Kapelle San Pietro
Die als Kulturgut[1] geschützte römisch-katholische Kapelle San Pietro (auch Cappella cattolica di San Pietro) steht am Ortsrand[2] oberhalb des Bahnhofs der Berninabahn (Rhätische Bahn) am westlichen Talhang in der Gemeinde Poschiavo in Graubünden (Schweiz) in der Talschaft Puschlav (italienisch Val Poschiavo), im Bistum Chur.[3] Sie ist dem hl Simon Petrus gewidmet.
Die Kapelle ist eines der Gotteshäuser, die den Saumpfad vom Rheintal nach Italien (Po-Ebene) flankieren, wie auch z. B. Sta. Maria bei Pontresina, San Romerio bei Brusio oder Santa Perpetua in Tirano.[4]
Gebäude
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aussen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der romanische Kirchenbau mit unbekanntem Baujahr stammt aus dem Früh- oder Hochmittelalter. Es handelt sich dabei um eine einräumige Saalkirche mit eingezogener, parabolisch gewölbter Apsis, vor welcher ein Altarjoch mit Stichkappengewölbe liegt. Nach Bauuntersuchung gehörte diese Bauausführung zum ursprünglichen Bauplan. Die Kirche wurde 1961–1962 restauriert.[5]
Innen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Kirchenschiff dominiert der offene Dachstuhl. Die romanischen Fenster wurden rekonstruiert. In der Apsis finden sich farbintensive Renaissance-Malereien eines unbekannten lombardischen Meisters von 1538, die stark erneuert wurden. Es wird die Beweinung Christi durch Heilige dargestellt, umrahmt von einem Groteskenfries mit Wappen des Gotteshausbundes (Steinbock) und des Oberen Bundes (Kreuz) sowie einem imitierten Gurtbogen. Darin befinden sich Medaillons mit Gottvater, den Evangelisten sowie den hl. Georg und hl. Viktor. An der rechten Wand des Altarjochs befindet sich eine Muttergottes mit Stifterinschrift 1538.[5][6] Im Schiff das Gemälde des hl. Petrus aus dem 17. Jahrhundert.[7] Die gemauerte Altarmensa wurde nachträglich erhöht.[5][8]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ludmila Seifert-Uherkovich: Architekturrundgang Poschiavo, Chur 2003, Bündner Heimatschutz.
- Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte (Hrsg.): Kunstführer durch die Schweiz, Bern 2005, Band 2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ KGS-Nr.: 3146.
- ↑ Via da San Pieru.
- ↑ Siehe auch: Römisch-katholische Kirche in der Schweiz.
- ↑ TIRANO l’aquila sul castello.
- ↑ a b c Kapelle S. Pietro. In: Graubünden – Baukultur | Bauwerke. Kantonsbibliothek Graubünden, abgerufen am 17. Februar 2022 (Schweizer Hochdeutsch, Quelle: Kunstführer durch die Schweiz. Band 2. Hrsg.: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 2005).
- ↑ Sakralbauten entlang der Albula- und Berninastrecke.
- ↑ Kirche, Kapelle, Kloster und Münster in der Schweiz (Teil 1) ( des vom 30. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite: ahu-swiss.ch, zuletzt abgerufen am 30. September 2018.
- ↑ Sakralbauten entlang der Albula- und Berninastrecke.
Koordinaten: 46° 19′ 33,1″ N, 10° 3′ 12,6″ O; CH1903: 801339 / 133850