Karl-Olga-Krankenhaus

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Haupteingang in der Hackstraße, 2007

Das Karl-Olga-Krankenhaus ist ein Krankenhaus im Osten Stuttgarts mit acht Kliniken und 355 Betten. Jährlich werden in ihm 12.000 Patienten stationär behandelt. In der Klinik arbeiten rund 700 Mitarbeiter.[1] Das im Volksmund kurz KOK genannte Haus erhielt seinen Namen nach König Karl und Königin Olga von Württemberg, die seine Gründung tatkräftig unterstützt hatten.

Das Karl-Olga-Krankenhaus ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Ulm.

Es ist zu unterscheiden vom ehemaligen Olgahospital. Diese Kinderklinik wurde Ende Mai 2014 in das Klinikum Stuttgart integriert.

Gesellschafter der Karl-Olga-Krankenhaus GmbH sind die Sana Kliniken AG (76 %) und das Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern in Stuttgart e. V. (26 %).[2]

Der Neubau im Norden

Vor dem Hintergrund des durch die Industrialisierung bedingten starken Bevölkerungswachstums in Stuttgart gründete der „Verein für Krankenpflegerinnen“ (Olgaschwestern) am 1. April 1894 im Osten der Stadt das Karl-Olga-Krankenhaus. Die Olgaschwestern gehörten damals dem württembergischen Roten Kreuz Württembergischer Sanitätsverein an. Erster Leiter war Berthold von Fetzer. Mit seinen zunächst 100 Betten sollte das Karl-Olga-Krankenhaus die medizinische Versorgung in dem im Entstehen begriffenen Stadtteil gewährleisten. Von Anfang an waren dem Krankenhaus das Mutterhaus der Schwestern sowie eine Krankenpflegeschule angegliedert. Die Schule erhielt 1909 als eine der ersten Pflegeschulen in Stuttgart die staatliche Anerkennung. 1910 wurde der nach Königin Charlotte von Württemberg benannte Charlottenbau als Chirurgische Klinik errichtet. Zwischen 1928 und 1930 erfolgte der Bau einer Inneren Klinik. Da die Olgaschwestern, deren Schirmherrinnen die württembergischen Königinnen gewesen waren, sich nach dem Ende der Monarchie 1919 der Inneren Mission in Württemberg (Diakonie) und 1923 auch dem Kaiserswerther Verband deutscher Diakonissen-Mutterhäuser anschlossen, wurde das Karl-Olga-Krankenhaus zum evangelischen Krankenhaus.

Bei den schweren Bombenangriffen auf Stuttgart im Oktober 1944 wurde auch das Karl-Olga-Krankenhaus stark beschädigt. Die Patienten wurden in Häuser außerhalb Stuttgarts, vor allem nach Sebastiansweiler bei Tübingen ausgelagert. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Krieg wurde 1949 auch ein Wirtschafts- und Verwaltungsgebäude errichtet.

1985 wurde das Karl-Olga-Krankenhaus in eine GmbH überführt. Die Sana-Klinikengesellschaft übernahm 74 Prozent der Anteile, das Diakonissenmutterhaus 26 Prozent. Der Status des evangelischen Krankenhauses wurde beibehalten. Dieser Schritt war notwendig geworden, da die anstehende Generalsanierung des Krankenhauses aufgrund der erheblichen Kosten vom Mutterhaus allein nicht bewältigt werden konnte. Kurz nach der Jahrtausendwende waren die Neubaumaßnahmen abgeschlossen.

In den 1980er und 1990er Jahren wurden mehrere kleine Stuttgarter Fachkliniken in das Karl-Olga-Krankenhaus eingegliedert, darunter die Reuter-Klinik für Urologie und die Baumann-Klinik für Orthopädie. Die Krankenpflegeschule, für die das Diakonissenmutterhaus der Olgaschwestern weiterhin die inhaltliche Verantwortung trug, wurde im Jahr 2003 zusammen mit der Schule der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart am Diakonissenkrankenhaus (heute Diakonie-Klinikum Stuttgart) und der Schule des Bethesda-Krankenhauses Stuttgart in das neu gegründete Evangelische Bildungszentrum für Gesundheitsberufe Stuttgart zusammengeführt, dessen Gesellschafter neben den beiden anderen Krankenhäusern die Karl-Olga-Krankenhaus GmbH ist.

    • Klinik für Hand-, Plastische und Mikrochirurgie
    • Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie mit Zentrum für Schulter- und Ellenbogenchirurgie
    • Klinik für Wirbelsäulenchirurgie
    • Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
  • Innere Medizin
    • Innere Klinik mit Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin
  • Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
  • Baumann-Klinik Orthopädie
  • Zentrale Röntgenabteilung
  • Reuter-Klinik Urologie
  • Orthopädische Belegabteilung
  • Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Einzelnachweise

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  1. Karl-Olga-Krankenhaus: Beruf und Ausbildung (Memento vom 26. November 2012 im Internet Archive)
  2. Gesellschafterliste zum 8. Juli 2010, abgerufen aus dem Handelsregister am 14. August 2023.

Koordinaten: 48° 47′ 22,73″ N, 9° 12′ 14,75″ O