Karius und Baktus
Karius und Baktus (Karius og Baktus) ist ein norwegischer Puppenfilm aus dem Jahr 1954, der Kinder zum Zähneputzen animieren soll. Er basiert auf dem 1949 in Norwegen erschienenen gleichnamigen Kinderbuch von Thorbjørn Egner. Regie führte Ivo Caprino. In der deutschen Fassung wurde Karius von Werner Lieven synchronisiert, Baktus von Hans Clarin.[1] Die Stimme des Theaterdirektors wurde von Erik Jelde gesprochen.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der schwarzhaarige Karius und der rothaarige Baktus sind zwei Bakterien (Zahntrolle), die im Mund des Kindes Max (im norwegischen Original heißt das Kind Jens) leben. Dort haben sie sich bereits im Backenzahn häuslich eingerichtet und breiten sich dann auf den Eckzahn aus. Da sich Max nicht die Zähne putzt und häufig Süßes isst (Kuchen), haben die beiden ein schönes Leben. Munter bearbeiten sie mit Pickel und Presslufthammer die Zähne von Max, der davon natürlich schlimme Zahnschmerzen bekommt. Die Mutter fordert Max daraufhin auf, endlich seine Zähne zu putzen. Als Max dies tut, gefällt das Karius und Baktus nicht und sie müssen sich in ihren Häusern (Löchern) verstecken. Aber auch dort sind sie nicht lang sicher, da Max schließlich zum Zahnarzt geht. Dieser beseitigt die Bauten von Karius und Baktus und füllt die Löcher mit Plomben. Nun können die Bakterien sich nicht mehr verstecken und werden beim nächsten Zähneputzen aus dem Mund gespült. Dort landen sie zuerst im Ausguss und schließlich im Meer, wo sie auf einem Floß treiben und sich jemanden suchen, der sich nicht die Zähne putzt.
Hörspiel
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1980 erschien eine Hörspielfassung beim Label Europa. Karius und Baktus wurden von Karl-Ulrich Meves und Gernot Endemann gesprochen, der Erzähler war Horst Breiter. In das Hörspiel wurden mehrere Zahnputzlieder eingebaut, die von Wolfgang Kubach gesungen wurden.
Buch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Buch erlebte zahlreiche Auflagen in der Bundesrepublik und später im geeinten Deutschland. In der DDR wurde es nicht verlegt. Die Zahnteufelchen Karius und Baktus wurden bei Kindern zum Symbol für Löcher (Karies) in den Zähnen. Lange Zeit war das Angebot an Kinderbüchern zum Thema Zahnpflege sehr klein. Erst ab etwa 1995 gab es auf dem deutschen Büchermarkt zahlreiche Kinderbücher zum Thema Zahnpflege.
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1985 erhielt das Hörspiel eine Goldene Schallplatte, dem im Jahr 2015 eine Auszeichnung über 3× Gold im Kids-Award folgte.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Thorbjørn Egner: Karius und Baktus. 48. Auflage. cbj, München 2008, ISBN 3-570-01694-3.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karius und Baktus bei IMDb
- Karius und Baktus bei Europa-Vinyl.de
- Rote Karte für Imagekiller von Zahnpflege und Zahnärzten, Kritik an dem Buch von der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege in Hessen (LAGH; PDF-Datei; 141 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karius und Baktus. In: Deutsche Synchronkartei. Abgerufen am 12. Juni 2016.
- ↑ Gold-/Platin-Datenbank des Bundesverbandes Musikindustrie, Abruf vom 8. November 2015