Karl-Friedrich Fritzsche
Karl-Friedrich Fritzsche (* 31. Juli 1951 in Zschopau) ist ein bildender Künstler. Er lebt und arbeitet in Hagen,[1] im Atelier KunstHaus52.[2]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Fritzsche wurde in Zschopau zu DDR-Zeiten geboren. Im Alter von 9 Jahren flohen seine Eltern mit ihm und seiner Schwester nach Westdeutschland zu Familienangehörigen in Hagen. Dort besuchte er die Grund- und Realschule und begann sich intensiv dem Zeichnen zu widmen. Frühe Anitkriegszeichnungen setzte er in der Gewissensprüfung zur Wehrdienstverweigerung ein und erfuhr so erste Wirkkraft künstlerischen Schaffens. Ohne Abitur konnte er sich über die Sonderbegabungsprüfung für das Studium der freien Kunst an der Folkwangschule in Essen qualifizieren, wo er von 1971 bis 1976 studierte.[3]
Im Anschluss arbeitete er als Theaterbildhauer und Maler bis 1984 an den Städtischen Bühnen in Hagen. Nach acht Jahren Theatertätigkeit leitete er ab 1984 die Produzentengalerie Kunstraum Hagen bis 1999[4] und lebt seit 1984 als freischaffender Künstler. Gemeinsam mit seiner Frau, der Malerin Barbara Wolff, gründete er 1998 „Malewicht & Co“, eine Mal- und Zeichenschule für Kinder und Jugendliche. Mit der Umbenennung in „Kunst an der Brücke“[5] boten sie im Hagener Stadtteil Eilpe in einem geräumigen Alterierhaus auch Kurse für Erwachsene an. 2010 erfolgte der Umzug ins eigene Haus, welches in einem Atelieranbau von nun an unter dem Namen „KunstHAUS52“[6] die Malschule sowie Atelierräume beherbergte. Neben der eigenen Malschule war Fritzsche in Museen und an Schulen über Jahrzehnte kunstvermittelnd tätig, z. B. im Osthaus Museum Hagen[7] und im Projekt Kultur und Schule[8] sowie als VHS-Dozent und bei städtischen Atelierbegehungen.[9] Nach 25 Jahren schlossen Fritzsche und Wolff 2022 die Malschule um sich ausschließlich ihrem künstlerischen Schaffen zu widmen. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten war jedoch seit Jugendjahren das eigene künstlerische Schaffen. Fritzsche ist seit 2006 Mitglied der Galerie Hagenring[10] und ehrenamtlich als Beisitzer tätig; zuletzt engagiert er sich dort anlässlich des 100-jährigen Bestehen des Hagenrings.[11]
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sein künstlerisches Schaffen umfasst Zeichnung, Ölmalerei, Skulptur sowie Performance-Kunst. Durch Kunstprojekte im öffentlichen Raum wie das „Steinfeld“ in Unna, das Skulpturenprojekt Stadtwald[12] oder zuletzt die „Flammende Kiefer“[13] und die Kirsche im Westfalenbad.[14] gestaltete Fritzsche seine Umgebung mit. Nach Jahren der Abstraktion in Skulptur und Zeichnung arbeitet Fritzsche seit 2010 mit figurativer realistischer Bildsprache in Ölmalerei und Zeichnung.[15]
2022 zeigte Fritzsche im Osthaus Museum Hagen in der Einzelausstellung Dem Goldrausch nicht verfallen[16] Zeichnungen aus den Zyklen „Der Garten der Lüste“, „Aus dem Traumtagebuch“, „Hautnah“ sowie „Innocent Faces“. Den Zyklus Garten der Lüste sowie Die vier Lebensalter übergab Fritzsche dem Osthaus Museum als Schenkung.[4]
Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1976: „Eigengesichter“ Galerie Hagenring
- 1977: „Eigengesichter“ Galerie Gey, Hagen[17]
- 1984: „Poetische Objekte“ Kunstraum Hagen
- 1985: „Körperzeichnungen“ Osthaus Museum Hagen
- 1987: Klapperhof Köln
- 1989: Emschertal-Museum, Herne (mit Barbara Wolff)
- 1989: Kunstverein Unna
- 1990: Galerie da entlang, Dortmund[18]
- 1990: Städt. Galerie Altena (mit Barbara Wolff)
- 1991: Galeriegruppe Grün, Bremen[19]
- 1992: SIHK, Galerie Schlieper, Hagen (mit Barbara Wolff)[20]
- 1993: „Natur-Kultur-Skulptur“, Skulpturenprojekt, Stadtwald Hagen[21]
- 1994: Galerie Adlergasse, Dresden[22]
- 1994: Kunstpreis der Stadt Unna, Landschaftsskulptur Kunst und Ökologie
- 1997: Gut Schede, Herdecke (mit Barbara Wolff)
- 2002: 20 Jahre Skulptur und Zeichnung, Kunst an der Brücke Malschule/ Atelier Hagen
- 2003: Außenskulptur, Marktplatz Altenhagen
- 2004: evangelische Akademie Iserlohn
- 2006: Skulptur und Zeichnung Galerie Hagenring
- 2007: Kunsthaus Pinx, Bochum[23]
- 2008: Vincent, Galerie Hagenring
- 2009: Boote aus Siam, Galerie Hagenring (mit Barbara Wolff)
- 2011: Innocent Faces, Zeichnungen, Galerie Hagenring[24]
- 2013: Kreuzkapelle Kaiserstraße, Hohenlimburg[25]
- 2014: Handzeichnungen, Galerie Hagenring[26]
- 2015–2916: Die vier Lebensalter/ Der intime Blick, Osthaus Museum Hagen[27]
- 2016: Hautnah, Galerie Hagenring[26][28]
- 2017: Galerie Fischer, Dortmund (mit Barbara Wolff)[29]
- 2018: Reminiszenzen, Galerie Hagenring[26]
- 2019: „Aus dem Frühwerk“, Skulptur und Portraitzeichnung, Galerie Hagenring[26]
- 2022: „Dem Goldrausch nicht verfallen“, Zeichnungen, Osthaus Museum Hagen[16][30][31][32]
Gruppenausstellungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1980: Osthaus Museum Hagen „sich die Kunst neu erfinden“
- 1983: 20. Ausstellung Westdeutscher Künstlerbund; Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen; „Junge Hagener Kunst“, Osthaus Museum Hagen
- 1984: Galerie Voss, Dortmund „Kunst kommt aus Hagen“, Kassel; Hagener Kunstkabinett
- 1985: 21. Ausstellung Westdeutscher Künstlerbund; Kunstverein Gelsenkirchen
- 1986: Künstlerhaus, Lüdenscheid
- 1988: Kunstraum, Hagen
- 1989: Art Vision, Galerie Ehlert, Düsseldorf
- 1996: Vis-à-vis, Künstlerpaare, Osthaus Museum Hagen
- 1999: Gut Schede, Herdecke
- 2000: „Übersicht“, Galerie Michael Schlieper, Hagen
- 2001: Außenskulpturen, Galerie „daentlang“, Dortmund
- 2002–2005: „Hagener Künstlerinnen und Künstler“; Osthaus Museum, Hagen
- 2007: Galerie König, Münster
- 2008–2014: Galerie Hagenring
- 2011: „Hagener Künstlerinnen und Künstler“; Osthaus Museum, Hagen
- 2014: „90 Jahre Hagenring“; Osthaus Museum, Hagen
- 2014: Städtische Galerie, Sundern
- 2014: „Weltenbrand“, Antikriegszeichnungen von 1973; Osthaus Museum, Hagen
- 2015: „Dreizehn“, Lichthof Lothastraße, Köln
- 2015: Rathaus Galerie, Hagen[33]
- Volmegalerie Hagen[34]
- 2017: „Paarweise“ Galerie Fischer, Depot Dortmund[35]
- 2017–2021: Gruppenausstellungen Hagenring, Hagen[26]
- 2023: Hagenring zu Gast im BKG-Studio, Wuppertal[36]
- 2024: „Farbe satt“, 100 Jahre Hagenring, Dr. Carl Dörken Galerie Herdecke[37]
Performances (mit Barbara Wolff)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1981: Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen „Dieses Stück heißt“
- 1982: Info-Zentrum, Hagen „Sitzplatz“
- 1982: Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen „Und alle Schönheit der Erde zerbrach“
- 1982: Galerie oben „Farbenblind“ und „ahnungslos“
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Planet Hagen. Stadt Hagen, abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ Karl-Friedrich Fritzsche. In: kunsthaus52.de. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Karl-Friedrich Fritzsche: Über Mich. In: karl-friedrichfritzsche.de. 2021, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ a b Mike Fiebig: „Versaute Bilder“: Hagen steckt geschenkte Werke ins Archiv. In: wp.de. 13. April 2024, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Yvonne Hinz: Hagen: Rettung der Glasfenster im einstigen Hussel-Stammhaus. In: wp.de. 25. März 2020, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Barbara Wolff, Karl-Friedrich Fritzsche: Malschule. In: KunstHAUS 52. 2010, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Workshops mit Karl-Friedrich Fritzsche. (Facebook) In: Osthaus Museum Hagen. 18. Juli 2018, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Karl-Friedrich Fritzsche – Künstler/-innen. In: Kultur und Schule. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Planet Hagen. In: Stadt Hagen. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Karl-Friedrich Fritzsche. In: Hagenring. Abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Monika Willer: Folkwang-Ausverkauf und Nazi-Plünderung: 100 Jahre Hagenring. In: wp.de. 1. März 2024, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Birgit Andrich: Landschaftsbilder. Reiner Padligur Verlag, 1993, ISBN 3-922957-36-6.
- ↑ Yvonne Hinz: „Flammende Kiefer“ schon heute ein Hingucker. In: wp.de. 20. August 2017, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Yvonne Hinz: Alter Kirschbaum bekommt in Hagen zweites Leben. In: wp.de. 20. Oktober 2018, abgerufen am 7. August 2024.
- ↑ Tayfun Belgin: Zum Geleit. Ausstellungskatalog Fritzsche. Neuer Folkwang-Verlag, Hagen 2022, ISBN 978-3-926242-97-6, S. 4–5.
- ↑ a b Karl-Friedrich Fritzsche | Dem Goldrausch nicht verfallen. In: Osthaus Museum Hagen. 2022, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Hans-Werner Gey. In: fandom wiki. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ da entlang – Galerie für aktuelle Kunst. In: kunstforum.de. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ 30 Jahre Galerie Gruppe Grün : eine Produzentengalerie in Bremen ; 1971 -2001. In: Deutsche Digitale Bibliothek. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Website. In: Galerie Michael Schlieper. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Fritzsche, Karl-Friedrich: Natur, Kultur, Skulptur (Landschaftsbilder). Reiner Padligur Verlag, Hagen 1993.
- ↑ Archiv – Galerie Adlergasse. In: riesa efau. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Website. In: Kunsthaus Pinx Galerie Kunst Original Grafik. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Vernissage Karl-Friedrich Fritzsche. In: Hagenring. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Michael Schuh: Symbiose aus Kunst und Religion. In: wp.de. 24. Oktober 2013, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ a b c d e Archiv – Vergangene Ausstellungen. In: Hagenring. Abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Ausstellungshinweis: Karl-Friedrich Fritzsche „ZEICHNUNGEN – Die vier Lebensalter“. In: HAGENRING. 30. Oktober 2015, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Ausstellung: Karl-Friedrich Fritzsche „Zeichnungen“. In: HAGENRING. 26. April 2016, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Du hast nach Fritzsche Wolff gesucht. In: Ars tremonia. 30. November 2016, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Karl Friedrich Fritzsche stellt im Museum Osthaus aus: „Dem Goldrausch nicht verfallen“. In: wa.de. 5. Mai 2022, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Osthaus-Museum Hagen: Von Porträts bis zum „Traumtagebuch“. In: wp.de. 21. April 2022, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ ws: Karl-Friedrich Fritzsche: Dem Goldrausch nicht verfallen – Bilder gezeichnet. In: Doppelwacholder.de. 20. April 2022, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Auslungshinweis: Barbara Wolff und Karl-Friedrich Fritzsche – in der Rathausgalerie in Hagen. In: HAGENRING. 25. August 2015, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ Foto - Von links nach rechts: Barbara Wolff, Andreas Becker, Nuri Irak, Christine Laprell, Ulrike Rutschmann, Markus Scheer (Centermanager), Dr. Birgit Schulte (Osthausmuseum), Dr. Tayfun Belgin (Osthaus Museum), Julia Dettmann, Uwe Nickel, Andreas Edgar Busch, Matthias Andres, Karl-Friedrich Fritzsche, Inka Vogel. (Facebook) In: Volme Galerie Hagen. Abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ Michael Lemken: Faszination des menschlichen Körpers. In: Ars tremonia. 30. November 2016, abgerufen am 8. August 2024.
- ↑ 07.05. – 04.06.2023 | Hagenring zu Gast im BKG-Studio. In: bkg-wuppertal.de. Abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ HAGENRING e.V. „FARBE SATT“. In: Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung. 2024, abgerufen am 7. August 2024.
Personendaten | |
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NAME | Fritzsche, Karl-Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | bildender Künstler |
GEBURTSDATUM | 31. Juli 1951 |
GEBURTSORT | Zschopau |