Karl August Hellwig

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Karl August Hellwig (* 27. November 1855 in Stettin; † 4. Februar 1914 in Kassel) war ein deutscher Jurist, Offizier in der preußischen Armee und völkisch-antisemitischer Politiker.

Karl August Hellwig wurde 1855 als Sohn von Konsul August Hellwig und Mathilde Ewald in Stettin geboren und besuchte erst die Erziehungsanstalt Schnepfenthal (heute Salzmannschule Schnepfenthal) und anschließend das Marienstiftsgymnasium in seiner Heimatstadt[1]. Anschließend studierte Hellwig die Rechtswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo er Mitglied des Corps Saxo-Borussia Heidelberg war, und auch an der Universität Leipzig, bestand die Referendarprüfung und promovierte zum Doktor der Rechte[2].

1882 heiratete er Elisabeth Freiin von Strombeck, mit der er zwei Kinder hatte.

Militärische Laufbahn

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Im Jahr 1877 ging Hellwig zum Husaren-Regiment Nr. 15, diente ab 1898 als Divisions-Adjutant in der 18. Division und wurde 1906 Kommandeur des 3. Schlesischen Dragoner-Regiments Nr. 15. Als Oberst und Kommandeur dieses Regiments nahm Hellwig im Juni 1910 seinen Abschied und zog daraufhin nach Kassel.

Hellwig war Mitglied der antisemitischen Deutschsozialen Partei und beim Verband gegen die Überhebung des Judentums.[3][4] Zudem war Hellwig Mitglied in der Gobineau-Vereinigung, deren Vorsitzender Ludwig Schemann war[5] und Mitglied der Guido-von-List-Gesellschaft[6].

Als 1912 in Leipzig von Theodor Fritsch in Leipzig der Reichshammerbund gegründet wurde, übernahm Hellwig als Vorsitzender die Leitung[7]. Fritsch gab die Richtlinien und Satzungen für den Bund vor. Die Verfassung des Reichshammerbundes wurde von dem Juristen Hellwig formuliert[8].

Als Hellwig im Jahre 1914 starb, folgte ihm Alfred Roth als sogenannter „Bundeswart“ als Vorsitzender der Organisation.

Publikationen (Auswahl)

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  • Hie Teut! – hie Juda!: ein Wort an die studierende Jugend, Hammer-Verlag, Leipzig, 1913.

Einzelnachweise

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  1. Wer ist’s?, Band 5, 1911. S. 574
  2. Deutsches Geschlechterbuch, Band 25, 1913, S. 236.
  3. Uwe Lohalm: Völkischer Radikalismus. Die Geschichte des Deutschvölkischen Schutz- und Trutz-Bundes 1919–1923 (= Hamburger Beiträge zur Zeitgeschichte, Band 6), Leibniz, Hamburg 1970, ISBN 3-87473-000-X (Dissertation, Universität Hamburg 1969).
  4. Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 5: Organisationen. De Gruyter Saur, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027878-1.
  5. Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 5: Organisationen. De Gruyter Saur, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027878-1. S. 289.
  6. Phillip Ruby: Okkulte Weltvorstellungen im Nationalsozialismus, Wien, 2010, S. 51.
  7. Wolfgang Benz (Hrsg.): Handbuch des Antisemitismus. Band 5: Organisationen. De Gruyter Saur, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027878-1. S. 518.
  8. Nicholas Goodrick-Clarke: Die okkulten Wurzeln des Nationalsozialismus. Leopold Stocker Verlag, Graz 1997, ISBN 3-7020-0795-4.