Kapital (Marxismus)

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Karl Marx verstand Kapital wesentlich prozesshaft als Wert, der sich verwertet. Der Wert könne nur dann wachsen, wenn Lohnarbeiter ausgebeutet würden. Das Kapital erscheine in verschiedenen Formen und nehme quasi-religiösen Charakter an, indem es zum Fetisch werde. Nur unter bestimmten historischen Bedingungen ergreife und dominiere es das Wirtschaftsgeschehen. In seiner Entwicklung bringe es Elemente seiner eigenen Negation hervor, die eine kommunistische Gesellschaft ermöglichten.

Für Marxisten ist Marx’ Konzept ein wichtiger Referenzpunkt. Die Wertanalyse der Neoklassik, aufbauend auf dem Marginalprinzip, verfolgte Marx’ Analyse nicht weiter. Der Ansatz von Marx spielt seither in der modernen Volkswirtschaftslehre keine bedeutende Rolle. Die von Marx betonte Dynamik des Kapitals fand in der Konjunkturtheorie Beachtung, wie etwa in Joseph Alois Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung.

Die allgemeine Formel der Kapitalbewegung

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In seinem Hauptwerk Das Kapital, wie es in den MEW 23 vorliegt, beginnt Marx seine Darstellung nicht direkt mit der Kategorie des Kapitals. Er wendet sich im ersten Hauptabschnitt grundlegenderen ökonomischen Formen zu, nämlich der Ware und dem Geld.

Er beginnt im ersten Kapitel damit, die Ware als ein Doppeltes aus Gebrauchswert und Wert darzustellen. Dementsprechend unterscheidet Marx zwischen konkreter Arbeit, die Gebrauchswert schafft, und abstrakter Arbeit, welche die Wertsubstanz bildet, die im Tauschwert erscheint. Des Weiteren untersucht Marx grundlegende Faktoren, die die Wertgröße bestimmen. In seiner Analyse der Wertformen untersucht Marx den Zusammenhang von Warenwert und Wertform und behandelt daraufhin den Fetischismus der Ware. Im zweiten Kapitel über den Austauschprozess wird auf der Grundlage der Formanalyse untersucht, wie sich die Akteure entsprechend den ökonomischen Formen verhalten und als Warenbesitzer im Austausch ihrer Produkte Geld hervorbringen müssen. Erst danach behandelt Marx im dritten Kapitel verschiedene Geldfunktionen. Geld dient als Wertmaßstab und als Vermittler der Warenzirkulation. Geld als Geld vereint beide Funktionen und erlangt zudem weitere: es fungiert als Schatzbildungsmittel, als Zahlungsmittel und als Weltgeld.

Ausgehend von dieser theoretischen Vorarbeit entwickelt Marx im zweiten Hauptabschnitt Die Verwandlung von Geld in Kapital eine allgemeine Formel der Kapitalbewegung. Deren Charakteristika erläutert er, indem er sie mit der einfachen Warenzirkulation vergleicht.

Einfache Warenzirkulation und Kapitalbewegung

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Marx unterscheidet die einfache Warenzirkulation W – G – W (Ware – Geld – Ware) von der allgemeinen Formel der Kapitalbewegung G – W – G‘ (Geld – Ware – mehr Geld).

Die erste Formel drückt aus, dass jemand eine Ware, die für ihn kein Gebrauchswert ist, verkauft und dann eine Ware kauft, die er konsumieren will. Diese Bewegung dient nicht der Wertvergrößerung. Geld wird verausgabt. Die Bewegung findet ihr Maß am Bedürfnis und ihr Ende mit dessen Befriedigung.[1]

Die Formel G – W – G‘ hingegen drückt aus, dass jemand über Geld verfügt, Waren kauft und dann Waren gegen mehr Geld verkauft.[2] Der Wert prozessiert und wächst.[3] Hier ist Geld der Ausgangs- und Endpunkt einer Bewegung. Die Kapitalverwertung wird Selbstzweck. Die Bewegung ist ohne immanentes Ende. Jedes G‘ ist endlich und muss wieder vorgeschossen werden, um Kapital bleiben zu können.[4] Die Bewegung ist maßlos, da sie nicht auf ein äußeres Bedürfnis bezogen ist, das ein Genug angibt.[5] Kapital ist also wesentlich Wert in Bewegung und nicht Geld, das zum Konsum oder zur Schatzbildung verwendet wird.[6] Die Differenz von G‘ und G nennt Marx Mehrwert.

Marx betrachtet Geld als wesentlich für die Kapitalbewegung. Laut Marx erfordert der Warenwert eine eigenständige Gestalt, in der seine Identität konstatiert werden kann.[7]

Marx begreift den Kapitalisten als personifiziertes Kapital.[8] Als Kapitalist leiht er sein Bewusstsein und seinen Willen dem Kapital. Er macht sich die Bewegung des Kapitals zu seinem subjektiven Zweck. Dass er sein Kapital beständig verwerten will, muss nicht daher rühren, dass er psychisch krank oder moralisch mangelhaft ist; er muss die größtmögliche Verwertung anstreben, damit er in sein Unternehmen investieren kann, um in der Konkurrenz langfristig bestehen zu können.[9] Insofern der Kapitalist der Verwertungslogik folgt, ist das Kapital das automatische Subjekt: es ist eigentlich leblos, aber das bestimmende Subjekt der Bewegung.[10]

Das Kapitalverhältnis

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Marx geht im ersten Kapitalband davon aus, dass in der Zirkulation von Geld und Ware nur Wertäquivalente getauscht werden. Unter dieser Voraussetzung will er das Wertwachstum, das in G – W – G‘ ausgedrückt wird, erklären.[11] Marx argumentiert, dass man mit der Handelssphäre allein die Mehrwertbildung nicht erklären kann.

Zunächst widerspricht Marx der Behauptung, dass der Handel Mehrwert produziere, weil der Käufer die Ware für nützlicher halte als der betreffende Verkäufer und daher die Ware für den Käufer wertvoller sei. Nach diesem Ansatz werden keine gleichen Wertobjekte getauscht und der Käufer erhält etwas Wertvolleres. Nach Marx rührt diese Ansicht daher, dass der Gebrauchswert mit dem Tauschwert der Ware verwechselt wird.[12]

Marx räumt ein, dass die Prämisse, wonach nur Wertäquivalente getauscht werden, in Wirklichkeit nicht immer gelte.[13] Wenn man sie jedoch aufgäbe, so wäre der Mehrwert auch dann nicht befriedigend erklärbar. Um dies zu zeigen, geht Marx verschiedene Fälle durch. Wenn der Kapitalist als Verkäufer einen Preisaufschlag erheben könnte und die anderen Kapitalisten diesen Preisaufschlag weitergäben, dann müsste er seinen Gewinn als Käufer beim Akt G – W wieder verlieren.[14] Ähnliches gälte, wenn jemand unter Wert kaufen könnte.[15] Ferner sei zu beachten, dass die Käufer und Verkäufer selbst entweder Produzenten sind oder Produzenten vertreten. Die Ansicht, der Mehrwert resultiere aus einem nominellen Preisaufschlag oder dem Privileg, über Wert zu verkaufen, setze voraus, dass es eine bestimmte unproduktive Klasse gebe.[16] Zwar meint Marx, er könne von der erreichten Stufe seiner theoretischen Entwicklung, dem Standpunkt der einfachen Warenzirkulation noch nicht erklären, warum eine solche Klasse existiere, aber er greift dennoch vor. Eine solche angenommene Klasse kaufe und konsumiere, aber sie selbst verkaufe und produziere nicht. Dieser Fall erfordert, dass die Warenbesitzer der unproduktiven Klasse Geld umsonst geben, damit diese Klasse von den Warenbesitzern überteuerte Waren kaufen kann. So hätten zum Beispiel kleinasiatische Staaten dem Römischen Reich Tribut zahlen müssen, mit dem Rom überteuerte Waren von ihnen gekauft habe. Die kleinasiatischen Staaten hätten sich so aber nicht bereichern können. Abschließend konstruiert Marx einen Fall, in dem ein listiges Individuum A eine Ware über ihrem Wert an B verkauft und B diesen Betrug nicht erwidern kann. Zwar erzielt A einen Gewinn, aber dieser Gewinn ist nur der Verlust von B. Tauscht A beispielsweise etwas im Wert von 50 gegen etwas im Wert von 100, dann macht A einen Gewinn von 50 und B einen Verlust von 50. Die Wertsumme bliebe aber 150. Gesamtgesellschaftlich wäre der Wert nicht gewachsen, sondern nur umverteilt.[17]

Das Handelskapital scheidet somit aus, um damit allein zu erklären, wie Wert verwertet wird.[18] Ähnliches gilt für das zinstragende Kapital.[19] Zwar kann durch die Warenzirkulation allein kein Mehrwert entstehen, aber der Mehrwert kann auch nicht ohne die Zirkulation entstehen.[11] Nach Marx muss der Kapitalist eine Ware finden und nutzen, die mehr Wert schafft, als sie kostet: die menschliche Arbeitskraft.[20] Daher wendet sich Marx im ersten Band von Das Kapital von der oberflächlichen Sphäre der einfachen Warenzirkulation hin zur tieferen Ebene, der produktiven Basis des Mehrwerts.[21]

Auf den Arbeitsmärkten treten sich doppelt freie Arbeiter und Besitzer von Geld oder Produktions- bzw. Lebensmitteln gegenüber. Der Arbeiter darf zwar seine Arbeitskraft verkaufen bzw. Verträge schließen und kündigen, aber er ist frei von Subsistenzmitteln und muss daher an irgendjemanden seine Arbeitskraft verkaufen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.[22] Wenn Marx von Kapitalverhältnis spricht, dann meint er oft dieses Klassenverhältnis, das der kapitalistischen Produktionsweise zugrunde liegt.[23]

Das Kapitalverhältnis ist antagonistisch.[24] Der Kapitalist, der die Ware Arbeitskraft zu ihrem Tageswert gekauft hat, darf seine Ware für einen Tag lang anwenden. Konkurriert er mit anderen Kapitalisten, wird er versuchen, den Arbeiter möglichst viel Mehrwert produzieren zu lassen. Das kann die Existenz der Arbeitskraft gefährden und zerstören. Der Arbeiter muss jedoch seine Ware Arbeitskraft auch am nächsten Tag wieder verkaufen können und muss sich daher widersetzen. Vor den Gesetzen des Warentausches sind beide Parteien gleich gut gerechtfertigt. Die stärkere Partei entscheidet, wie lang der Arbeitstag sein soll.[25]

Immer, wenn relativ viele Arbeiter zusammenwirken, braucht es eine Oberleitung.[26] Unter kapitalistischen Bedingungen übernimmt der Kapitalist diese Funktion, so dass die Leitung einen spezifischen Charakter bekommt und primär der größtmöglichen Kapitalverwertung dient.[27] Ein kleiner Meister, der nur wenige Arbeiter beschäftigt und neben diesen selbst produzieren muss, ist noch kein Kapitalist im engen Sinne; das wird er erst dann, wenn sein Kapital groß genug ist, so dass er sich ganz der Oberaufsicht und -leitung widmen kann.[28] Je mehr Arbeiter er beschäftigt, desto mehr stößt er auf deren Widerstand.[27] Später kann er die Funktion der Aufsicht und Oberleitung auf Lohnarbeiter übertragen, die sein Kapital gegenüber den Arbeitern vertreten, wie zum Beispiel Aufseher und Manager. Die kapitalistische Produktionsweise bringt somit eine quasi-militärische Hierarchie von Ober- und Unteroffizieren hervor. Marx beschreibt diese als despotisch.[29]

Der Wert der Arbeitskraft

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Der Arbeiter erhält nicht den gesamten Wert, den er schafft, sondern den Wert der Arbeitskraft.[30] Dieser Wert gleicht dem Wert derjenigen Lebensmittelmenge, die als notwendig gilt, damit sich eine durchschnittliche Arbeitskraft reproduzieren kann. Der Ausdruck Lebensmittel ist hierbei in einem weiten Sinne zu verstehen: er meint nicht nur Nahrungsmittel, Kleidung und Wohnung, sondern kann noch Weiteres umfassen.[31] Es geht nicht nur um das Nötige zur Erhaltung eines Individuums, sondern auch um das Nötige zur Erhaltung einer Arbeiterfamilie, denn die Klasse als solche muss sich reproduzieren können; ebenso gehören auch Bildungskosten für die heranwachsende Generation dazu.[31] Was als notwendig gilt, hängt von historischen und moralischen Faktoren ab.[32] Das kann von Land zu Land und mit der Zeit variieren. Ferner hängt der Umfang auch davon ab, was die jeweilige Arbeiterklasse als notwendig geltend macht. Der Lohn bzw. Preis der Arbeitskraft kann prinzipiell auch über oder unter dem Wert liegen. Der Preis kann nicht nur den Wert, sondern auch einen momentanen Überschuss oder Mangel an Arbeitskräften anzeigen und entsprechend fallen oder steigen. Der Wert der Arbeitskraft verändert sich aber nur dann, wenn sich der Umfang der notwendigen Lebensmittel oder deren Wert verändert.[32]

Formen des Kapitals

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Industrielles Kapital

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Den Kreislauf des industriellen Kapitals beschreibt Marx mit der Formel G – W … P … W' – G'. Zuerst kauft der Kapitalist Waren, nämlich Arbeitskraft und Produktionsmittel. Diese erste Zirkulationsphase von Geld und Ware wird durch den Produktionsprozess P unterbrochen. Der Arbeiter schafft eine neue höherwertige Warenmenge W‘. Schließlich werden die neuen Waren in der zweiten Zirkulationsphase gegen G' getauscht. Das vorgeschossene Kapital hat sich damit als Kapital realisiert.[33]

Im Produktionsprozess überträgt der Arbeiter den Wert der verbrauchten Produktionsmittel auf die neue Warenmenge. Marx spricht daher von konstantem Kapital c. Der Arbeiter schafft auch einen Neuwert. Da hier eine Wertänderung stattfindet, nennt Marx das Kapital, das in Löhne investiert wird, variables Kapital v. Von dem Neuwert bekommt der Arbeiter einen Teil bzw. v als Lohn. Den anderen Teil eignet sich der Kapitalist als Mehrwert m an. Der Kapitalist kauft also Waren im Wert von c + v, der Arbeiter überträgt c und schafft einen Neuwert in Höhe von v + m; der Kapitalist verkauft die neue Warenmenge in Höhe von c + v + m, zahlt dem Arbeiter v und eignet sich m an.[34]

Anstatt einen Warenkörper zu produzieren, können die Arbeiter auch Dienste verrichten, wie z. B. einen Transport, die Übertragung von Informationen oder den Dienst des Schulmeisters.[35][36] Im Gegensatz zum Warenkörper muss der Dienst während seiner Verrichtung konsumiert werden. Der Kreislauf wäre in diesem Fall G – W … P – G'.[37] Arbeiter, die Wert bzw. Mehrwert schaffen, nennt Marx produktive Arbeiter.[38]

Kapital muss nicht in Form großer Fabrikkomplexe bestehen, um industrielles Kapital zu sein.[39] Das industrielle Kapital ist Kapital, das den obigen Kreislauf durchläuft und dabei verschiedene Formen annimmt. Es wird als Geldkapital vorgeschossen, um Waren zu kaufen; im Produktionsprozess werden Arbeitskraft und Produktionsmittel zu produktivem Kapital, das Mehrwert schafft, und schließlich kehrt das Kapital als Warenkapital W' wieder zur Geldform zurück.[40] Das Spezifikum des industriellen Kapitals ist, dass es als einzige Kapitalart Mehrwert erzeugen kann, während sich andere Kapitalarten den Mehrwert nur aneignen können.[41]

Indem der industrielle Kapitalist sich den Mehrwert aneignet, beutet er den Arbeiter aus. Der Gradmesser hierfür ist die Mehrwertrate m / v. Diese kann durch Steigerung des absoluten oder des relativen Mehrwerts vergrößert werden.

Einmal verwertet kann das Kapital erneut vorgeschossen werden und so einen neuen Kreislauf beginnen. Der Kapitalist kann den Mehrwert für seinen individuellen Konsum (einfache Reproduktion) oder als Investition zur Akkumulation (Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter) verwenden.[42] Nicht nur das Kapital hat sich damit reproduziert, sondern auch das Klassenverhältnis wird reproduziert: der Kapitalist kommt stets als Kapitalist und der Arbeiter immer als Arbeiter aus dem Kreislauf heraus.

Hinsichtlich des produktiven Kapitals unterscheidet Marx nicht nur konstantes von variablem Kapital, sondern auch fixes Kapital von zirkulierendem Kapital. Während die erste Unterscheidung verschiedene Rollen in der Werterzeugung hervorhebt, werden mit der zweiten Unterscheidung die verschiedenen Zirkulationsweisen des Wertes deutlich.[43] Nicht jedes Produktionsmittel, wird in einer Produktionsperiode völlig verbraucht. Im Falle einer Produktionsanlage wird oft nur ein Teil des Wertes der Anlage abgegeben und der restliche Teil verbleibt beim Kapitalisten. Derartiges produktives Kapital ist fixes Kapital. Es fließt über mehrere Perioden vollständig zum Kapitalisten zurück und muss erst dann ersetzt werden. Bis dahin werden die Rückflüsse in einem Amortisationsfonds gesammelt. Die in einer Periode verbrauchten Produktionsmittel, wie z. B. Energie oder verbrauchtes Material, und das variable Kapital müssen für gewöhnlich nach einer Periode neu vorgeschossen werden. Sie bilden das zirkulierende Kapital.

Das Handelskapital, begrifflich rein aufgefasst, übernimmt nur den Kauf und Verkauf von Waren.[44] Die Arbeiter des Handelskapitalisten sind unproduktive Arbeiter. Sie schaffen keinen Wert bzw. Mehrwert. Sie besorgen den Formwechsel von Geld und Ware, wie bspw. die Kassiererin.[44] Ihre Löhne sind für den Kapitalisten Kosten, die den Mehrwert verringern. Dennoch können solche Arbeiter ausgebeutet werden, indem sie Mehrarbeit leisten.[44] So könnten sie in bspw. 5 Stunden ihren Lohn erwirtschaften und in den restlichen Stunden ihres Arbeitstages für den Kapitalisten arbeiten.

Der industrielle Kapitalist verkauft seine Waren unter Wert an den Handelskapitalisten und dieser verkauft die Waren zu ihrem Wert. Beide teilen sich so den Mehrwert. Ersterer spart dadurch reine Zirkulationskosten für unproduktive Arbeiter und verkürzt die Zeit, die sein Kapital in der Zirkulation verbringt, die sogenannte Umlaufszeit.[45]

Solche reinen Zirkulationskosten sind zu trennen von Zirkulationskosten für produktive Arbeiten. Letztere sind notwendig dafür, dass man die betreffenden Waren nutzen kann, und erhöhen den Tauschwert der Waren.[46] Ein Beispiel hierfür ist ein Transport. Solche Arbeiten verlängern die Zeit, die das Kapital im Produktionsprozess verbringt, die sogenannte Produktionszeit.[46]

Mit Warenhandlungskapital bezeichnet Marx Geld, mit dem Waren von industriellen Kapitalisten gekauft werden, und Waren, die noch verkauft werden müssen.[47] Der Ausdruck Geldhandlungskapital hingegen meint Kapital, das in bestimmten Zirkulationskosten gebunden ist. Das betrifft die technische Abwicklung aller beim industriellen und beim kaufmännischen Kapital anfallenden Geldgeschäfte, Vorräte an Geld, Einkassieren, Bezahlen, Buchhaltung und die Verwendung von Geldbeständen für Kauf und Bezahlung offener Rechnungen.[48]

Zinstragendes Kapital

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Die Formel des modernen zinstragenden Kapitals ist G – G – W – G' – G''.[49] Ein Geldkapitalist leiht sein Geld bzw. mögliches Kapital einem anderen Kapitalisten. Letzterer realisiert es. Er lässt es fungieren und erzielt damit einen Bruttoprofit. Der fungierende Kapitalist zahlt dem Geldkapitalisten einen Teil des Bruttoprofits als Zins. Den anderen Teil behält der fungierende Kapitalist als Unternehmergewinn.

Die Bewegung des zinstragenden Kapitals ist vermittelt durch historisch veränderliche Institutionen. Das sind Banken und Kapitalmärkte.[50]

Zinstragendes Kapital gab es auch in vorkapitalistischen Gesellschaften.[51] Marx betrachtet dabei zwei Formen als charakteristisch: einmal den Fall, in dem ein Wucherer sein Geld an einen verschwenderischen Vermögenden bzw. Grundbesitzer verleiht, sowie den Fall, in dem der Wucherer einem selbständigen Produzenten etwas leiht, vor allem an Bauern und Handwerker.[52] Der Kredit nimmt jedoch in einer kapitalistischen Gesellschaft einen besonderen Charakter an. Ein großer Teil der Kredite dient dazu, den Schuldner reicher zu machen.[53]

Kapital als Ware sui generis

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Laut Marx wird Kapital als solches zu einer besonderen Art von Ware.[54] Um dieses zu zeigen, vergleicht er diese besondere Warenart mit der üblichen. Nach Marx kann man die Kategorien des Preises, des Verkaufens und des Kaufens nicht von üblichen Waren auf die besondere Ware Kapital übertragen. Marx will damit Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865) kritisieren. Dieser habe, so Marx' Vorwurf, die kategorialen Unterschiede nicht hinreichend erkannt und daher das Zinsnehmen unangemessen kritisiert.[55]

Wer eine übliche Ware an jemanden verkauft hat, besitzt die Ware nicht mehr, sondern der Käufer besitzt sie. Wenn hingegen ein Geldkapitalist sein Geld einem anderen leiht, dann besitzt der Borger die Wertsumme nicht, sondern der Geldkapitalist. Des Weiteren ist der Formwechsel verschieden.[56] Wenn jemand eine übliche Ware verkauft, dann gibt ihm der betreffende Käufer den Warenwert in Geldform, während der Käufer den Wert, den seine Geldsumme darstellt, in Warenform bekommt. Im Akt des Verleihens hingegen ist es so, dass der Verleiher Geld hat und der Borger nicht. In diesem Akt gibt nur der Verleiher Wert und der Borger nicht.

Ferner gibt es Unterschiede hinsichtlich Gebrauchswert und Wert. Wer eine übliche Ware verkauft, veräußert ihren Gebrauchswert.[57] Wird der Gebrauchswert konsumiert, erlischt er und ebenso der Warenwert. Im Falle der besonderen Ware Kapital besteht der Gebrauchswert darin, dass man sich damit Mehrwert bzw. Durchschnittsprofit aneignen kann. Wird diese Ware konsumiert, bleibt ihr Gebrauchswert wie auch ihr Wert erhalten und sie wachsen.[58]

Laut Marx begeht man einen Kategorienfehler, wenn man die Art und Weise, wie man im Falle der üblichen Waren von Preis spricht, auf das Geldkapital überträgt und sagt, der Zins sei der Preis des Kapitals.[59] In dem Fall verstünde man einen Preis nur als Geldsumme, die für einen Gebrauchswert gezahlt werde. Der Preis im üblichen Sinne, so Marx‘ Einwand, drücke jedoch seinem Begriff nach den Warenwert aus. Wenn man also sagte, eine verliehene Wertsumme habe neben der Geldsumme, als die sie verliehen werde, noch einen weiteren Wert bzw. Preis, so wäre das eine Verdoppelung.[60] Marx hält diese Verdoppelung für unmöglich.

Fiktives Kapital

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Wenn jemand Geld besitzt und es benutzt, um von einem Unternehmen zum Beispiel festverzinste Wertpapiere oder Aktien zu kaufen, so spricht Marx im Falle des Geldes von wirklichem Kapital.[61] Letzteres grenzt er von fiktivem Kapital ab, wie in diesem Beispiel von den Papieren oder Aktien selbst. Solche Papiere haben im Sinne von Marx‘ Arbeitswerttheorie keinen Wert. Der Besitzer darf aber unter bestimmten Bedingungen beanspruchen, Wert zu bekommen, nämlich in Form von Zins oder Dividende.[62] Die Besitzer solcher Ansprüche können damit auf Kapitalmärkten handeln. Der sogenannte „Wert“ bzw. Kurs solcher Ansprüche hat mit der Summe, die jemand an ein Unternehmen zahlte, nichts mehr zu tun. Er ist auf eine besondere Art und Weise bestimmt. Im Falle festverzinster Wertpapiere hängt er davon ab, ob ihr Zins über oder unter dem Marktzins liegt.[63] Aktienkurse hängen von Gewinnerwartungen ab: steigen die Gewinnerwartungen, steigt der betreffende Kurs; sinken die Erwartungen oder gilt der Gewinn als unsicher, dann sinkt der Kurs.[63]

Heute werden an Kapitalmärkten nicht nur einfache Ansprüche gehandelt, sondern auch Ansprüche, die auf anderen Ansprüchen basieren, wie z. B. Derivate.[64] So können immer neue Formen von fiktivem Kapital entstehen.

Kapitalzusammensetzung

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Marx unterscheidet im ersten Band von Das Kapital im 23. Kapitel drei verschiedene Begriffe der Kapitalzusammensetzung.[65] Der Begriff der Wertzusammensetzung erfasst das Verhältnis des konstanten Kapitals zum variablen Kapital. Der Begriff der technischen Zusammensetzung betrifft nicht die Wertebene, sondern hebt auf den stofflichen Aspekt ab, d. h. auf das Verhältnis der Menge der aufgewandten Produktionsmittel zur Menge der aufgewandten konkreten Arbeit. Der Terminus organische Zusammensetzung bezeichnet die Wertzusammensetzung, insofern diese sich verändert, weil die technische Zusammensetzung sich verändert.

Diese drei Begriffsbestimmungen finden sich erst in der französischen Übersetzung des ersten Bandes und Friedrich Engels (1820–1895) übernahm sie in die dritte Auflage der deutschen Ausgabe; in früheren Arbeiten hatte Marx andere Definitionen gewählt.[66]

Das Gesamtkapital und seine Einzelkapitale

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Kapital existiert nicht als ein einziges Einzelkapital. In Grundrisse schrieb Marx, dass es nur dann Kapital geben könne, wenn es mehrere Einzelkapitale gebe; das Kapital bestimme sich selbst, indem mehrere Einzelkapitale miteinander konkurrierten.[67] Die innere Natur erscheine so als äußere Notwendigkeit.

Verschiedene Betrachtungsebenen

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In Das Kapital behandelt Marx den Aufbau des gesellschaftlichen Gesamtkapitals und das Einzelkapital in allen drei Bänden auf den entsprechenden Abstraktionsebenen.[68] Er widmet sich im ersten Band dem unmittelbaren Produktionsprozess. Zunächst betrachtet Marx das Einzelkapital und abstrahiert von dessen Beziehung zu anderen Kapitalen; so behandelt er Mehrwertproduktion und Kapitalbildung bzw. Akkumulation.[68] Erst im 23. Kapitel untersucht Marx den Aufbau des Gesamtkapitals. Er betrachtet die Einzelkapitale so, dass sie sich nur hinsichtlich ihrer Größe und ihrer Zusammensetzung (dem Verhältnis des konstanten zum variablen Kapital c / v) voneinander unterscheiden.[68] Das Gesamtkapital wird als bloße Summe von Einzelkapitalen dargestellt.[68][69] Es wird jedoch deutlich, dass sich die Entwicklung des Gesamtkapitals auf die Einzelkapitale auswirkt, wie etwa in den ersten beiden Abschnitten des 23. Kapitels, wo Marx darstellt, welche Folgen sich aus der Akkumulation bei gleichbleibender und veränderter Kapitalzusammensetzung ergeben.[70]

Im zweiten Band von Das Kapital widmet sich Marx dem Zirkulationsprozess und betont den systematischen Charakter des Kapitals. Die Einzelkapitale sind miteinander verbunden, indem Kapitalisten über Geld vermittelt ihre Produkte tauschen. Einerseits erfordert jeder Kreislauf eines Kapitals, dass der betreffende Kapitalist Produktionsmittel und seine Arbeiter Lebensmittel kaufen können; andererseits müssen die Waren, die aus einem Kreislauf hervorgehen, als Lebensmittel oder Produktionsmittel Teil der anderen Kreisläufe werden. Die Einzelkapitale bilden so das gesellschaftliche Gesamtkapital.[71][72] Damit sich das Gesamtkapital einfach reproduzieren kann, müssen die Bestandteile des gesellschaftlichen Produktes in bestimmten quantitativen Beziehungen und Wertrelationen zueinander stehen.[71] Es müssen so viele Produktionsmittel erzeugt werden, wie verbraucht worden sind, und die produzierten Lebensmittel müssen hinreichen, um den Konsum der Arbeiter und den Privatkonsum der Kapitalisten abzudecken. Des Weiteren müssen die Produktionsmittel und Lebensmittel bezahlbar sein. Akkumulation erfordert, dass mehr Produktionsmittel und Lebensmittel produziert werden, als verbraucht worden sind. Damit das Gesamtkapital akkumulieren kann, müssen seine Teilkapitale akkumulieren.[73] Ob ein Einzelkapital akkumulieren kann, hängt von anderen Einzelkapitalen ab. Es muss mehr Produktions- oder auch Lebensmittel auf dem Markt beschaffen können und zudem mehr Waren absetzen können.

Im dritten Band kann Marx davon ausgehen, dass die Produktion und Zirkulation eine Einheit bilden, und kann sich dem Gesamtprozess zuwenden. Er entwickelt vom Mehrwertbegriff ausgehend den Profitbegriff am Einzelkapital.[74] Entsprechend dieser Betrachtungsweise bilden die Einzelkapitale, die Profit generieren, das Gesamtkapital, indem sie miteinander konkurrieren und eine durchschnittliche Profitrate bilden.[74] Es geht an dieser Stelle nicht um vollständige Konkurrenz; Konkurrenz wird als Mechanismus aufgefasst, der zur Vergesellschaftung führt: die konkurrierenden Einzelkapitale werden zu gleichartigen Komponenten des gesellschaftlichen Gesamtkapitals.[74][75] Zwar entsteht die allgemeine Profitrate erst, indem die Einzelkapitale miteinander konkurrieren, aber sie stellt sich dem individuellen Kapitalisten als Voraussetzung dar und beeinflusst, wie sich dessen Kapital entwickelt.[74]

Die Formel G – W – G' wird im zweiten Kapitalband als Kreislauf des Kapitals G – W … P … W' – G' konkretisiert. Das gesellschaftliche Gesamtkapital als solches befindet sich immer teils in der Form des Geld- und Warenkapitals in der Zirkulation und teils in der Form des produktiven Kapitals im Produktionsprozess.[76] Als Marx das Konzept des Durchschnittsprofits entwickelte, ging er davon aus, dass jedes individuelle Kapital den Kreislauf durchlaufen muss. Im Zuge gesellschaftlicher Arbeitsteilung spezialisieren sich jedoch Kapitalformen, so dass neben das industrielle Kapital das Warenhandlungs- und Geldhandlungskapital tritt.[77] In den Vorgang, in dem sich die einzelnen Profitraten zu einer allgemeinen Profitrate ausgleichen, fließen das industrielle wie das kaufmännische Kapital ein, wobei letzteres keinen Mehrwert produziert.[78] Erst auf dieser Grundlage entwickelt Marx theoretisch das Geld als potentielles Kapital und behandelt das zinstragende Kapital.[78]

Die allgemeine Profitrate und die Umverteilung des Mehrwerts

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Ein Kapitalist eignet sich nicht einfach direkt Mehrwert an. Indem die Einzelkapitale miteinander konkurrieren, tendieren die einzelnen Profitraten dazu, sich zu einer allgemeinen bzw. durchschnittlichen Profitrate auszugleichen.[79] Wenn es möglich ist, wird Kapital dorthin fließen, wo die Verwertungsbedingungen besser sind. Es wird aus Branchen mit schlechteren Verwertungsbedingungen abgezogen, so dass dort der Konkurrenzdruck abnimmt und die Preise steigen können; es fließt in Branchen mit besseren Verwertungsbedingungen, wodurch der Konkurrenzdruck zunimmt und die Preise sinken.[79] Es entsteht ein Durchschnittsprofit. Dieser errechnet sich aus dem Kostpreis der Ware (Kosten an konstantem und variablem Kapital) multipliziert mit der allgemeinen Profitrate.[80]

Im ersten und zweiten Band von Das Kapital setzte Marx voraus, dass Waren gemäß ihrer Werte getauscht werden.[81] Die allgemeine Profitrate, die Marx im dritten Band entwickelt, impliziert jedoch zweierlei: einerseits ist es so, dass Preise typischerweise nicht den Wert einer Ware adäquat ausdrücken; andererseits ergibt sich, dass die Gesamtmasse des Mehrwerts zwischen den Kapitalisten umverteilt wird. Jeder Kapitalist bekommt einen Profit, dessen Größe davon abhängt, wie viel Kapital der betreffende Kapitalist angewandt hat.[82]

Marx hatte an David Ricardo (1772–1823) kritisiert, den Zusammenhang von Werten, Produktionspreisen und allgemeiner Profitrate nicht verstanden zu haben.[83] Er selbst wollte durch ein Verfahren klären, wie man Werte in Produktionspreise umrechnen kann, und scheiterte.[83] Dieses Transformationsproblem wird bis heute sehr kontrovers diskutiert.

Das Kreditsystem

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In Das Kapital behandelt Marx das Kreditsystem erst im dritten Band, der posthum von Friedrich Engels (1820–1895) herausgegeben wurde. Marx’ Studien sind diesbezüglich sehr unausgereift.[84] Auf der Grundlage der Manuskripte lässt sich aber rekonstruieren, dass das Kreditsystem in mehreren Hinsichten fundamental für die Kapitalverwertung ist.

Das Kreditsystem bildet die wesentliche Grundlage für den Mechanismus, der zum Ausgleich der individuellen Profitraten führt.[85] Es ermöglicht relativ große Kapitalmengen zu bündeln und vermittelt den Kapitaltransfer zwischen den Branchen.[86]

Das Kreditsystem spielt auch eine entscheidende Rolle für die Realisierung des gesellschaftlichen Gesamtmehrwerts.[87] Indem die industriellen Kapitalisten Kapital vorschießen und durch den Verkauf Kapital zu ihnen zurückfließt, entstehen Mittel, die in Fonds gesammelt werden, wie etwa Fonds zur Akkumulation.[88] Bis diese Mittel für ihren Zweck genutzt werden, können sie als zinstragendes Kapital verliehen werden; ebenso könnte ein Kapitalist sich Kapital leihen, bevor sein Akkumulationsfonds aus seinen eigenen Profiten hinreichend gefüllt ist, um früher investieren zu können.[88] Wenn man die gesellschaftliche Gesamtproduktion betrachtet, dann lässt sich vereinfacht sagen, dass die Kapitalisten eines Landes in einem Jahr eine Gesamtsumme an konstantem und variablem Kapital vorschießen und einen Gesamtmehrwert produzieren.[89] Um dieses Mehrprodukt zu kaufen, sind weitere Mittel nötig. Entweder halten die Kapitalisten einen Schatz oder sie nehmen Kredite auf. Dass sie sich einen Schatz halten widerspräche der Verwertungslogik, die erfordert, den zur Verfügung stehenden Wert größtmöglich zu verwerten; folgen die Kapitalisten dieser Logik, dann kaufen sie das Mehrprodukt mittels Kredit.[89]

Es ermöglicht dem einzelnen Kapitalisten, die Grenzen seines eigenen Profits zu überwinden und sich über Banken und Kapitalmärkte zusätzliche Mittel zu beschaffen. So kann er leichter in neue Produktionsmittel investieren, mit denen die Produktivität der Arbeiter gesteigert werden kann.[89] In diesem Sinne kann auch das gesellschaftliche Gesamtkapital seine Akkumulation beschleunigen.[89] Somit wird das Kreditsystem ein wichtiger Krisenfaktor bzw. einer der Haupthebel der Überproduktion und Überspekulation im Handel.[90][91]

Fetisch und Mystifikation

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Die Grundstrukturen der kapitalistischen Produktionsweise führen zur Mystifikation des Lohnes und des Profits.[92] Dadurch wird es schwerer Ausbeutung zu erkennen. Zudem gibt es neben dem Waren- und Geldfetisch auch einen Kapitalfetisch: zwar ist es die menschliche Arbeit, die neuen Wert schafft und deren Produktivkraft beispielsweise mittels neuer Technologien gesteigert wird, aber es erscheint so, als ob derartige Kräfte dem Kapital zukämen. Das betrifft das industrielle, das kaufmännische und das zinstragende Kapital.[93] Die Mystifikationen und Fetischismen hängen zusammen und gipfeln in der sogenannten trinitarischen Formel.

Historizität des Kapitals

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Nach Marx gilt für jede Gesellschaftsform, dass Menschen nach ihren Bedürfnissen Naturstoffe umformen müssen, um Gebrauchswerte zu schaffen.[94] Natur und menschliche Arbeit sind daher notwendige Bedingungen des stofflichen Reichtums einer Gesellschaft. Die Charakteristika der kapitalistischen Produktionsweise hingegen sind nicht überhistorische Merkmale.

Nur unter bestimmten Bedingungen wird ein Arbeitsprodukt Ware.[95] Ware und Geld gab es lange vor dem Kapital. Das Charakteristische der Epoche, in der das Kapital die Produktion bestimmt, erblickt Marx darin, dass alle oder die meisten Arbeitsprodukte Warenform annehmen.[96] Das erfordert, dass Kapitalisten und doppelt freie Arbeiter einander auf den Arbeitsmärkten begegnen.[97] Die Entstehung einer solchen Klasse von Lohnarbeitern skizziert Marx am Ende des ersten Bandes von Das Kapital. Er bezeichnet diesen Vorgang als ursprüngliche Akkumulation.

Das Kaufmannskapital und das zinstragende Kapital gingen dem industriellen Kapital historisch voraus.[98] In einer kapitalistischen Gesellschaft wird das industrielle Kapital zur dominierenden ökonomischen Form. Es bestimmt den Charakter der anderen ökonomischen Formen.[41]

Ausbeutung überhaupt ist nichts Überhistorisches. Damit Arbeiter regelmäßig ein Mehrprodukt schaffen können, muss die Produktivität der Arbeit hinreichend entwickelt sein.[99] Die Entwicklung, die das Kapitalverhältnis ermöglicht, dauerte viele Jahrhunderte.[100]

Die Art und Weise, wie der doppelt freie Arbeiter ausgebeutet wird, ist nur eine spezifische Form von Ausbeutung. Kapitalist und Arbeiter begegnen sich auf den Arbeitsmärkten als rechtlich gleiche und freie Warenbesitzer, die miteinander Verträge eingehen dürfen.[101] Im Gegensatz dazu zeichnet sich das Verhältnis zwischen dem Sklaven und seinem Besitzer wie auch die Beziehung zwischen dem leibeigenen Bauern und seinem Feudalherrn durch rechtliche Ungleichheit der beiden Parteien aus.[101] Der Sklavenbesitzer verfügt über den Sklaven wie über einen Eigentumsgegenstand. Der Feudalherr hat spezielle Standesprivilegien. Das Herrschaftsverhältnis zwischen Sklave und Besitzer bzw. zwischen Leibeigenen und Feudalherrn ist eine persönliche Herrschaftsform. Das kapitalistische Herrschaftsverhältnis beruht auf Sachzwängen.[102] Der Arbeiter muss seine Arbeitskraft an irgendeinen Kapitalisten verkaufen, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Der Kapitalist muss den Arbeiter möglichst ausbeuten, um sich in der Konkurrenz langfristig erhalten zu können. Die kapitalistische Ausbeutungsweise dient primär der Kapitalverwertung bzw. Profitmaximierung.[103] Dass sich der Kapitalist mit dem Mehrprodukt ein angenehmes Leben machen kann, ist sekundär. Der Kapitalist als solcher muss vor allem akkumulieren. Vorkapitalistische Ausbeutungsweisen sind typischerweise bedarfsorientiert.[103] Die Produktion ist darauf ausgerichtet, was die ausgebeutete Klasse braucht, um sich zu reproduzieren, und auf deren Mehrprodukt, mit dem die Mitglieder der ausbeutenden Klasse beispielsweise ihre Luxusbedürfnisse befriedigen oder das Kriegsnotwendige besorgen können.

Tendenzen des Kapitals

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Bereits in den grundlegenden Kategorien wird eine Dynamik bzw. eine Tendenz zum Wandel, dessen Quantität nicht genau vorhergesehen werden kann, mitgedacht.[104] So versteht Marx das Kapital als einen Prozess bzw. als sich verwertenden Wert, dessen Bewegung kein inneres Maß und kein Ende kennt. Diese Dynamik äußert sich in bestimmten Tendenzen.[105]

Marx wollte in Das Kapital die Bewegungsgesetze, die der kapitalistischen Produktionsweise immanent sind, möglichst rein erfassen.[106] Er gestand zu, dass verschiedenartige Faktoren modifizieren können, wie Gesetze wirken.[107] So räumte er bspw. ein, dass das Gesetz vom Fall der Profitrate nur als Tendenz wirkt, da diverse Umstände die Wirkung abschwächen können.[108] Wohin die kapitalistische Produktionsweise tendiert, versuchte Marx vor allem im 24. Kapitel des ersten Bandes zusammenzufassen.[109]

  • Akkumulation/Konzentration (im Marxschen Sinne): Mehrwert wird in Kapital verwandelt bzw. akkumuliert.[110] Das gesamtgesellschaftliche Kapital wächst, indem seine Teile wachsen. Wenn der einzelne Kapitalist akkumuliert, dann gilt ceteris paribus, dass er mehr Produktionsmittel und Arbeiter unter seinem Kommando konzentriert. Zudem wird es einfacher, dass sich ein Teil eines Kapitals abspaltet und eigenständig wird.[111] Es entsteht mehr Kapital, das zentralisiert werden kann.[112]
  • Zentralisation (im Marxschen Sinne): Einzelkapitale verschmelzen zu einem größeren Kapital (vgl. Unternehmenskonzentration).[110] Es ist dabei egal, ob die Einzelkapitale etwa "friedlich" eine Aktiengesellschaft bilden oder z. B. eine feindliche Übernahme stattfindet.[113] Konkurrenz und Kreditsystem sind die Hauptantriebe.[114] Die größeren Kapitale verfügen über Produktionsmittel, die eine höhere Produktivität erlauben. Sie schlagen die kleineren Kapitale im Preis. Letztere suchen sich Nischen, in denen wenig Kapital für einen Normalbetrieb erforderlich ist. Dort steigt jedoch der Konkurrenzdruck. Dabei kaufen einige andere auf und einige gehen ganz unter. Das Kreditsystem wird im Konkurrenzkampf zur Waffe, mit dessen Hilfe der einzelne Kapitalist mehr und schneller akkumulieren kann als aus eigenen Mitteln.
  • Wachstum des Kreditsystems: Akkumuliert das gesamtgesellschaftliche Kapital, steigen auch die betreffenden Kreditsummen, die eingesetzt werden, um den gesellschaftlichen Gesamtmehrwert zu realisieren (siehe Kreditsystem).[115]
  • Trennung von Kapitalbesitz und Kapitalanwendung[116]
  • Steigerung der Produktivkraft der Arbeit: Kapitalisten streben nach Extramehrwert und setzen dabei vor allem auf neue Technologien.[117]
  • Technologischer Fortschritt: Um die Produktivkraft zu steigern, beschäftigen sich Wissenschaftler mit dem Produktionsprozess und entwickeln innovative Technologien.[118]
  • Mögliche Steigerung des Lebensstandards[119][120]
  • Krisen[121] (siehe Marxistische Krisentheorie)
  • Ansteigen der Kapitalzusammensetzung c / v: Industrielle Kapitalisten setzen verstärkt automatisierte Maschinensysteme ein und die Menge menschlicher Arbeit nimmt ab. Dadurch wenden sie mehr konstantes Kapital c und weniger variables Kapital v an.[122]
  • Profitratenfall: Die Steigerung der Produktivkraft der Arbeit erlaubt die Produktion des relativen Mehrwerts bzw. eine Steigerung der Mehrwertrate m / v. Zudem steigt die Kapitalzusammensetzung c / v. Dadurch muss die allgemeine Profitrate sinken.[123] Verschiedenartige Faktoren können dem entgegenwirken: stärkere Ausbeutung, Verbilligung der Produktionsmittel, eine Masse verfügbarer billiger Arbeitskräfte, Außenhandel und Zunahme des Aktienkapitals.[124]
  • Expansion des Weltmarktes[125]
  • Zerstörung der Natur und der Arbeiter: Obgleich Natur und menschliche Arbeit Bedingungen des Kapitals sind, werden sie als Mittel der selbstzweckhaften Kapitalverwertung systematisch untergraben.[126] Das Kapital strebt danach, Kosten bzw. Löhne oder Arbeitsschutzmaßnahmen zu senken und die Arbeitszeit auszudehnen. Organisierte Arbeiter oder der Staat müssen dem etwas entgegensetzen, um die Arbeiterklasse langfristig erhalten zu können.[127] Ebenso tendiert das Kapital zur Erschöpfung natürlicher Ressourcen, wie z. B. der Bodenfruchtbarkeit im Falle kapitalistisch betriebener Landwirtschaft.[128]
  • Gesellschaftlichkeit: Warenproduktion und -zirkulation erfordern gesellschaftliche Arbeitsteilung.[129] Die kapitalistische Produktionsweise erhöht diese und es entstehen Produktionsmittel, die nur kollektiv genutzt werden können.[130] Die Entwicklung des Kreditsystems ermöglicht es den Kapitalisten, die finanziellen Mittel der Gesellschaft zu bündeln und darüber zu verfügen.[131] Seine Entwicklung hebt teils den Status des Kapitals als Privatbesitz auf. Es bilden sich Kapitalassoziationen, wie z. B. Aktiengesellschaften. So können Unternehmungen, die vorher nur die Staatsregierung durchführen konnte, gesellschaftliche Unternehmungen werden.[132]
  • Radikalisierung des Proletariats: Die sich fortentwickelnde kapitalistische Produktionsweise bringt eine Arbeiterklasse hervor, welche die kapitalistische Produktionsweise zu verstehen lernt, sich über die negativen Aspekte empört und organisiert. Eine solche Arbeiterklasse wird die Kapitalisten enteignen.[133]

Unterschiede zu neoklassischen Ansätzen

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Vertreter der Neoklassik erklären den Wert einer Ware nicht mittels abstrakter Arbeit, sondern stützen sich auf das Marginalprinzip. Dieses leitet Angebot und Nachfrage und damit den Wert von Grenznutzen und Grenzproduktivität ab; es wird daher meist von einer „subjektiven Werttheorie“ gesprochen, da persönliche Erwartungswerte für Nutzen und Produktivität in die Angebots- und Nachfrageentscheidungen einfließen.

Marx’ Auffassung von der Rolle des Geldes unterscheidet sich von der Neoklassik. Laut dieser gibt es Geld, weil Marktakteure rational abwägen und Geld nutzen, um Produkte leichter tauschen zu können und um damit zu rechnen. Nach Carl Menger (1840–1921) sei Geld ohne Übereinkunft oder staatlichen Zwang entstanden; tauschwillige Individuen hätten erkannt, dass es für ihre Absichten zweckmäßig sei, sehr absatzfähige Waren zu benutzen; durch Gewohnheit seien diese zu Geld geworden.[134] Marx hingegen betont in seiner Wertformanalyse einen strukturellen Aspekt: ohne Geld kann es keine kapitalistische Produktionsweise geben. Der Wert bzw. die abstrakte Arbeit erfordert eine eigene Wertgestalt, um sich zu materialisieren; ohne Geld können die einzelnen Produzenten keine gesellschaftlichen Kontakte als Warenproduzenten eingehen.[135] Aus dieser Perspektive erscheint es unangebracht, von Geld zu abstrahieren, als ob Geld neutral wäre und als eine Art „Schleier“ fungierte, der über der realwirtschaftlichen Sphäre schwebt. Marx versucht mit seiner Auffassung von Geld dem Sayschen Gesetz zu widersprechen. Neoklassiker nutzen es mitunter als Prämisse, um zu begründen, in einer Marktwirtschaft, die frei von externen Störungen ist, entstehen keine Krisen; Marx hingegen bemerkt, dass mit dem Geld die Möglichkeit der Krise besteht.[136] Der einfache Tausch von Produkt gegen Produkt ist mit einem Akt vorbei. Die geldvermittelte Warenzirkulation W - G - W zerfällt hingegen in den Tauschakt W - G und den Tauschakt G - W. Sie kann unterbrochen werden, indem jemand seine Ware verkauft und das Geld nicht ausgibt, sondern als Wertgestalt festhält.

Neoklassiker gehen davon aus, dass auf dem Markt Gleichgewicht herrscht oder dass der Markt zu einem Gleichgewicht tendiert. Paradigmatisch ist Walras’ reine „Politische Ökonomik“. Er versucht mittels eines idealtypischen Modells zu erklären, wie Preise gebildet werden; effektives Angebot und effektive Nachfrage tendieren dazu, sich auszugleichen, so dass sich ein stationärer Zustand einstellt.[137] Nach neoklassischen Ansätzen können Krisen nur dadurch entstehen, dass externe Faktoren den Marktmechanismus stören, wie z. B. staatliche Interventionen oder Gewerkschaften, die zu hohe Löhne durchsetzen.[138][139] Marx’ Ansatz legt den Fokus auf die Dynamik des Kapitals und dessen Bewegungsgesetze. Es muss sich endlos und maßlos verwerten. Seiner Entwicklung ist die Krisentendenz immanent (siehe Tendenzen des Kapitals). Produktion und Konsumtion sind gegensätzlich bestimmt. Laufen sie lange genug auseinander, kommt es zur Überproduktion bzw. Überakkumulation.

Ein weiterer Unterschied besteht hinsichtlich der Auffassung darüber, wozu Menschen wirtschaften. Nach Carl Menger und William Stanley Jevons (1835–1882) dient jegliche menschliche Wirtschaft primär dazu, dass Menschen ihre Bedürfnisse befriedigen bzw. ihre Freude maximieren.[140][141] Marx hingegen wollte in Das Kapital keine überhistorischen ökonomischen Gesetze aufdecken, sondern die Spezifika der kapitalistischen Produktionsweise erforschen. Laut Marx steht in der kapitalistischen Produktionsweise die Kapitalverwertung an erster Stelle und ist selbstzweckhaft. Im Gegensatz zu früheren Ausbeutungsweisen ist die kapitalistische Ausbeutung primär auf den Tauschwert gerichtet und strebt nach größtmöglicher Ausbeutung der Arbeitskraft.[142]

Horrormetaphorik

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Marx versuchte nicht nur das Kapital begrifflich zu erfassen, sondern griff oft auch auf Metaphern zurück. So taucht in Das Kapital im Kapitel über den Arbeitstag die Wehrwolfs-Metapher auf. Das Kapital habe einen „Wehrwolfs-Heißhunger nach Mehrarbeit“, der die Reproduktion der Arbeitskraft bedrohe und die Arbeitskraft vorzeitig erschöpfe.[143]

Sehr häufig findet man in Marx’ Werken Vampirmetaphern.[144] In Das Kapital findet sich die Vampirmetapher dreimal in expliziter Form und alle drei Vorkommnisse befinden sich im Kapitel über den Arbeitstag.[145] Das Kapital bzw. der Kapitalist als personifiziertes Kapital strebe nach einer maximalen Ausdehnung des Arbeitstages. Das Kapital sei „verstorbne Arbeit, die sich nur vampyrmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt.“[146] Seinem „Vampyrdurst nach lebendigem Arbeitsblut“ folgend wolle es den Arbeitstag auch in die Nacht hinein verlängern.[147] Am Ende des Kapitels greift Marx auf ein Zitat aus Engels’ Die englische Zehnstundenbill zurück und spricht vom Kapitalisten als Sauger, der den Arbeiter nicht loslasse, „solange noch ein Muskel, eine Sehne, ein Tropfen Bluts auszubeuten“ sei.[148]

Schon vor Marx wurde die Vampirmetapher benutzt, um Gesellschaftskritik zu üben, wie im Fall von Jean-Jacques Rousseau (1712–1778), der damit den Glauben an bestimmte gerechtfertigte Autoritäten kritisierte.[149] Pierre-Joseph Proudhon (1809–1865) verwendete sie, um Ausbeutungsverhältnisse darzustellen.[150] Nach Mark Neocleous müsse Marx’ Vampirmetapher im Rahmen der Kritik der politischen Ökonomie betrachtet werden, um sie angemessen verstehen zu können.[151] Die Vampirmetapher sei nicht bloßes Stilmittel, sondern müsse in Zusammenhang damit gesehen werden, dass Marx die Beziehung zwischen dem Toten und dem Lebendigen im Kapitalismus problematisiert habe.[152] Das Kapital als tote Arbeit will über die lebendige Arbeit herrschen, sich von ihr ernähren und erschöpfe sie so sehr, dass die Arbeitskraft versiege. Die Vampirmetapher passe in dieser Hinsicht zum Konzept der Entfremdung und zum Konzept des Warenfetischs, wonach tote Dinge lebendig werden und über die Lebenden herrschen.[153]

Rezeption und Kritik

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In The Positive Theory of Capital lehnte Eugen von Böhm-Bawerk (1851–1914) es ab einen wissenschaftlichen Kapitalbegriff zu bestimmen, der das Begriffsmerkmal ,Ausbeutungsmittel' enthält, da er Marx' Ausbeutungstheorie für falsch hielt.[154]

Joseph Alois Schumpeter (1883–1950) setzte seinen Kapitalbegriff dem Marxschen Kapitalbegriff in einer Hinsicht gleich. Kapital sei ein Herrschaftsinstrument des Unternehmers, mit dem er über die zu kaufenden Güter herrsche.[155] Er verwarf jedoch Marx’ Ausbeutungstheorie und kritisierte mittels des Grenznutzenansatzes die Arbeitswerttheorie, die er relativierte.[156][157] Auch hinsichtlich des Mehrwertbegriffes wies Schumpeter auf Ähnlichkeiten hin und kritisierte zugleich Marx’ Ansätze. Nach Marx schaffe konstantes Kapital keinen Mehrwert. Dem gleiche in Schumpeters Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung der Satz, dass in einer Wirtschaft, die sich im völligen Gleichgewicht befinde, der Zins gleich Null sei.[158] Schumpeter akzeptierte jedoch nur eine Art von Mehrwert im Marxschen Sinne, nämlich den Mehrwert, der als Unternehmergewinn und Kapitalzins erscheine.[159] Der Wirtschaftshistoriker und Schumpeterschüler Eduard März (1908–1987) meint, Marx’ Kapitalbegriff ähnle dem von Schumpeter nur verbal: der Mehrwert im Marxschen Sinne entspringe der Produktion, wohingegen der Mehrwert im Sinne von Schumpeter aus der Zirkulation hervorgehe.[160]

Schumpeter schätzte Marx’ begriffliche Beiträge zur Kapitaltheorie.[161] Marx habe David Ricardos (1772–1823) Begriffe des fixen und umlaufenden Kapitals durch die Konzepte des konstanten und variablen Kapitals verbessert. Ebenso sei Marx’ Begriff der organischen Struktur des Kapitals präziser als Ricardos Vorstellungen. Schumpeter würdigte in seiner Konjunkturtheorie eine Grundidee von Marx, wonach sich die Wirtschaft aus sich selbst heraus entwickelt.[162] Laut März finde sich bereits in Marx’ Theorie des relativen Mehrwerts Schumpeters Grundgedanke, dass die kapitalistische Produktionsweise aus der ihr immanenten Dynamik heraus zu technischen Innovationen neigt, die dem Einführer der Innovation eine temporäre Monopolstellung und entsprechende Gewinne ermöglichen.[163]

Michael Heinrich (* 1957) kritisiert, Marx versäume in Das Kapital theoretisch zu entwickeln, wie die einfache Warenzirkulation und die Kapitalbewegung miteinander zusammenhängen.[164] Das erlaube die Deutung, Marx habe mit der einfachen Warenzirkulation W – G – W eine vorkapitalistische Gesellschaft von Warenproduzenten abstrakt beschrieben. Den Begriff der technischen Kapitalzusammensetzung hält Heinrich für zu unklar, da sich heterogene Gütermengen damit nicht vergleichen ließen.[165] Der Begriff der organischen Kapitalzusammensetzung verliere seine Trennschärfe, wenn man ihn auf der Ebene des gesellschaftlichen Gesamtkapitals anwende. Dort könne man technische Änderungen und Wertänderungen nicht klar voneinander trennen.[166]

Marx' Werke

  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Bd. 23. Dietz Verlag, Berlin 1962.
  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Bd. 24. Dietz Verlag, Berlin 1963.
  • Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Bd. 25. Dietz Verlag, Berlin 1964.
  • Karl Marx: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Bd. 42. Dietz Verlag, Berlin 1983.

Weitere Literatur

  • Werner Becker: Die Achillesferse des Marxismus, der Widerspruch von Kapital und Arbeit. Hoffmann und Campe, Hamburg 1974, ISBN 3-455-09156-3.
  • Heinz-Josef Bontrup: Volkswirtschaftslehre. Grundlagen der Mikro- und Makroökonomie. 2. Auflage. R. Oldenbourg Verlag, München/Wien 2004.
  • Eugen von Böhm-Bawerk: The Positive Theory of Capital. G. E. Stechert & Co., New York 1930.
  • Hans A. Frambach: Die Evolution moderner ökonomischer Kategorien. Entstehung und Wandel zentraler Begriffe der neoklassischen ökonomischen Theorie (= Volkswirtschaftliche Studien, Heft 428). Duncker & Humblot, Berlin 1993.
  • Michael Heinrich: Das Programm der Kritik der politischen Ökonomie. In: Michael Quante/David P. Schweikard: Marx-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler, Stuttgart 2016; S. 71–118.
  • Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020.
  • Michael Heinrich: Grundbegriffe der Kritik der politischen Ökonomie/Krise. In: Michael Quante/David P. Schweikard (Hgg.): Marx-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler, Stuttgart 2016; S. 181–185.
  • Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in «Das Kapital» von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018.
  • Michael Heinrich: Monetäre Werttheorie. Geld und Krise bei Marx. In: PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft. Bd. 31. Nr. 123. 2001; S. 151–176.doi:10.32387/prokla.v31i123.741
  • William Stanley Jevons: The Theory of Political Economy. Macmillan and Co., London/New York 1871.
  • Eduard März: Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von Joseph A. Schumpeter in ihrer Beziehung zum Marxschen System. In: Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. 6. Jahrgang. Heft 3. 1980.
  • Carl Menger: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Braumüller, Wien 1871.
  • Carl Menger: Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. 2. Auflage. Hölder-Pichler-Tempsky AG/G. Freytag GmbH, Wien/Leipzig 1923.
  • Mark Neocleous: The political economy of the dead. Marx's Vampires. In: History of Political Thought. Vol. XXIV. Nr. 4. 2003.
  • William Clare Roberts: Marx's Inferno. The Political Theory of Capital. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2017.
  • Joseph Alois Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 10. Auflage. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2020.
  • Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. 7. Auflage, Duncker & Humblot, Berlin 1987.

Einzelnachweise

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  1. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 166–167: „Die Wiederholung oder Erneuerung des Verkaufs, um zu kaufen, findet, wie dieser Prozeß selbst, Maß und Ziel an einem außer ihm liegenden Endzwecke, der Konsumtion, der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse. Im Kauf für den Verkauf dagegen sind Anfang und Ende dasselbe, Geld, Tauschwert, und schon dadurch ist die Bewegung endlos. […] Die einfache Warenzirkulation – der Verkauf für den Kauf – dient zum Mittel für einen außerhalb der Zirkulation liegenden Endzweck, die Aneignung von Gebrauchswerten, die Befriedigung von Bedürfnissen. Die Zirkulation des Geldes als Kapital ist dagegen Selbstzweck, denn die Verwertung des Werts existiert nur innerhalb dieser stets erneuerten Bewegung. Die Bewegung des Kapitals ist daher maßlos.“
  2. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 170: „Kaufen, um zu verkaufen, oder vollständiger, kaufen, um teurer zu verkaufen, G – W – G', scheint zwar nur einer Art des Kapitals, dem Kaufmannskapital, eigentümliche Form. Aber auch das industrielle Kapital ist Geld, das sich in Ware verwandelt und durch den Verkauf der Ware in mehr Geld rückverwandelt. Akte, die etwa zwischen dem Kauf und dem Verkaufe, außerhalb der Zirkulationssphäre, vorgehn, ändern nichts an dieser Form der Bewegung. In dem zinstragenden Kapital endlich stellt sich die Zirkulation G – W – G' abgekürzt dar, in ihrem Resultat ohne die Vermittlung, sozusagen im Lapidarstil, als G – G‘ , Geld, das gleich mehr Geld, Wert, der größer als er selbst ist. In der Tat also ist G – W – G' die allgemeine Formel des Kapitals, wie es unmittelbar in der Zirkulationssphäre erscheint.“
  3. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 170: „Der Wert wird also prozessierender Wert, prozessierendes Geld und als solches Kapital. Er kommt aus der Zirkulation her, geht wieder in sie ein, erhält und vervielfältigt sich in ihr, kehrt vergrößert aus ihr zurück und beginnt denselben Kreislauf stets wieder von neuem.“
  4. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 166: „Und quantitativ betrachtet, sind 110 Pfd.St. [= G‘, d. V.] eine beschränkte Wertsumme wie 100 Pfd.St. [= G, d. V.]. Würden die 110 Pfd.St. als Geld verausgabt, so fielen sie aus ihrer Rolle. Sie hörten auf, Kapital zu sein. Der Zirkulation entzogen, versteinern sie zum Schatz […]“
  5. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 167: „Die einfache Warenzirkulation - der Verkauf für den Kauf - dient zum Mittel für einen außerhalb der Zirkulation liegenden Endzweck, die Aneignung von Gebrauchswerten, die Befriedigung von Bedürfnissen. Die Zirkulation des Geldes als Kapital ist dagegen Selbstzweck, denn die Verwertung des Werts existiert nur innerhalb dieser stets erneuerten Bewegung. Die Bewegung des Kapitals ist daher maßlos.“
  6. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 168: „Der Gebrauchswert ist also nie als unmittelbarer Zweck des Kapitalisten zu behandeln. Auch nicht der einzelne Gewinn, sondern nur die rastlose Bewegung des Gewinnens. Dieser absolute Bereicherungstrieb, diese leidenschaftliche Jagd auf den Wert ist dem Kapitalisten mit dem Schatzbildner gemein, aber während der Schatzbildner nur der verrückte Kapitalist, ist der Kapitalist der rationelle Schatzbildner. Die rastlose Vermehrung des Werts, die der Schatzbildner anstrebt, indem er das Geld vor der Zirkulation zu retten sucht, erreicht der klügere Kapitalist, indem er es stets von neuem der Zirkulation preisgibt.“
  7. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 169: „Als das übergreifende Subjekt eines solchen Prozesses, worin er Geldform und Warenform bald annimmt, bald abstreift, sich aber in diesem Wechsel erhält und ausreckt, bedarf der Wert vor allem einer selbständigen Form, wodurch seine Identität mit sich selbst konstatiert wird. Und diese Form besitzt er nur im Gelde. Dies bildet daher Ausgangspunkt und Schlußpunkt jedes Verwertungsprozesses.“
  8. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 167–168: „Als bewußter Träger dieser Bewegung wird der Geldbesitzer Kapitalist. Seine Person, oder vielmehr seine Tasche, ist der Ausgangspunkt und der Rückkehrpunkt des Geldes. Der objektive Inhalt jener Zirkulation – die Verwertung des Werts – ist sein subjektiver Zweck, und nur soweit wachsende Aneignung des abstrakten Reichtums das alleintreibende Motiv seiner Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes, mit Willen und Bewußtsein begabtes Kapital.“
  9. Michael Heinrich: Das Programm der Kritik der politischen Ökonomie. In: Michael Quante, David P. Schweikard (Hgg.): Marx-Handbuch. Leben -– Werk – Wirkung. J. B. Metzler, Stuttgart 2016; S. 103. Besondere Stellen im ersten Band von Das Kapital, wie es in der vierten Auflage in Marx-Engels-Werke Bd. 23 vorliegt: S. 286, S. 335, S. 414 und S. 618.
  10. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 86.
  11. a b Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 180–181: „Die Verwandlung des Geldes in Kapital ist auf Grundlage dem Warenaustausch immanenter Gesetze zu entwickeln, so daß der Austausch von Äquivalenten als Ausgangspunkt gilt. Unser nur noch als Kapitalisten raupe vorhandner Geldbesitzer muß die Waren zu ihrem Wert kaufen, zu ihrem Wert verkaufen und dennoch am Ende des Prozesses mehr Wert herausziehn, als er hineinwarf. Seine Schmetterlingsentfaltung muß in der Zirkulationssphäre und muß nicht in der Zirkulationssphäre vorgehn. Dies sind die Bedingungen des Problems. Hic Rhodus, hic salta!“
  12. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 173–174.
  13. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 174: „Werden Waren oder Waren und Geld von gleichem Tauschwert, also Äquivalente ausgetauscht, so zieht offenbar keiner mehr Wert aus der Zirkulation heraus, als er in sie hineinwirft. Es findet dann keine Bildung von Mehrwert statt. In seiner reinen Form aber bedingt der Zirkulationsprozeß der Waren Austausch von Äquivalenten. Jedoch gehn die Dinge in der Wirklichkeit nicht rein zu. Unterstellen wir daher Austausch von Nicht-Äquivalenten.“
  14. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 175: „Gesetzt nun, es sei durch irgendein unerklärliches Privilegium dem Verkäufer gegeben, die Ware über ihrem Werte zu verkaufen, zu 110, wenn sie 100 wert ist, also mit einem nominellen Preisaufschlage von 10 %. Der Verkäufer kassiert also einen Mehrwert von 10 ein. Aber nachdem er Verkäufer war, wird er Käufer. Ein dritter Warenbesitzer begegnet ihm jetzt als Verkäufer und genießt seinerseits das Privilegium, die Ware 10 % zu teuer zu verkaufen. Unser Mann hat als Verkäufer 10 gewonnen, um als Käufer 10 zu verlieren. Das Ganze kommt in der Tat darauf hinaus, daß alle Warenbesitzer ihre Waren einander 10 % über dem Wert verkaufen, was durchaus dasselbe ist, als ob sie die Waren zu ihren Werten verkauften. Ein solcher allgemeiner nomineller Preisaufschlag der Waren bringt dieselbe Wirkung hervor, als ob die Warenwerte z. B. in Silber statt in Gold geschätzt würden. Die Geldnamen, d. h. die Preise der Waren würden anschwellen, aber ihre Wertverhältnisse unverändert bleiben.“
  15. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 175: „Unterstellen wir umgekehrt, es sei das Privilegium des Käufers, die Waren unter ihrem Wert zu kaufen. Hier ist es nicht einmal nötig zu erinnern, daß der Käufer wieder Verkäufer wird. Er war Verkäufer, bevor er Käufer ward. Er hat bereits 10 % als Verkäufer verloren, bevor er 10 % als Käufer gewinnt. Alles bleibt wieder beim alten.“
  16. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 176: „Die konsequenten Vertreter der Illusion, daß der Mehrwert aus einem nominellen Preiszuschlag entspringt oder aus dem Privilegium des Verkäufers, die Ware zu teuer zu verkaufen, unterstellen daher eine Klasse, die nur kauft, ohne zu verkaufen, also auch nur konsumiert ohne zu produzieren. Die Existenz einer solchen Klasse ist von unsrem bisher erreichten Standpunkt, dem der einfachen Zirkulation, noch unerklärlich. Aber greifen wir vor. Das Geld, womit eine solche Klasse beständig kauft, muß ihr beständig, ohne Austausch, umsonst, auf beliebige Rechts- und Gewaltstitel hin, von den Warenbesitzern selbst zufließen. Dieser Klasse die Waren über dem Wert verkaufen, heißt nur, umsonst weggegebenes Geld sich zum Teil wieder zurückschwindeln.“
  17. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 177: „Halten wir uns also innerhalb der Schranken des Warenaustausches, wo Verkäufer Käufer und Käufer Verkäufer sind. Unsre Verlegenheit stammt vielleicht daher, daß wir die Personen nur als personifizierte Kategorien, nicht individuell, gefaßt haben. Warenbesitzer A mag so pfiffig sein, seine Kollegen B oder C übers Ohr zu hauen, während sie trotz des besten Willens die Revanche schuldig bleiben. A verkauft Wein zum Wert von 40 Pfd. St. an B und erwirbt im Austausch Getreide zum Wert von 50 Pfd. St. A hat seine 40 Pfd. St. in 50 Pfd.St. verwandelt, mehr Geld aus weniger Geld gemacht und seine Ware in Kapital verwandelt. Sehn wir näher zu. Vor dem Austausch hatten wir für 40 Pfd. St. Wein in der Hand von A und für 50 Pfd. St. Getreide in der Hand von B, Gesamtwert von 90 Pfd. St. Nach dem Austausch haben wir denselben Gesamtwert von 90Pfd.St. Der zirkulierende Wert hat sich um kein Atom vergrößert, seine Verteilung zwischen A und B hat sich verändert. Auf der einen Seite erscheint als Mehrwert, was auf der andren Minderwert ist, auf der einen Seite als Plus, was auf der andren als Minus. Derselbe Wechsel hätte sich ereignet, wenn A, ohne die verhüllende Form des Austausches, dem B 10 Pfd. St. direkt gestohlen hätte. Die Summe der zirkulierenden Werte kann offenbar durch keinen Wechsel in ihrer Verteilung vermehrt werden, sowenig wie ein Jude die Masse der edlen Metalle in einem Lande dadurch vermehrt, daß er einen Farthing aus der Zeit der Königin Anna für eine Guinee verkauft. Die Gesamtheit der Kapitalistenklasse eines Landes kann sich nicht selbst übervorteilen.“
  18. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 178–179.
  19. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 179: „Was vom Handelskapital, gilt noch mehr vom Wucherkapital. Im Handelskapital sind die Extreme, das Geld, das auf den Markt geworfen, und das vermehrte Geld, das dem Markt entzogen wird, wenigstens vermittelt durch Kauf und Verkauf, durch die Bewegung der Zirkulation. Im Wucherkapital ist die Form G - W - G‘ abgekürzt auf die unvermittelten Extreme G - G‘, Geld, das sich gegen mehr Geld austauscht, eine der Natur des Geldes widersprechende und daher vom Standpunkt des Warenaustausches unerklärliche Form.“
  20. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 181: „Die Veränderung kann also nur entspringen aus ihrem Gebrauchswert als solchem, d. h. aus ihrem Verbrauch. Um aus dem Verbrauch einer Ware Wert herauszuziehn, müßte unser Geldbesitzer so glücklich sein, innerhalb der Zirkulationssphäre, auf dem Markt, eine Ware zu entdecken, deren Gebrauchswert selbst die eigentümliche Beschaffenheit besäße, Quelle von Wert zu sein, deren wirklicher Verbrauch also selbst Vergegenständlichung von Arbeit wäre, daher Wertschöpfung. Und der Geldbesitzer findet auf dem Markt eine solche spezifische Ware vor - das Arbeitsvermögen oder die Arbeitskraft.“
  21. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 189: „Der Konsumtionsprozeß der Arbeitskraft ist zugleich der Produktionsprozeß von Ware und von Mehrwert. Die Konsumtion der Arbeitskraft, gleich der Konsumtion jeder andren Ware, vollzieht sich außerhalb des Markts oder der Zirkulationssphäre. Diese geräuschvolle, auf der Oberfläche hausende und aller Augen zugängliche Sphäre verlassen wir daher, zusammen mit Geldbesitzer und Arbeitskraftbesitzer, um beiden nachzufolgen in die verborgne Stätte der Produktion, an deren Schwelle zu lesen steht: No admittance except on business. Hier wird sich zeigen, nicht nur wie das Kapital produziert, sondern auch wie man es selbst produziert, das Kapital. Das Geheimnis der Plusmacherei muß sich endlich enthüllen.“
  22. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 183: „Zur Verwandlung von Geld in Kapital muß der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, daß er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, daß er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen.“
  23. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 88.
  24. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 101–102.
  25. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 249: „Man sieht: Von ganz elastischen Schranken abgesehn, ergibt sich aus der Natur des Warenaustausches selbst keine Grenze des Arbeitstags, also keine Grenze der Mehrarbeit. Der Kapitalist behauptet sein Recht als Käufer, wenn er den Arbeitstag so lang als möglich und womöglich aus einem Arbeitstag zwei zu machen sucht. Andrerseits schließt die spezifische Natur der verkauften Ware eine Schranke ihres Konsums durch den Käufer ein, und der Arbeiter behauptet sein Recht als Verkäufer, wenn er den Arbeitstag auf eine bestimmte Normalgröße beschränken will. Es findet hier also eine Antinomie statt, Recht wider Recht, beide gleichmäßig durch das Gesetz des Warenaustausches besiegelt. Zwischen gleichen Rechten entscheidet die Gewalt. Und so stellt sich in der Geschichte der kapitalistischen Produktion die Normierung des Arbeitstags als Kampf um die Schranken des Arbeitstags dar - ein Kampf zwischen dem Gesamtkapitalisten, d. h. der Klasse der Kapitalisten, und dem Gesamtarbeiter, oder der Arbeiterklasse.“
  26. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 350: „Alle unmittelbar gesellschaftliche oder gemeinschaftliche Arbeit auf größrem Maßstab bedarf mehr oder minder einer Direktion, welche die Harmonie der individuellen Tätigkeiten vermittelt und die allgemeinen Funktionen vollzieht, die aus der Bewegung des produktiven Gesamtkörpers im Unterschied von der Bewegung seiner selbständigen Organe entspringen. Ein einzelner Violinspieler dirigiert sich selbst, ein Orchester bedarf des Musikdirektors. Diese Funktion der Leitung und Überwachung und Vermittlung, wird zur Funktion des Kapitals, sobald die ihm untergeordnete Arbeit kooperativ wird. Als spezifische Funktion des Kapitals erhält die Funktion der Leitung spezifische Charaktermale.“
  27. a b Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 350: „Zunächst ist das treibende Motiv und der bestimmende Zweck des kapitalistischen Produktionsprozesses möglichst große Selbstverwertung des Kapitals, d. h. möglichst große Produktion von Mehrwert, also möglichst große Ausbeutung der Arbeitskraft durch den Kapitalisten. Mit der Masse der gleichzeitig beschäftigten Arbeiter wächst ihr Widerstand und damit notwendig der Druck des Kapitals zur Bewältigung dieses Widerstands. Die Leitung des Kapitalisten ist nicht nur eine aus der Natur des gesellschaftlichen Arbeitsprozesses entspringende und ihm angehörige besondre Funktion, sie ist zugleich Funktion der Ausbeutung eines gesellschaftlichen Arbeitsprozesses und daher bedingt durch den unvermeidlichen Antagonismus zwischen dem Ausbeuter und dem Rohmaterial seiner Ausbeutung. […]“
  28. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 326–327: „Allerdings kann er selbst, gleich seinem Arbeiter, unmittelbar Hand im Produktionsprozesse anlegen, aber ist dann auch nur ein Mittelding zwischen Kapitalist und Arbeiter, ein „kleiner Meister“. Ein gewisser Höhegrad der kapitalistischen Produktion bedingt, daß der Kapitalist die ganze Zeit, während deren er als Kapitalist, d. h. als personifiziertes Kapital funktioniert, zur Aneignung und daher Kontrolle fremder Arbeit und zum Verkauf der Produkte dieser Arbeit verwenden könne. Die Verwandlung des Handwerksmeisters in den Kapitalisten suchte das Zunftwesen des Mittelalters dadurch gewaltsam zu verhindern, daß es die Arbeiteranzahl, die ein einzelner Meister beschäftigen durfte, auf ein sehr geringes Maximum beschränkte. Der Geld- oder Warenbesitzer verwandelt sich erst wirklich in einen Kapitalisten, wo die für die Produktion vorgeschoßne Minimalsumme weit über dem mittelaltrigen Maximum steht. Hier, wie in der Naturwissenschaft, bewährt sich die Richtigkeit des von Hegel in seiner „Logik“ entdeckten Gesetzes, daß bloß quantitative Verändrungen auf einem gewissen Punkt in qualitative Unterschiede umschlagen.“
  29. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 351: „Wenn daher die kapitalistische Leitung dem Inhalt nach zwieschlächtig ist, wegen der Zwieschlächtigkeit des zu leitenden Produktionsprozesses selbst, welcher einerseits gesellschaftlicher Arbeitsprozeß zur Herstellung eines Produkts, andrerseits Verwertungsprozeß des Kapitals, so ist sie der Form nach despotisch. Mit der Entwicklung der Kooperation auf größrem Maßstab entwickelt dieser Despotismus seine eigentümlichen Formen. Wie der Kapitalist zunächst entbunden wird von der Handarbeit, sobald sein Kapital jene Minimalgröße erreicht hat, womit die eigentlich kapitalistische Produktion erst beginnt, so tritt er jetzt die Funktion unmittelbarer und fortwährender Beaufsichtigung der einzelnen Arbeiter und Arbeitergruppen selbst wieder ab an eine besondre Sorte von Lohnarbeitern. Wie eine Armee militärischer, bedarf eine unter dem Kommando desselben Kapitals zusammenwirkende Arbeitermasse industrieller Oberoffiziere (Dirigenten, managers) und Unteroffiziere (Arbeitsaufseher, foremen, overlookers, contre-maîtres), die während des Arbeitsprozesses im Namen des Kapitals kommandieren. Die Arbeit der Oberaufsicht befestigt sich zu ihrer ausschließlichen Funktion. […]“
  30. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 92–93.
  31. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 90.
  32. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 91.
  33. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 131–132.
  34. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 99–100.
  35. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 24. Dietz Verlag, Berlin 1963, S. 60: „Es gibt aber selbständige Industriezweige, wo das Produkt des Produktionsprozesses kein neues gegenständliches Produkt, keine Ware ist. Ökonomisch wichtig davon ist nur die Kommunikationsindustrie, sei sie eigentliche Transportindustrie für Waren und Menschen, sei sie Übertragung bloß von Mitteilungen, Briefen, Telegrammen etc.“
  36. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 532: „Nur der Arbeiter ist produktiv, der Mehrwert für den Kapitalisten produziert oder zur Selbstverwertung des Kapitals dient. Steht es frei, ein Beispiel außerhalb der Sphäre der materiellen Produktion zu wählen, so ist ein Schulmeister produktiver Arbeiter, wenn er nicht nur Kinderköpfe bearbeitet, sondern sich selbst abarbeitet zur Bereicherung des Unternehmers. Daß letztrer sein Kapital in einer Lehrfabrik angelegt hat, statt in einer Wurstfabrik, ändert nichts an dem Verhältnis. Der Begriff des produktiven Arbeiters schließt daher keineswegs bloß ein Verhältnis zwischen Tätigkeit und Nutzeffekt, zwischen Arbeiter und Arbeitsprodukt ein, sondern auch ein spezifisch gesellschaftliches, geschichtlich entstandnes Produktionsverhältnis, welches den Arbeiter zum unmittelbaren Verwertungsmittel des Kapitals stempelt.“
  37. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 24. Dietz Verlag, Berlin 1963, S. 61.
  38. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 532: „Andrerseits aber verengt sich der Begriff der produktiven Arbeit. Die kapitalistische Produktion ist nicht nur Produktion von Ware, sie ist wesentlich Produktion von Mehrwert. Der Arbeiter produziert nicht für sich, sondern für das Kapital. Es genügt daher nicht länger, daß er überhaupt produziert. Er muß Mehrwert produzieren. Nur der Arbeiter ist produktiv, der Mehrwert für den Kapitalisten produziert oder zur Selbstverwertung des Kapitals dient.“
  39. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 133–134.
  40. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 24. Dietz Verlag, Berlin 1963, S. 56: „Die beiden Formen, die der Kapitalwert innerhalb seiner Zirkulationsstadien annimmt, sind die von Geldkapital und Warenkapital; seine dem Produktionsstadium angehörige Form ist die von produktivem Kapital. Das Kapital, welches im Verlauf seines Gesamtkreislaufs diese Formen annimmt und wieder abstreift und in jeder die ihr entsprechende Funktion vollzieht, ist industrielles Kapital – industriell hier in dem Sinn, dass es jeden kapitalistisch betriebnen Produktionszweig umfasst. Geldkapital, Warenkapital, produktives Kapital bezeichnen hier also nicht selbständige Kapitalsorten, deren Funktionen den Inhalt gleichfalls selbständiger und voneinander getrennter Geschäftszweige bilden. Sie bezeichnen hier nur besondre Funktionsformen des industriellen Kapitals, das sie alle drei nacheinander annimmt.“
  41. a b Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 24. Dietz Verlag, Berlin 1963, S. 61: „Das industrielle Kapital ist die einzige Daseinsweise des Kapitals, worin nicht nur Aneignung von Mehrwert, resp. Mehrprodukt, sondern zugleich dessen Schöpfung Funktion des Kapitals ist. Es bedingt daher den kapitalistischen Charakter der Produktion; sein Dasein schließt das des Klassengegensatzes von Kapitalisten und Lohnarbeitern ein. Im Maß wie es sich der gesellschaftlichen Produktion bemächtigt, werden Technik und gesellschaftliche Organisation des Arbeitsprozesses umgewälzt, und damit der ökonomisch-geschichtliche Typus der Gesellschaft. Die andern Arten von Kapital, die vor ihm inmitten vergangner oder untergehender gesellschaftlicher Produktionszustände erschienen, werden ihm nicht nur untergeordnet und im Mechanismus ihrer Funktionen ihm entsprechend verändert, sondern bewegen sich nur noch auf seiner Grundlage, leben und sterben, stehen und fallen daher mit dieser ihrer Grundlage.“
  42. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 617–618: „Ein Teil des Mehrwerts wird vom Kapitalisten als Revenue verzehrt, ein andrer Teil als Kapital angewandt oder akkumuliert.“
  43. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 135–136.
  44. a b c Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 133–134.
  45. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 134–135.
  46. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 132–133.
  47. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 278.
  48. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 327–328.
  49. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 352–353.
  50. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 158.
  51. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 607 ff.
  52. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 608: „Die charakteristischen Formen jedoch, worin das Wucherkapital in den Vorzeiten der kapitalistischen Produktionsweise existiert, sind zweierlei. Ich sage charakteristische Formen. Dieselben Formen wiederholen sich auf Basis der kapitalistischen Produktion, aber als bloß untergeordnete Formen. Sie sind hier nicht mehr die Formen, die den Charakter des zinstragenden Kapitals bestimmen. Diese beiden Formen sind: erstens, der Wucher durch Geldverleihen an verschwenderische Große, wesentlich Grundeigentümer; zweitens, Wucher durch Geldverleihen an den kleinen, im Besitz seiner eignen Arbeitsbedingungen befindlichen Produzenten, worin der Handwerker eingeschlossen ist, aber ganz spezifisch der Bauer, da überhaupt in vorkapitalistischen Zuständen, soweit sie kleine selbständige Einzelproduzenten zulassen, die Bauernklasse deren große Majorität bilden muß.“
  53. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 154–155.
  54. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 350–351: „Geld – hier genommen als selbständiger Ausdruck einer Wertsumme, ob sie tatsächlich in Geld oder Waren existiere – kann auf Grundlage der kapitalistischen Produktion in Kapital verwandelt werden, und wird durch diese Verwandlung aus einem gegebnen Wert zu einem sich selbst verwertenden, sich vermehrenden Wert. Es produziert Profit, d. h. es befähigt den Kapitalisten, ein bestimmtes Quantum unbezahlter Arbeit, Mehrprodukt und Mehrwert, aus den Arbeitern herauszuziehn und sich anzueignen. Damit erhält es, außer dem Gebrauchswert, den es als Geld besitzt, einen zusätzlichen Gebrauchswert, nämlich den, als Kapital zu fungieren. Sein Gebrauchswert besteht hier eben in dem Profit, den es, in Kapital verwandelt, produziert. In dieser Eigenschaft als mögliches Kapital, als Mittel zur Produktion des Profits, wird es Ware, aber eine Ware sui generis. Oder was auf dasselbe herauskommt, Kapital als Kapital wird zur Ware.“
  55. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 357 ff.
  56. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 365: „Was der Käufer einer gewöhnlichen Ware kauft, ist ihr Gebrauchswert; was er zahlt, ist ihr Wert. Was der Borger des Geldes kauft, ist ebenfalls dessen Gebrauchswert als Kapital; aber was zahlt er? Sicher nicht, wie bei den andren Waren, ihren Preis oder Wert. Zwischen Verleiher und Borger geht nicht, wie zwischen Käufer und Verkäufer, ein Formwechsel des Werts vor, sodass dieser Wert das eine Mal in der Form des Geldes, das andre Mal in der Form der Ware existiert. Die Dieselbigkeit des weggegebnen und des rückempfangnen Werts zeigt sich hier in ganz andrer Weise. Die Wertsumme, das Geld, wird fortgegeben ohne Äquivalent und wird nach einer gewissen Zeit zurückgegeben. Der Verleiher bleibt immer Eigentümer desselben Werts, auch nachdem dieser aus seiner Hand in die des Borgers übergegangen ist. Beim einfachen Warentausch steht das Geld stets auf Seiten des Käufers; aber beim Verleihen steht das Geld auf Seiten des Verkäufers. Er ist es, der das Geld für eine gewisse Zeit weggibt, und der Käufer des Kapitals ist es, der es als Ware erhält. Dies ist aber nur möglich, soweit das Geld als Kapital fungiert und daher vorgeschossen wird.“
  57. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 363: „Was wird beim gewöhnlichen Verkauf veräußert? Nicht der Wert der verkauften Ware, denn dieser ändert nur die Form. Er existiert als Preis ideell in der Ware, bevor er reell in der Form von Geld in die Hand des Verkäufers übergeht. Derselbe Wert und dieselbe Wertgröße wechseln hier nur die Form. Dass eine Mal existieren sie in Warenform, das andre Mal in Geldform. Was wirklich vom Verkäufer veräußert wird, und daher auch in die individuelle oder produktive Konsumtion des Käufers übergeht, ist der Gebrauchswert der Ware, die Ware als Gebrauchswert.“
  58. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 363–364: „Was ist nun der Gebrauchswert, den der Geldkapitalist für die Zeit des Ausleihens veräußert und an den produktiven Kapitalisten, den Borger, abtritt? Es ist der Gebrauchswert, den das Geld dadurch erhält, daß es in Kapital verwandelt werden, als Kapital fungieren kann, und daß es daher einen bestimmten Mehrwert, den Durchschnittsprofit (was darüber oder darunter ist, erscheint hier zufällig) in seiner Bewegung erzeugt, außerdem, daß es seine ursprüngliche Wertgröße wahrt. Bei den übrigen Waren wird in der letzten Hand der Gebrauchswert konsumiert, und damit verschwindet die Substanz der Ware und mit ihr ihr Wert. Die Ware Kapital dagegen hat das Eigentümliche, daß durch die Konsumtion ihres Gebrauchswerts ihr Wert und ihr Gebrauchswert nicht nur erhalten, sondern vermehrt wird. Diesen Gebrauchswert des Geldes als Kapital – die Fähigkeit, denn Durchschnittsprofit zu erzeugen – veräußert der Geldkapitalist an den industriellen Kapitalisten für die Zeit, während der er diesem die Verfügung über das verliehne Kapital abtritt.“
  59. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 366: „Es muß nie vergessen werden, daß hier das Kapital als Kapital Ware ist, oder daß die Ware, um die es sich hier handelt, Kapital ist. Die sämtlichen Verhältnisse, die hier erscheinen, wären daher irrationell vom Standpunkt der einfachen Ware aus, oder auch vom Standpunkt des Kapitals, soweit es in seinem Reproduktionsprozeß als Warenkapital fungiert. Verleihen und Borgen, statt des Verkaufens und Kaufens , ist hier ein aus der spezifischen N atur der Ware - des Kapitals – hervorgehender Unterschied. Ebenso daß das, was hier gezahlt wird, Zins ist, statt des Preises der Ware. Will man den Zins den Preis des Geldkapitals nennen , so ist dies eine irrationelle Form des Preises, durchaus im Widerspruch mit dem Begriff des Preises der Ware. Der Preis ist hier auf seine rein abstrakte und inhaltslose Form reduziert, daß er eine bestimmte Geldsumme ist, die für irgend etwas, was so oder so als Gebrauchswert figuriert, gezahlt wird; während seinem Begriff nach der Preis gleich ist dem in Geld ausgedrückten Wert dieses Gebrauchswerts.“
  60. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 366–367: „Zins als Preis des Kapitals ist von vornherein ein durchaus irrationeller Ausdruck. Hier hat eine Ware einen doppelten Wert, einmal einen Wert, und dann einen von diesem Wert verschiednen Preis, während Preis der Geldausdruck des Wertes ist. Das Geldkapital ist zunächst nichts als eine Geldsumme, oder der Wert einer bestimmten Warenmasse als Geldsumme fixiert. Wird Ware als Kapital verliehen, so ist sie nur die verkleidete Form einer Geldsumme. Denn was als Kapital verliehen wird, sind nicht so und so viel Pfund Baumwolle, sondern so viel Geld, das in der Form Baumwolle als deren Wert existiert. Der Preis des Kapitals bezieht sich daher auf es als Geldsumme, wenn auch nicht als currency, wie Herr Torrens meint. Wie soll nun eine Wertsumme einen Preis haben außer ihrem eignen Preis, außer dem Preis, der in ihrer eignen Geldform ausgedrückt ist? Preis ist ja der Wert der Ware (und dies ist auch der Fall beim Marktpreis, dessen Unterschied vom Wert nicht qualitativ, sondern nur quantitativ ist, sich nur auf die Wertgröße bezieht) im Unterschied von ihrem Gebrauchswert. Preis, der qualitativ verschieden vom Wert, ist ein absurder Widerspruch.“
  61. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 163.
  62. Michael Heinrich: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 162.
  63. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 163–164.
  64. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 164.
  65. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 640: „Die Zusammensetzung des Kapitals ist in zweifachem Sinn zu fassen. Nach der Seite des Werts bestimmt sie sich durch das Verhältnis, worin es sich teilt in konstantes Kapital oder Wert der Produktionsmittel und variables Kapital oder Wert der Arbeitskraft, Gesamtsumme der Arbeitslöhne. Nach der Seite des Stoffs, wie er im Produktionsprozeß fungiert, teilt sich jedes Kapital in Produktionsmittel und lebendige Arbeitskraft; diese Zusammensetzung bestimmt sich durch das Verhältnis zwischen der Masse der angewandten Produktionsmittel einerseits und der zu ihrer Anwendung erforderlichen Arbeitsmenge andrerseits. Ich nenne die erstere die Wertzusammensetzung, die zweite die technische Zusammensetzung des Kapitals. Zwischen beiden besteht enge Wechselbeziehung. Um diese auszudrücken, nenne ich die Wertzusammensetzung des Kapitals, insofern sie durch seine technische Zusammensetzung bestimmt wird und deren Änderungen widerspiegelt: die organische Zusammensetzung des Kapitals. Wo von der Zusammensetzung des Kapitals kurzweg die Rede ist, ist stets seine organische Zusammensetzung zu verstehn.“
  66. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 318–319.
  67. Karl Marx: Grundrisse der politischen Ökonomie. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 42. Dietz Verlag, Berlin 1983, S. 327: „In der Konkurrenz erscheint diese innre Tendenz des Kapitals als ein Zwang, der ihm von fremdem Kapital angetan wird und der es vorantreibt über die richtige Proportion mit beständigem Marche, marche! Die freie Konkurrenz […] ist noch nie entwickelt worden von den Ökonomen […] Sie ist nur negativ verstanden worden: d. h. als Negation von Monopolen, Korporation, gesetzlichen Regulationen etc. Als Negation der feudalen Produktion. Sie muß aber doch auch etwas für sich sein, da bloß 0 leere Negation ist, Abstrahieren von einer Schranke, die z. B. in der Form von Monopol, natürlichen Monopolen etc. sofort wieder aufersteht. Begrifflich ist die Konkurrenz nichts als die innre Natur des Kapitals, seine wesentliche Bestimmung, erscheinend und realisiert als Wechselwirkung der vielen Kapitalien aufeinander, die innre Tendenz als äußerliche Notwendigkeit.) (Kapital existiert und kann nur existieren als viele Kapitalien, und seine Selbstbestimmung erscheint daher als Wechselwirkung derselben aufeinander.“
  68. a b c d Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 193.
  69. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 653: „Jedes individuelle Kapital ist eine größere oder kleinere Konzentration von Produktionsmitteln mit entsprechendem Kommando über eine größere oder kleinere Arbeiterarmee. […] Das Wachstum des gesellschaftlichen Kapitals vollzieht sich im Wachstum vieler individuellen Kapitale.“
  70. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 193–194.
  71. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 137.
  72. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Zweiter Band. Buch II: Der Zirkulationsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 24. Dietz Verlag, Berlin 1963, S. 353–354: „Die Kreisläufe der individuellen Kapitale verschlingen sich aber ineinander, setzen sich voraus und bedingen einander, und bilden gerade in dieser Verschlingung die Bewegung des gesellschaftlichen Gesamtkapitals.“
  73. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 139.
  74. a b c d Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 194.
  75. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 205: „Das Kapital kommt sich in dieser Form selbst zum Bewußtsein als eine gesellschaftliche Macht, an der jeder Kapitalist teilhat im Verhältnis seines Anteils am gesellschaftlichen Gesamtkapital.“
  76. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 285.
  77. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 285–286.
  78. a b Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 286.
  79. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 144–145.
  80. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 145.
  81. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 268.
  82. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 145–146.
  83. a b Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 267–268.
  84. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 284–285.
  85. Karl Marx: Das Kapital. (Ökonomisches Manuskript 1863–1865). Drittes Buch. In: Internationale Marx-Engels-Stiftung Amsterdam (Hrsg.): Marx-Engels-Gesamtwerke (MEGA) II.4.2. Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Teil 2. 2. Auflage. De Gruyter Akademie, 2012, S. 661: „Wir haben gesehn, daß der Durchschnittsprofit des einzelnen Capitalisten, des besondren Capitals, bestimmt ist, nicht durch die Surplusarbeit, die es ausbeutet, sondern durch das Quantum gesellschaftlicher Surplusarbeit, die das Gesammtcapital ausbeutet, wovon das besondre Capital nur als proportioneller Theil dieses Gesammtcapitals seine Dividende zieht. Dieser „gesellschaftliche“ Charakter des Capitals wird erst vermittelt und verwirklicht durch die Entwicklung des Credit- und Banksystems.“
  86. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 293 und S. 299–300.
  87. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 300–301.
  88. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 165.
  89. a b c d Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 166.
  90. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 167–168.
  91. Karl Marx: Das Kapital. (Ökonomisches Manuskript 1863–1865). Drittes Buch. In: Internationale Marx-Engels-Stiftung Amsterdam (Hrsg.): Marx-Engels-Gesamtwerke (MEGA) II.4.2. Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Teil 2. 2. Auflage. De Gruyter Akademie, 2012, S. 505: „Wenn das Creditwesen als Haupthebel der Ueberproduction und des overtrade und Ueberspeculation im Handel erscheint, so nur, weil der Reproductionsproceß, der seiner Natur nach elastisch ist, hier bis zur äussersten Grenze forcirt wird und zwar dazu forcirt wird, weil ein grosser Theil des gesellschaftlichen Capitals von den Nichteigenthümern desselben angewandt wird, die daher ganz anders riskiren als der ängstlich die Schranken seines Privatcapitals erwägende Eigenthümer, so weit er selbst functionirt. Es tritt damit nur hervor, daß die auf den gegensätzlichen Charakter der capitalistischen Production gegründete Verwerthung desselben die wirkliche, freie Entwicklung der Productivkräfte nur zu einem gewissen Punkt erlaubt, also in der That eine immanente Fessel, Schranke derselben bildet, die beständig durch das Creditwesen durchbrochen wird. Das Creditwesen beschleunigt daher die materielle Entwicklung der Productivkräfte und die Herstellung des Weltmarkts, die bis zu einem gewissen Grad – als materielle Basen der neuen Productionsweise herzustellen – die historische Aufgabe der capitalistischen Productionsweise ist. Es beschleunigt zugleich die Crisen, die gewaltsamen Ausbrüche dieses Widerspruchs und daher die Elemente der Auflösung der alten Productionsweise.“
  92. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 94–96 und S. 141–142.
  93. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 110, S. 133 und S. 158.
  94. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 57–58: „Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln. Die Gebrauchswerte Rock, Leinwand usw., kurz die Warenkörper, sind Verbindungen von zwei Elementen, Naturstoff und Arbeit. Zieht man die Gesamtsumme aller verschiednen nützlichen Arbeiten ab, die in Rock, Leinwand usw. stecken, so bleibt stets ein materielles Substrat zurück, das ohne Zutun des Menschen von Natur vorhanden ist. Der Mensch kann in seiner Produktion nur verfahren, wie die Natur selbst, d. h. nur die Formen der Stoffe ändern. Noch mehr. In dieser Arbeit der Formung selbst wird er beständig unterstützt von Naturkräften. Arbeit ist also nicht die einzige Quelle der von ihr produzierten Gebrauchswerte, des stofflichen Reichtums.“
  95. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 55: „Ein Ding kann Gebrauchswert sein, ohne Wert zu sein. Es ist dies der Fall, wenn sein Nutzen für den Menschen nicht durch Arbeit vermittelt ist. So Luft, jungfräulicher Boden, natürliche Wiesen, wildwachsendes Holz usw. Ein Ding kann nützlich und Produkt menschlicher Arbeit sein, ohne Ware zu sein. Wer durch sein Produkt sein eigenes Bedürfnis befriedigt, schafft zwar Gebrauchswert, aber nicht Ware. Um Ware zu produzieren, muß er nicht nur Gebrauchswert produzieren, sondern Gebrauchswert für andre, gesellschaftlichen Gebrauchswert. {Und nicht nur für andre schlechthin. Der mittelalterliche Bauer produzierte das Zinskorn für den Feudalherrn, das Zehntkorn für den Pfaffen. Aber weder Zinskorn noch Zehntkorn wurden dadurch Ware, daß sie für andre produziert waren. Um Ware zu werden, muß das Produkt dem andern, dem es als Gebrauchswert dient, durch den Austausch übertragen werden.} Endlich kann kein Ding Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. Ist es nutzlos, so ist auch die in ihm enthaltene Arbeit nutzlos, zählt nicht als Arbeit und bildet daher keinen Wert.“
  96. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 183–184: „Auch die ökonomischen Kategorien, die wir früher betrachtet, tragen ihre geschichtliche Spur. Im Dasein des Produkts als Ware sind bestimmte historische Bedingungen eingehüllt. Um Ware zu werden, darf das Produkt nicht als unmittelbares Subsistenzmittel für den Produzenten selbst produziert werden. Hätten wir weiter geforscht: Unter welchen Umständen nehmen alle oder nimmt auch nur die Mehrzahl der Produkte die Form der Ware an, so hätte sich gefunden, daß dies nur auf Grundlage einer ganz spezifischen, der kapitalistischen Produktionsweise, geschieht, Eine solche Untersuchung lag jedoch der Analyse der Ware fern. Warenproduktion und Warenzirkulation können stattfinden, obgleich die weit überwiegende Produktenmasse, unmittelbar auf den Selbstbedarf gerichtet, sich nicht in Ware verwandelt, der gesellschaftliche Produktionsprozeß also noch lange nicht in seiner ganzen Breite und Tiefe vom Tauschwert beherrscht ist. Die Darstellung des Produkts als Ware bedingt eine so weit entwickelte Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft, daß die Scheidung zwischen Gebrauchswert und Tauschwert, die im unmittelbaren Tauschhandel erst beginnt, bereits vollzogen ist. Eine solche Entwicklungsstufe ist aber den geschichtlich verschiedensten ökonomischen Gesellschaftsformationen gemein.“
  97. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 184: „Anders mit dem Kapital. Seme historischen Existenzbedingungen sind durchaus nicht da mit der Waren- und Geldzirkulation. Es entsteht nur, wo der Besitzer von Produktions- und Lebensmitteln den freien Arbeiter als Verkäufer seiner Arbeitskraft auf dem Markt vorfindet, und diese eine historische Bedingung umschließt eine Weltgeschichte. Das Kapital kündigt daher von vornherein eine Epoche des gesellschaftlichen Produktionsprozesses an.“
  98. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 337, S. 339 und S. 389.
  99. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 534: „Braucht der Arbeiter alle seine Zeit, um die zur Erhaltung seiner selbst und seiner Race nötigen Lebensmittel zu produzieren, so bleibt ihm keine Zeit, um unentgeltlich für dritte Personen zu arbeiten. Ohne einen gewissen Produktivitätsgrad der Arbeit keine solche disponible Zeit für den Arbeiter, ohne solche überschüssige Zeit keine Mehrarbeit und daher keine Kapitalisten, aber auch keine Sklavenhalter, keine Feudalbarone, in einem Wort keine Großbesitzerklasse.“
  100. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 534–535: „[…] Nur sobald die Menschen sich aus ihren ersten Tierzuständen herausgearbeitet, ihre Arbeit selbst also schon in gewissem Grad vergesellschaftet ist, treten Verhältnisse ein, worin die Mehrarbeit des einen zur Existenzbedingung des andern wird. In den Kulturanfängen sind die erworbnen Produktivkräfte der Arbeit gering, aber so sind die Bedürfnisse, die sich mit und an den Mitteln ihrer Befriedigung entwickeln. Ferner ist in jenen Anfängen die Proportion der Gesellschaftsteile, die von fremder Arbeit leben, verschwindend klein gegen die Masse der unmittelbaren Produzenten. Mit dem Fortschritt der gesellschaftlichen Produktivkraft der Arbeit wächst diese Proportion absolut und relativ. Das Kapitalverhältnis entspringt übrigens auf einem ökonomischen Boden, der das Produkt eines langen Entwicklungsprozesses ist. Die vorhandne Produktivität der Arbeit, wovon es als Grundlage ausgeht, ist nicht Gabe der Natur, sondern einer Geschichte, die Tausende von Jahrhunderten umfaßt.“
  101. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 13 und S. 207–208.
  102. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 13–15 und S. 88.
  103. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 14.
  104. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 313–314.
  105. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 311.
  106. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 12: „Der Physiker beobachtet Naturprozesse entweder dort, wo sie in der prägnantesten Form und von störenden Einflüssen mindest getrübt erscheinen, oder, wo möglich, macht er Experimente unter Bedingungen, welche den reinen Vorgang des Prozesses sichern. Was ich in diesem Werk zu erforschen habe, ist die kapitalistische Produktionsweise und die ihr entsprechenden Produktions- und Verkehrsverhältnisse. […] An und für sich handelt es sich nicht um den höheren oder niedrigeren Entwicklungsgrad der gesellschaftlichen Antagonismen, welche aus den Naturgesetzen der kapitalistischen Produktion entspringen. Es handelt sich um diese Gesetze selbst, um diese mit eherner Notwendigkeit wirkenden und sich durchsetzenden Tendenzen.“
  107. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 674: „Dies ist das absolute, allgemeine Gesetz der kapitalistischen Akkumulation. Es wird gleich allen andren Gesetzen in seiner Verwirklichung durch mannigfache Umstände modifiziert, deren Analyse nicht hierher gehört.“
  108. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 242: „Es müssen gegenwirkende Einflüsse im Spiel sein, welche die Wirkung des allgemeinen Gesetzes durchkreuzen und aufheben, und ihm nur den Charakter einer Tendenz geben […]“
  109. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 789–791.
  110. a b Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 126.
  111. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 654: „Stellt sich die Akkumulation daher einerseits dar als wachsende Konzentration der Produktionsmittel und des Kommandos über Arbeit, so andrerseits als Repulsion vieler individueller Kapitale voneinander.“
  112. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 655: „Daneben vermehrt der Fortschritt der Akkumulation den zentralisierbaren Stoff, d. h. die Einzelkapitale […]“
  113. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 656: „[…] vollziehe sich die Zentralisation auf dem gewaltsamen Weg der Annexion - wo gewisse Kapitale so überwiegende Gravitationszentren für andre werden, daß sie deren individuelle Kohäsion brechen und dann die vereinzelten Bruchstücke an sich ziehn - oder geschehe die Verschmelzung einer Menge bereits gebildeter, resp. in der Bildung begriffner Kapitale vermittelst des glatteren Verfahrens der Bildung von Aktiengesellschaften […]“
  114. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozess des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 654–656.
  115. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 165–166.
  116. Karl Marx: Das Kapital. (Ökonomisches Manuskript 1863–1865). Drittes Buch. In: Internationale Marx-Engels-Stiftung Amsterdam (Hrsg.): Marx-Engels-Gesamtwerke (MEGA) II.4.2. Ökonomische Manuskripte 1863–1867. Teil 2. 2. Auflage. De Gruyter Akademie, 2012, S. 458–459: „Die Aktienunternehmungen überhaupt – entwickelt mit dem Creditwesen – haben die Tendenz diese labour of superintendence als Function mehr und mehr zu trennen von dem Besitz des Capital, sei es eigen, oder geborgt […] Indem aber einerseits dem blossen Eigenthümer des Capitals, dem monied Capitalist, der functionirende Capitalist gegenübertritt (und mit dem Creditwesen dieß monied capital selbst einen gesellschaftlichen Charakter annimmt und von andren Personen als seinen unmittelbaren Eigenthümern verborgt wird), andrerseits der blosse Manager, der das Capital unter keinerlei Titel besitzt, weder leihweise noch otherwise, alle realen Functionen versieht, die dem functionirenden Capitalisten als functionirendem zukommen, bleibt nur der Functionär und verschwindet der Capitalist als überflüssige Person aus dem Productionsproceß.“
  117. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung in "Das Kapital" von Karl Marx. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 104–105.
  118. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 114.
  119. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 117–120.
  120. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 545–546.
  121. Marx näherte sich dem Phänomen der Krise immer wieder erneut aus anderen Blickwinkeln. Er begriff sie als etwas, das aus der inneren Dynamik der kapitalistischen Produktionsweise selbst entspringt. Für einen ersten Überblick: Vgl. Michael Heinrich: Grundbegriffe der Kritik der politischen Ökonomie/Krise. In: Michael Quante/David P. Schweikard (Hgg.): Marx-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung. J. B. Metzler Verlag, Stuttgart 2016; S. 181–185.
  122. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 123–125.
  123. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 148–151.
  124. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 242–250.
  125. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 790: „Hand in Hand mit dieser Zentralisation oder der Expropriation vieler Kapitalisten durch wenige entwickelt sich […] die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts und damit der internationale Charakter des kapitalistischen Regimes.“
  126. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 115–116.
  127. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 115–116 und S. 211–212.
  128. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 529–530: „Und jeder Fortschritt der kapitalistischen Agrikultur ist nicht nur ein Fortschritt in der Kunst, den Arbeiter, sondern zugleich in der Kunst, den Boden zu berauben, jeder Fortschritt in Steigerung seiner Fruchtbarkeit für eine gegebne Zeitfrist zugleich ein Fortschritt im Ruin der dauernden Quellen dieser Fruchtbarkeit. […] Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie zugleich die Springquellen alles Reichtums untergräbt: die Erde und den Arbeiter.“
  129. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 184: „Die Darstellung des Produkts als Ware bedingt eine so weit entwickelte Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft, daß die Scheidung zwischen Gebrauchswert und Tauschwert […] bereits vollzogen ist.“
  130. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 790: „Hand in Hand mit dieser Zentralisation […] entwickelt sich die kooperative Form des Arbeitsprozesses auf stets wachsender Stufenleiter, […] die Verwandlung der Arbeitsmittel in nur gemeinsam verwendbare Arbeitsmittel, die Ökonomisierung aller Produktionsmittel durch ihren Gebrauch als Produktionsmittel kombinierter, gesellschaftlicher Arbeit, die Verschlingung aller Völker in das Netz des Weltmarkts […]“
  131. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 374: „Die Entwicklung des Kreditsystems und die damit beständig wachsende, durch die Bankiers vermittelte, Verfügung der Industriellen und Kaufleute über alle Geldersparnisse aller Klassen der Gesellschaft und die fortschreitende Konzentration dieser Ersparnisse zu den Massen, worin sie als Geldkapital wirken können, muß ebenfalls auf den Zinsfuß drücken.“
  132. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Dritter Band. Buch III: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 25. Dietz Verlag, Berlin 1964, S. 452: „Bildung von Aktiengesellschaften. Hierdurch: 1. Ungeheure Ausdehnung der Stufenleiter der Produktion und Unternehmungen, die für Einzelkapitale unmöglich waren. Solche Unternehmungen zugleich, die früher Regierungsunternehmungen waren, werden gesellschaftliche. 2. Das Kapital, das an sich auf gesellschaftlicher Produktionsweise beruht und eine gesellschaftliche Konzentration von Produktionsmitteln und Arbeitskräften voraussetzt, erhält hier direkt die Form von Gesellschaftskapital (Kapital direkt assoziierter Individuen) im Gegensatz zum Privatkapital, und seine Unternehmungen treten auf als Gesellschaftsunternehmungen im Gegensatz zu Privatunternehmungen. Es ist die Aufhebung des Kapitals als Privateigentum innerhalb der Grenzen der kapitalistischen Produktionsweise selbst.“
  133. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 790–791.
  134. Carl Menger: Grundsätze der Volkswirthschaftslehre. Braumüller, Wien 1871, S. 253–254 (deutschestextarchiv.de [abgerufen am 21. Juni 2020]): „Das ökonomische Interesse der einzelnen wirthschaftenden Individuen führt sie demnach, bei gesteigerter Erkenntniss dieses ihres Interesses, ohne alle Uebereinkunft, ohne legislativen Zwang, ja ohne alle Rücksichtnahme auf das öffentliche Interesse dazu, ihre Waaren gegen andere, absatzfähigere Waaren im Austausche hinzugeben, […] und so tritt denn unter dem mächtigen Einflusse der Gewohnheit die allerorten mit der steigenden ökonomischen Cultur zu beobachtende Erscheinung zu Tage, dass ,,leisten, zahlen" wornach denn das Geld in unserer Sprache schlechthin als Zahlungsobject bedeutet.“
  135. Michael Heinrich: Monetäre Werttheorie. Geld und Krise bei Marx. In: PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft. Band 31, Nr. 123, 2001, S. 159–160 (prokla.de).
  136. Michael Heinrich: Monetäre Werttheorie. Geld und Krise bei Marx. In: PROKLA. Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft. Band 31, Nr. 123, 2001, S. 160.
  137. Hans A. Frambach: Die Evolution moderner ökonomischer Kategorien. Entstehung und Wandel zentraler Begriffe der neoklassischen ökonomischen Theorie (= Volkswirtschaftliche Schriften, Heft 428). Duncker & Humblot, Berlin 1993, S. 90–91 und S. 99–101.
  138. Michael Heinrich: Kritik der politischen Ökonomie. Eine Einführung. 14. Auflage. Schmetterling Verlag, Stuttgart 2018, S. 170–171.
  139. Heinz-J. Bontrup: Volkswirtschaftslehre. Grundlagen der Mikro- und Makroökonomie. 2. Auflage. R. Oldenbourg Verlag, München/Wien 2004, S. 408–409.
  140. Carl Menger: Grundsätze der Volkswirtschaftslehre. 2. Auflage. Hölder-Pichler-Tempsky AG/G. Freytag GmbH, Wien/Leipzig 1923, S. 1: „Die Bedürfnisse sind der letzte Grund, die Bedeutung, welche ihre Befriedigung für uns hat, das letzte Maß, die Sicherstellung ihrer Befriedigung das letzte Ziel aller menschlichen Wirtschaft.“
  141. William Stanley Jevons: The Theory of Political Economy. Macmillan and Co., London/New York 1871, S. 44: „PLEASURE and pain are undoubtedly the ultimate objects of the Calculus of Economy. To satisfy our wants to the utmost with the least effort […] in other words, to maximise comfort and pleasure, is the problem of Economy.“
  142. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 250: „Indes ist klar, daß, wenn in einer ökonomischen Gesellschaftsformation nicht der Tauschwert, sondern der Gebrauchswert des Produkts vorwiegt, die Mehrarbeit durch einen engern oder weitern Kreis von Bedürfnissen beschränkt ist, aber kein schrankenloses Bedürfnis nach Mehrarbeit aus dem Charakter der Produktion selbst entspringt. Entsetzlich zeigt sich daher im Altertum die Überarbeit, wo es gilt, den Tauschwert in seiner selbständigen Geldgestalt zu gewinnen, in der Produktion von Gold und Silber. Gewaltsames zu Tod arbeiten ist hier die offizielle Form der Überarbeit. […] Doch sind dies Ausnahmen in der alten Welt. Sobald aber Völker, deren Produktion sich noch in den niedrigren Formen der Sklavenarbeit, Fronarbeit usw. bewegt, hineingezogen werden in einen durch die kapitalistische Produktionsweise beherrschten Weltmarkt, der den Verkauf ihrer Produkte ins Ausland zum vorwiegenden Interesse entwickelt, wird den barbarischen Greueln der Sklaverei, Leibeigenschaft usw. der zivilisierte Greuel der Überarbeit aufgepfropft.“
  143. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 280–281: „Aber in seinem maßlos blinden Trieb, seinem Werwolfs-Heißhunger nach Mehrarbeit, überrennt das Kapital nicht nur die moralischen, sondern auch die rein physischen Maximalschranken des Arbeitstags. Es usurpiert die Zeit für Wachstum, Entwicklung und gesunde Erhaltung des Körpers. Es raubt die Zeit, erheischt zum Verzehr von freier Luft und Sonnenlicht. Es knickert ab an der Mahlzeit und einverleibt sie womöglich dem Produktionsprozeß selbst, so daß dem Arbeiter als bloßem Produktionsmittel Speisen zugesetzt werden wie dem Dampfkessel Kohle und der Maschinerie Talg oder Öl. Den gesunden Schlaf zur Sammlung, Erneurung und Erfrischung der Lebenskraft reduziert es auf so viel Stunden Erstarrung, als die Wiederbelebung eines absolut erschöpften Organismus unentbehrlich macht. Statt daß die normale Erhaltung der Arbeitskraft hier die Schranke des Arbeitstags, bestimmt umgekehrt die größte täglich mögliche Verausgabung der Arbeitskraft, wie krankhaft gewaltsam und peinlich auch immer, die Schranke für die Rastzeit des Arbeiters. Das Kapital fragt nicht nach der Lebensdauer der Arbeitskraft. Was es interessiert, ist einzig und allein das Maximum von Arbeitskraft, das in einem Arbeitstag flüssig gemacht werden kann. Es erreicht dies Ziel durch Verkürzung der Dauer der Arbeitskraft, wie ein habgieriger Landwirt gesteigerten Bodenertrag durch Beraubung der Bodenfruchtbarkeit erreicht.“
  144. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 669–671.
  145. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 681.
  146. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 247: „Der Kapitalist hat seine eigne Ansicht über dies ultima Thule, die notwendige Schranke des Arbeitstags. Als Kapitalist ist er nur personifiziertes Kapital. Seine Seele ist die Kapitalseele. Das Kapital hat aber einen einzigen Lebenstrieb, den Trieb, sich zu verwerten, Mehrwert zu schaffen, mit seinem konstanten Teil, den Produktionsmitteln, die größtmögliche Masse Mehrarbeit einzusaugen. Das Kapital ist verstorbne Arbeit, die sich nur vampyrmäßig belebt durch Einsaugung lebendiger Arbeit und um so mehr lebt, je mehr sie davon einsaugt. Die Zeit, während deren der Arbeiter arbeitet, ist die Zeit, während deren der Kapitalist die von ihm gekaufte Arbeitskraft konsumiert. Konsumiert der Arbeiter seine disponible Zeit für sich selbst, so bestiehlt er den Kapitalisten.“
  147. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 271: „Das konstante Kapital, die Produktionsmittel, sind, vom Standpunkt des Verwertungsprozesses betrachtet, nur da, um Arbeit und mit jedem Tropfen Arbeit ein proportionelles Quantum Mehrarbeit einzusaugen. Soweit sie das nicht tun, bildet ihre bloße Existenz einen negativen Verlust für den Kapitalisten, denn sie repräsentieren während der Zeit, wo sie brachliegen, nutzlosen Kapitalvorschuß, und dieser Verlust wird positiv, sobald die Unterbrechung zusätzliche Auslagen nötig macht für den Wiederbeginn des Werks. Die Verlängrung des Arbeitstags über die Grenzen des natürlichen Tags in die Nacht hinein wirkt nur als Palliativ, stillt nur annähernd den Vampyrdurst nach lebendigem Arbeitsblut. Arbeit während aller 24 Stunden des Tags anzueignen ist daher der immanente Trieb der kapitalistischen Produktion.“
  148. Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band. Buch I: Der Produktionsprozeß des Kapitals. In: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED (Hrsg.): Karl Marx Friedrich Engels Werke (MEW). Band 23. Dietz Verlag, Berlin 1962, S. 319–320: „Man muß gestehn, daß unser Arbeiter anders aus dem Produktionsprozeß herauskommt, als er in ihn eintrat. Auf dem Markt trat er als Besitzer der Ware „Arbeitskraft“ andren Warenbesitzern gegenüber, Warenbesitzer dem Warenbesitzer. Der Kontrakt, wodurch er dem Kapitalisten seine Arbeitskraft verkaufte, bewies sozusagen schwarz auf weiß, daß er frei über sich selbst verfügt. Nach geschlossenem Handel wird entdeckt, daß er „kein freier Agent“ war, daß die Zeit, wofür es ihm freisteht, seine Arbeitskraft zu verkaufen, die Zeit ist, wofür er gezwungen ist, sie zu verkaufen, daß in der Tat sein Sauger nicht losläßt, „solange noch ein Muskel, eine Sehne, ein Tropfen Bluts auszubeuten“.“
  149. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 675–676: „In a slightly different vein, Rousseau concedes that in one sense vampires do indeed exist — in the minds of those who had attested to their existence — and that this existence is important because it raises questions concerning how one interprets the world and, more important, the kinds of authorities that verify such interpretations. In a letter to Christophe de Beaumont, the Archbishop of Paris, Rousseau observes that ‘if there is in the world an attested history, it is just that of vampires. Nothing is lacking; depositions, certificates of notables, surgeons, curés and magistrates. The proof in law is utterly complete. Yet with all this, who actually believes in vampires? Will we all be condemned for not believing in them?’ For Rousseau, vampires are ‘miraculous’ phenomena ‘attested’ to by all the major authorities, with the corollary that the same authorities will thus condemn us if we fail to accept the claims for the existence of vampires. In other words, belief in vampires is evidence of the way the institutions of authority are legitimized by superstitious and unenlightened views.“
  150. William Clare Roberts: Marx's Inferno. The Political Theory of Capital. Princeton University Press, Princeton/Oxford 2017, S. 130.
  151. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 678–679.
  152. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 684: „In one sense of course Marx was indeed employing a rhetorical literary device, one gleaned not from ‘classic literature’ as many of his allusions are, nor from any of the ‘great thinkers’ he so often refers to either directly or elliptically, but one which plays on one of the many popular if irrational beliefs of the time. But this was not simply a rhetorical device, for Marx uses it to illustrate one of the central dynamics of capitalist production — the distinction between living and dead labour, a distinction that picks up on a more general theme in his work: the desire to create a society founded on the living of full and creative lives rather than one founded on the rule of the dead. Writing for readers reared on and steeped in the central motifs of popular literature, Marx thus invoked one of its most powerful metaphors to force upon them a sense of the appalling nature of capital: its affinity with death.“
  153. Mark Neocleous: The Political Economy of The Dead: Marx’s Vampires. In: HISTORY OF POLITICAL THOUGHT. Vol. XXIV. No. 4. 2003, S. 681–684.
  154. Eugen von Böhm-Bawerk: The Positive Theory of Capital. G. E. Stechert & Co., New York 1930, S. 57: „Marx, again, would confine the conception of capital to those productive instruments which are to be found in the hands of persons other than the labourers themselves, and used to exploit the labourers. With him, therefore, capital is the same thing as "means of exploitation." This distinction would be quite an important and suggestive one if the Exploitation theory itself were correct. But since, as has been shown in my former work, it is not, the justification of the distinction based on that theory falls with it.“
  155. Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. 7. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 195–196.
  156. Eduard März: Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von Joseph A. Schumpeter in ihrer Beziehung zum Marxschen System. In: Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 6. Jahrgang, Heft 3. 1980, S. 256 und S. 259.
  157. Joseph Alois Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 10. Auflage. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2020, S. 27–30.
  158. Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. 7. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. XXIV: „Ich sage dies nicht, um irgendetwas, das ich in diesem Buche schreibe, mit seinem [= Karl Marx, d. V.] großen Namen zu verbinden. Intention und Ergebnisse sind viel zu verschieden, um mir hierzu ein Recht zu geben. Gleichartigkeiten in den Resultaten, die zweifellos vorhanden sind (vergleiche zum Beispiel die These dieses Buches, das im vollkommenen Gleichgewicht der Zins gleich Null sein würde mit Marxens Satz, das konstantes Kapital keinen Mehrwert hervorbringt) werden nicht nur durch einen sehr großen Unterschied in der allgemeinen Grundhaltung ausgelöscht, sondern auch durch so unterschiedliche Methoden erreicht, das jede Betonung von Parallelen für Marxisten in hohem Grade unbefriedigend sein würde.“
  159. Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. 7. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 223: „Nur dieser Überschuß, der also privatwirtschaftlich als Unternehmergewinn und Kapitalzins erscheint, kann als Mehrwert im marxistischen Sinne bezeichnet werden. Einen andern oder anders zu erklärenden Überschuß dieser Art gibt es nicht.“
  160. Eduard März: Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von Joseph A. Schumpeter in ihrer Beziehung zum Marxschen System. In: Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 6. Jahrgang, Heft 3. 1980, S. 262–263: „Mit Hilfe des ihm von den Banken zeitweise überlassenen Kapitalfonds ist der Unternehmer imstande, ein Herrschaftsverhältnis über Sachen und Menschen zu begründen, um diesen eine neue produktive Orientierung zu geben. Der Bankkredit ist demnach nur eine Methode der Anbahnung neuer Produktionsverhältnisse. Schumpeter vollzieht somit einen radikalen Bruch mit dem dinglichen Konzept des Kapitals, das sich bis in die Zeit der klassischen Ökonomie zurückverfolgen läßt. Aber die Ähnlichkeit des Schumpeterschen Kapitalbegriffes zu dem Marxschen ist unseres Erachtens nur eine rein verbale. Denn das mit Hilfe des Bankkredits entstandene Herrschaftsverhältnis über Menschen und Sachen resultiert wohl in der Erscheinung des Mehrwerts, aber dieser entspringt nicht der Sphäre der Produktion, wie dies bei Marx der Fall ist, sondern der der Zirkulation.“
  161. Joseph Alois Schumpeter: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie. 10. Auflage. Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2020, S. 31: „Hierbei bewies er [= Marx, d. V.] nicht nur eine viel schärfere Einsicht in die Natur des Problems, sondern er verbesserte auch den Begriffsapparat, den er übernommen hatte. Zum Beispiel ersetzte er mit gutem Grund Ricardos Unterscheidung zwischen fixem und umlaufendem Kapital durch die Unterscheidung zwischen konstantem und variablem (Lohn-)Kapital, und Ricardos rudimentäre Vorstellungen über die Dauer des Produktionsprozesses durch den viel genaueren Begriff der „organischen Struktur des Kapitals“, der sich um das Verhältnis zwischen konstantem und variablem Kapital dreht. […]“
  162. Joseph Alois Schumpeter: Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung. Eine Untersuchung über Unternehmergewinn, Kapital, Kredit, Zins und den Konjunkturzyklus. 7. Auflage. Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. XXIII: „Es war mir zu Anfang noch nicht klar, was dem Leser vielleicht auf dem ersten Blick einleuchtend sein wird, daß nämlich diese Idee und diese Absicht genau die gleichen sind wie die Idee und die Absicht, die der ökonomischen Lehre von Karl Marx zu Grunde liegen. In der Tat, was ihn von den Ökonomen seiner eigenen Zeit und denen, die ihm vorausgingen, unterscheidet, war gerade eine Vision der ökonomischen Evolution als eines besonderen durch das ökonomische System selbst erzeugten Prozesses. In jeder anderen Hinsicht gebrauchte und übernahm er lediglich die Konzeptionen und Aussagen der Ricardianischen Wirtschaftstheorie, aber die Vorstellung der ökonomischen Evolution, die er in eine unwesentliche Hegelianische Einfassung kleidete, ist ganz sein eigen.“
  163. Eduard März: Die Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung von Joseph A. Schumpeter in ihrer Beziehung zum Marxschen System. In: Wirtschaft und Gesellschaft. Wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien. 6. Jahrgang, Heft 3. 1980, S. 260: „Marx hat den Grundgedanken Schumpeters, daß dem Kapitalismus ein Hang zur Neuerung immanent sei und daß der Neuerer sich kraft seiner Leistung eine temporäre Monopolstellung erkämpfe, die zur Quelle von Gewinnen wird, wiederholt und mit aller wünschenswerten Deutlichkeit ausgesprochen. Wir wollen uns hier nur auf ein Zitat aus dem ersten Band des Kapitals beschränken: „Der Kapitalist, der die verbesserte Produktionsweise anwendet, eignet sich daher einen größeren Teil des Arbeitstages für die Mehrarbeit an als die übrigen Kapitalisten in demselben Geschäft. Er tut im einzelnen, was das Kapital bei der Produktion des relativen Mehrwerts im großen und ganzen tut. Andrerseits aber verschwindet jener Extramehrwert, sobald die neue Produktionsweise sich verallgemeinert und damit die Differenz zwischen dem individuellen Wert der wohlfeiler produzierten Waren und ihrem gesellschaftlichen Wert verschwindet …““
  164. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 253–257.
  165. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 316.
  166. Michael Heinrich: Die Wissenschaft vom Wert. Die Marxsche Kritik der politischen Ökonomie zwischen wissenschaftlicher Revolution und klassischer Tradition. 8. Auflage. Westfälisches Dampfboot, Münster 2020, S. 316–318.