Karl-Wilhelm-Ferdinand-Denkmal (Taugwitz)

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Das Karl-Wilhelm-Ferdinand-Denkmal ist denkmalgeschütztes Kriegerdenkmal bei Taugwitz, das an einen preußischen Generalfeldmarschall erinnert.

Lage und Geschichte

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Das Denkmal steht südlich der Straße von Taugwitz nach Hassenhausen in einer Bach-Aue umgeben von einer Baumgruppe. Für die Schlacht bei Jena und Auerstedt entstanden im 19. und 20. Jahrhundert mehrere Denkmäler im Umfeld der Schlachtfelder. Als zentrales Denkmal für die Schlacht bei Auerstedt gilt das Kriegerdenkmal Hassenhausen aus dem Jahr 1906. Auf dem Friedhof von Taugwitz entstand aber bereits im Jahr 1808 ein Denkmal für den preußischen Oberbefehlshaber Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, der am 14. Oktober 1806 in der Schlacht verwundet wurde. Er verstarb einen Monat später am 10. November 1806.

Sein Neffe, der Herzog Carl August von Sachsen-Weimar und Sachsen-Eisenach, ließ kurz darauf das Denkmal errichten, das zunächst nur ein Obelisk mit Namen und Todesdatum war. Im Jahr 1815 wurde es vom Taugwitzer Friedhof auf den tatsächlichen Ort der Verwendung versetzt, da dieser nun ebenfalls zu Preußen gehörte. Die Herzoglich-Braunschweigischen Staatsregierung erwarb das Grundstück später und umpflanzte das Denkmal mit Fichten. Im 1888 versah sie den Obelisken mit einem drei Meter hohen Postament und einer eisernen Einfriedung. Im Jahr 1896 wurde eine Marmortafel am Fuße des Postaments ergänzt.[1]

Später wurde beim Denkmal zudem ein Gedenkstein für die Division v. Wartensleben aufgestellt, der zu einer Serie von Steinen dieses Typs gehört. Im Denkmalverzeichnis von Sachsen-Anhalt ist es unter der Erfassungsnummer 094 17390 als Baudenkmal verzeichnet.[2] Ein Teil der Gedenkfeier zum 200. Jahrestag der Schlacht bei Jena und Auerstedt wurde am Denkmal abgehalten.[3]

Errichtet wurde ein Obelisk aus Sandstein, der später ein dreistufiges Postament mit Inschrift erhielt. An dieses angelehnt steht eine 1896 ergänzte Gedenktafel. Die ursprüngliche Inschrift des Obelisken lautet:

HIER WARD
AM XIV. Octob. MDCCCVI
CARL
REGIERENDER HERZOG
ZU BRAUNSCHWEIG UND
LÜNEBURG
TOEDTLICH VERWUNDET
P.
C. A. D. S. V.[4]

Die Tafel von 1896 versucht einen Kontext mit der Schlacht von Sedan im Deutsch-Französischen Krieg herzustellen:

14. Oktober 1806
Jena – Hassenhausen
12. September 1870
Sedan
Welch eine Wendung durch
Gottes Führung
Dem tapferen Heere, welches
hier blutete
die dankbaren Enkel
14. October 1896[5]
  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Thüringen. Deutscher Kunstvorlag. München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03050-6. S. 313.
  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 9.1, Burgenlandkreis (I). Altkreise Naumburg und Nebra, erarbeitet von Mathias Köhler, fliegenkopf Verlag, Halle 2001, ISBN 3-910147-69-0. S. 252.
Commons: Karl-Wilhelm-Ferdinand-Denkmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bernd Mütter: Jena und Auerstedt/Hassenhausen 1806 - 1906 - 2006: Orte welcher Erinnerung? In: Militärgeschichtliche Zeitschrift (MGZ) 67 (2008), S. 1–23. Zum Denkmal siehe S. 6. Mütter hat 1887, aber am Denkmal steht MDCCCLXXXVIII.
  2. Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung. (PDF) 19. März 2015, abgerufen am 14. Oktober 2024 (9,9 MB; Anfrage der Abgeordneten Olaf Meister und Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen) – Kleine Anfrage 6/8670; Drucksache 6/3905 – Antwort durch das Kultusministerium – betrifft: Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt – siehe PDF-Seite 747).
  3. Albrecht Günther: Ein Moment, von dem Weltgeschichte ausgeht. In: mz.de. Mitteldeutsche Zeitung, 15. Oktober 2006, abgerufen am 14. Oktober 2024.
  4. Karin Offen: Hassenhausen (1806: Herzog v. Braunschweig), Stadt Naumburg (Saale), Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt. Denkmal für den Herzog von Braunschweig. In: denkmalprojekt.org. 1. Juni 2005, abgerufen am 14. Oktober 2024 (Die Abkürzungen stehen demnach für Posuit Carolus Augustus Dux Saxoniae Vimariae, deutsch: Gesetzt von Carl August, Herzog von Sachsen-Weimar.).
  5. Mütter, S. 6 hat statt „Gottes Führung“ „Gottes Fügung“ und anstelle des falschen Datums (12. September 1870) das richtige Datum (1./2. September 1870). Zudem fehlt bei seiner Wiedergabe die Datumszeile (14. October 1896). Ob dies aus einer verfälschenden Erneuerung der Tafel stammt oder bei Mütter falsch wiedergegeben wird, konnte nicht ermittelt werden.

Koordinaten: 51° 7′ 29,2″ N, 11° 38′ 47,1″ O