abgeflachte Gestalt mit fünf Armen in der Form gleichschenkliger Dreiecke, an deren Rändern in ganzer Länge zwei Reihen von Randstacheln und dazwischen eine Reihe von Randplatten sitzen. Auf der Oberfläche befinden sich zum Schutz der Hautkiemen (Papulae) zahlreiche schirmchenartige Plättchen (Paxillen). Die mit Doppelampullen versehenen Ambulacralfüßchen laufen spitz zu und haben keine Saugscheiben. Pedicellarien fehlen bei den meisten Arten. Der Magen endet wie bei allen Paxillensternen blind und ist nicht ausstülpbar.

Die vielen Arten dieser Gattung sind teilweise nur von Spezialisten zu unterscheiden.

Verbreitung und Vorkommen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kammsterne sind weltweit auf sandigen und schlammigen Böden zu finden. Sie graben sich häufig auch etwas in den Boden ein, doch können sie sich dort nicht horizontal weiterbewegen.

Im Mittelmeer kommen 6 Arten vor, darunter der 15 cm bis 30 cm große, auch in der Nordsee häufige Nordische Kammstern (Astropecten irregularis) und der bis 50 cm große Rote Kammstern (Astropecten aranciacus), außerdem Astropecten bispinosus, Astropecten jonstoni, Astropecten platyacanthus und Astropecten spinulosus.

Kammsterne leben räuberisch vor allem von Muscheln, Schnecken und Grabfüßern, aber auch von Vielborstern, Krebsen, Schlangensternen, Seeigeln, Seesternen und Nesseltieren. Die Beutetiere werden als Ganzes verschluckt und im Magen verdaut. Unverdauliche Reste werden über die Mundöffnung wieder abgegeben.

Astropecten ist eine der artenreichsten Seesterngattungen. Der von Carl von Linné 1758 als Asterias aranciaca beschriebene Astropecten aranciacus des Mittelmeers ist die Typusart der Gattung. Bisher sind etwa 286 Arten der Gattung Astropecten beschrieben worden, von denen derzeit etwa 104 als Arten akzeptiert sind:

  • Carlos Renato R. Ventura: Astropecten. In: John M. Lawrence (Hrsg.): Starfish – Biology and Ecology of the Asteroidea. Johns Hopkins University Press. Baltimore 2013. S. 101–108.
  • Réné Koehler (1921): Faune de France. Echinodermes.
  • Enrico Tortonese (1965): Fauna d'Italia. Echinodermata.
  • Roberto Pillon (2009): Astropecten of the Mediterranean Sea.
  • Kamm-Seestern (Astropecten). Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999.
Commons: Astropecten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien