Karenjy
Karenjy ist eine Automarke aus Madagaskar, die mit einer Unterbrechung seit 1985 existiert.[1][2] Karenjy bedeutet auf Deutsch Spaziergang.[3] Das Logo zeigt ein Zebu.[3]
Markengeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ab 1984
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Institut Malagasy de l'innovation, kurz IMI, (deutsch: staatliches Institut für Innovationen) begann 1984 mit der Entwicklung von Automobilen.[3] Der damalige Staatspräsident Didier Ratsiraka förderte und unterstützte das Projekt.[3] Projektmanager war Rabearivelo Andriamalagasy.[2] Die Produktion begann 1985.[2] Sie fand in der Werkstatt Fiarafy in Fianarantsoa statt.[3] Der Markenname lautete Karenjy. Geplant war, jährlich 500 Fahrzeuge herzustellen.[2] Außerdem sollten komplette Produktionsanlagen an andere afrikanische Staaten verkauft werden, was jedoch scheiterte.[2] 1985 wurden Fahrzeuge auf dem Automobilausstellung Mondial de l’Automobile in Paris präsentiert.[3] Zum Zeitpunkt der Aufgabe der Produktion gibt es unterschiedliche Angaben von 1988 bis 1995 – das heutige Unternehmen gibt 1993[4] an.
1989 wurde der Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Madagaskar in einem Karenjy gefahren.[3][4][5]
Seit 2009
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]L'atelier de fabrication mécanique et automobile Soatao[4] fertigt seit 2009 im gleichen Werk wieder Automobile in Handarbeit. Direktor ist Luc Ronssin.[5] 2011 gab es 15[5] Mitarbeiter und später etwa 70[3][4]. Pro Jahr entstehen einige Dutzend Fahrzeuge.[3] Die jährliche Produktionszahl soll bis 2017 auf 200 steigen.[3]
Modelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1985 gab es den Mazana.[2] Dies war ein Geländewagen mit Allradantrieb.[2] Ein Vierzylinder-Dieselmotor von Renault mit 2068 cm³ Hubraum trieb die Fahrzeuge an.[2] Das Getriebe hatte fünf Gänge.[2]
Gleichzeitig gab es den Iraka.[2] Laut einer Quelle ähnelte er dem VW Käfer.[2] Er hatte einen Vierzylinder-Ottomotor von Renault mit 1397 cm³ Hubraum und nur Zweiradantrieb.[2]
Darüber hinaus ist das Modell Faoka in den Ausführungen als Kleintransporter, Lanja als Limousine und Kalesa als Cabriolet genannt.[3]
1987 gab es den Prototyp Tilly, der in Zusammenarbeit mit Teilhol entwickelt wurde.[2] Sein Dieselmotor kam vom Citroën BX.[2]
Seit 2009 gibt es den Tily, der auf Renault 18 und Renault Express basiert.[3]
2014 wurde der Mazana II präsentiert,[3] der 2016 auch angeboten wird[4]. Dies ist ein allradgetriebener Geländewagen mit einem Vierzylinder-Dieselmotor von der Groupe PSA.[3] Er leistet aus 1600 cm³ Hubraum 112 PS.[4] Abbildungen zeigen einen viertürigen Pick-up mit Doppelkabine, der 420 cm lang ist.[4]
Außerdem wird erneut ein Modell namens Lanja genannt, diesmal mit einem Benzinmotor vom Renault Express, der auf Bestellung hergestellt wird.[3] Der Motor mit 1108 cm³ Hubraum leistet 47 PS.[4]
Technische Daten der Modelle Iraka und Mazana
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Modell | Iraka carrossé | Iraka décapotable | Mazana carrossé | Mazana décapotable |
Radstand (mm) | 2350 | |||
Spurweite (mm) | 1416 | |||
Länge (mm) | 3740 | |||
Breite (mm) | 1646 | |||
Höhe (mm) | 1665 | 1700 | 1665 | 1700 |
Leergewicht (kg) | 1000 | 900 | 1200 | 1100 |
Achslastverteilung (kg) vorne hinten |
380 620 |
330 570 |
470 730 |
420 680 |
zulässiges Gesamtgewicht (kg) | 1400 | 1300 | 1750 | 1650 |
zulässige Anhängelast (kg) | 2150 | 2050 | 2350 | 2250 |
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Karenjy.
- George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Volume 2: G–O. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 813. (englisch)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website (französisch, abgerufen am 10. Juli 2016)
- autopasion18.com (spanisch, abgerufen am 10. Juli 2016)
- d’Auto (niederländisch, abgerufen am 10. Juli 2016)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harald H. Linz, Halwart Schrader: Die Internationale Automobil-Enzyklopädie. United Soft Media Verlag, München 2008, ISBN 978-3-8032-9876-8, Kapitel Karenjy.
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n George Nick Georgano (Chefredakteur): The Beaulieu Encyclopedia of the Automobile. Fitzroy Dearborn Publishers, Chicago 2001, ISBN 1-57958-293-1, S. 813. (englisch)
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o Masika Sipa: Mada Magazine. Madagascar Information Network-Magazine (abgerufen am 10. Juli 2016)
- ↑ a b c d e f g h Angaben des Herstellers (französisch, abgerufen am 10. Juli 2016)
- ↑ a b c Karenjy aus Madagaskar: Stolz auf Autos aus Handarbeit Auf: t-online.de vom 10. August 2011. (abgerufen am 10. Juli 2016)
- ↑ autopasion18.com (spanisch, abgerufen am 10. Juli 2016)