Karin Scherschel
Karin Scherschel (* 1968 in St. Wendel) ist eine deutsche Soziologin, die als Professorin für Flucht- und Migrationsforschung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt lehrt und forscht. Sie leitet das Zentrum Flucht und Migration (ZFM) Eichstätt-Ingolstadt.
Werdegang
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Scherschel studierte Soziologie an den Universitäten in Saarbrücken und Bielefeld. Sie war Promotionsstipendiatin der Heinrich-Böll-Stiftung sowie der Graduiertenförderung Nordrhein-Westfalen (1999–2002). 2003 wurde sie an der Fakultät für Soziologie der Universität Bielefeld mit einer Arbeit zum Rassismus als flexible symbolische Ressource – Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren promoviert.[1]
In den Jahren 2007 bis 2014 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie war Forschungsstipendiatin am DFG-Kolleg Postwachstumsgesellschaften der Friedrich-Schiller-Universität Jena.[2] Zwischen 2006 und 2014 hatte sie verschiedene Vertretungsprofessuren inne, u. a. die Professur Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziale Ungleichheit und Genderforschung an der Universität Duisburg-Essen und die Vertretung der Professur für Soziologische Theorie und Sozialanalysen (unter Berücksichtigung der Genderdimension) an der Johannes-Kepler-Universität Linz. In Jena habilitierte sie sich 2014 zum Thema Prekäre Positionen in der Asyl- und Fluchtmigration. Studien zur Bedeutung staatlicher Regulierungen für soziale Ungleichheit und erhielt die Venia legendi für Soziologie.[1]
Von 2014 bis 2020 war sie Professorin für Gesellschaftswissenschaftliche Grundlagen der Sozialen Arbeit mit Schwerpunkt soziale Ungleichheit und Teilhabe an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden.[3] Im Sommersemester 2017 war sie zudem Sir Ustinov-Gastprofessorin am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien.[4]
Seit März 2020 hat Scherschel die Professur für Flucht- und Migrationsforschung an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt inne und ist Leiterin des Zentrums Flucht und Migration (ZFM) Eichstätt-Ingolstadt. Sie ist u. a. Mitglied im Rat für Migration,[5] im Netzwerk Fluchtforschung[6] und im Netzwerk kritische Migrations- und Grenzregimeforschung. Sie ist außerdem Vertrauensdozentin der Hans-Böckler-Stiftung.
Forschungsschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Flucht und Asyl, Migration, Rassismus, Citizenship, Strukturwandel der Erwerbsarbeit, Prekarisierung, aktivierende Arbeitsmarktpolitik, Soziale Ungleichheit und Teilhabe, Soziale Arbeit, Gender Studies und Qualitative Methoden.
Publikationen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Demokratischer Wohlfahrtsstaat, Migration und struktureller Rassismus : eine Verhältnisbestimmung. In: Demokratie und Migration: Konflikte um Migration und Grenzziehungen in der Demokratie (Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft; Sonderband 39). Baden-Baden: Nomos, 2022. Mit Floris Biskamp. ISBN 978-3-7489-2604-7
- Geflüchtete Frauen: Analysen – Lebenssituationen – Angebotsstrukturen. Wiesbaden: Springer Verlag, 2022. Mit Melanie Schmitt und Schahrzad Farrokhzad. ISBN 978-3-658-35037-6
- Wer ist ein Flüchtling? Grundlagen einer Soziologie der Zwangsmigration. Buchreihe „Fluchtaspekte: Geflüchtete Menschen psychosozial unterstützen und begleiten“. V&R Verlag, 2019. Mit Albert Scherr. ISBN 978-3-525-40484-3.
- Rassismus als flexible symbolische Ressource. Eine Studie über rassistische Argumentationsfiguren. Bielefeld: Transcript Verlag, 2006. ISBN 978-3-8394-0290-0
- Fluchtmigration und Gesellschaft. Von Nutzenkalkülen, Solidarität und Exklusion. Buchreihe „Arbeitsgesellschaft im Wandel“. Beltz Juventa, 2019. Mit Kristina Binner. ISBN 978-3-7799-6122-2
- An den Grenzen der Demokratie – Citizenship und Flucht. In: Berliner Journal für Soziologie. 28 (1), S. 123–149. 2018. ISSN 0863-1808
- Who is a refugee? Reflections on social classifications and individual consequences. In: Migration Letters, Special Issue: Survival Strategies of Irregular Immigrants. Vol. 8 (1): 67-76. 2011:
- Bewährungsproben für die Unterschicht? Soziale Folgen aktivierender Arbeitsmarktpolitik. Frankfurt/New York: Campus-Verlag 2013. Mit Klaus Dörre / Melanie Booth / Tine Haubner und Kai Marquardsen. ISBN 978-3-593-39797-9
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Literatur von und zu Karin Scherschel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Karin Scherschel auf der Website der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
- Karin Scherschel auf der Website des Netzwerkes Fluchtforschung
- Zentrum für Flucht- und Migrationsforschung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b "Prof. Dr. Karin Scherschel" Website der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ "Liste der Stipendiat*innenl" Website des Kolleg Postwachstumsgesellschaft, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ "Prof. Dr. Karin Scherschel" Website der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ Prof. Dr. Karin Scherschel Website des Sir Peter Ustinow Instituts, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ "Prof. Dr. Karin Scherschel" Website des Rats für Migration, abgerufen am 2. August 2020.
- ↑ "Prof. Dr. Karin Scherschel" Website des Netzwerks Fluchtforschung, abgerufen am 2. August 2020.
Personendaten | |
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NAME | Scherschel, Karin |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Soziologin |
GEBURTSDATUM | 1968 |
GEBURTSORT | St. Wendel |