Karl Doppler
Karl Doppler (* 12. September 1825 in Lemberg; † 10. März 1900 in Stuttgart)[1] war ein ungarisch-deutscher Komponist.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Doppler wurde, wie auch sein vier Jahre älterer Bruder Franz Doppler, vom Vater, einem Militärkapellmeister, musikalisch ausgebildet.[2] Im Alter von zwölf Jahren wurde er an das königliche Stadttheater von Ofen engagiert. Danach war Karl als Flötist zusammen mit seinem Bruder (ebenfalls Flötist) im Orchester des deutschen Theaters in Pest.[3] Beide beteiligten sich maßgeblich an der Gründung der Philharmonischen Konzerte.[2] Eine Besonderheit bei ihren gemeinsamen Auftritten: Da Karl, im Gegensatz zu seinem Bruder, die Flöte als Linkshänder spielte, entstand der Eindruck, Karl agierte als Spiegelbild seines Bruders. Wenn sie sich gegenüber standen bliesen beide in dieselbe Richtung.[2]
Im Jahr 1850 ging Karl Doppler ans Nationaltheater Budapest, an dem er bis 1862 den Posten des zweiten Kapellmeisters bekleidete. Von 1865 bis 1898 war er erster Kapellmeister am Stuttgarter Hoftheater, dem heutigen Staatstheater Stuttgart.
Auch sein Sohn Árpád Doppler wirkte als Komponist. Seine Tochter Olga Doppler-Alsen war eine Theaterschauspielerin. Harry Alsen, ebenfalls Theaterschauspieler, der mit ihr verheiratet war, war sein Schwiegersohn.
Werk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Doppler komponierte mehrere ungarische Opern (u. a. A gránátos tábor – Das Feldlager der Grenadiere, 1853), Musiken zu ungarischen Volksstücken, eine Sammlung ungarischer Volkstänze und Chöre.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Constantin von Wurzbach: Doppler, Karl (Im Artikel seines Bruders). In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 3. Theil. Verlag der typogr.-literar.-artist. Anstalt (L. C. Zamarski, C. Dittmarsch & Comp.), Wien 1858, S. 372 f. (Digitalisat).
- Constantin von Wurzbach: Doppler, Karl. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 24. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1872, S. 393 (Digitalisat).
- Doppler Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 196.
- Nicolas Slonimsky: Baker’s Biographical Dictionary of Musicians. New York 1958, S. 394; Textarchiv – Internet Archive.
- Uwe Harten: Doppler, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Noten und Audiodateien von Carl Doppler im International Music Score Library Project
- Liste der Bühnenwerke von Karl Doppler auf Basis der MGG bei Operone
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Uwe Harten: Doppler, Familie. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 19. März 2021.
- ↑ a b c Johannes Jansen: Eine Hommage an Franz und Karl Doppler. In: Deutschlandfunk – Kammermusik; abgerufen am 20. März 2021.
- ↑ Andrij Karpiak: Doppler, Karl: Biographie. In: MGG Online; abgerufen am 20. März 2021.
Personendaten | |
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NAME | Doppler, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Doppler, Carl |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-ungarischer Komponist |
GEBURTSDATUM | 12. September 1825 |
GEBURTSORT | Lemberg |
STERBEDATUM | 10. März 1900 |
STERBEORT | Stuttgart |