Karl Hoefer

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Karl Hoefer (1916)

Karl Hoefer (* 29. Dezember 1862 in Pleß; † 12. Mai 1939 in Würzburg) war ein deutscher Generalleutnant sowie Freikorpsführer und SS-Oberführer.

Hoefer trat am 10. April 1883 als Fahnenjunker in das Grenadier-Regiment „König Friedrich Wilhelm II.“ (1. Schlesisches) Nr. 10 in Schweidnitz ein. Dort erfolgte am 13. November 1883 seine Ernennung zum Fähnrich sowie am 13. September 1884 die Beförderung zum Sekondeleutnant. Am 20. September 1890 versetzte man Hoefer in das 3. Oberschlesische Infanterie-Regiment Nr. 62 nach Cosel und verwendete ihn dort zunächst als Bataillon-, dann als Regimentsadjutant. In dieser Funktion wurde er am 29. März 1892 Premierleutnant. Als solcher versah er dann ab 14. Dezember 1895 Dienst als Adjutant der 24. Infanterie-Brigade, wurde am 12. September 1896 unter Belassung in diesem Kommando in das 8. Rheinische Infanterie-Regiment Nr. 70 versetzt und zum Hauptmann befördert. Nach seiner dortigen Tätigkeit als Kompaniechef kommandierte man ihn ab 1. Oktober 1898 zum Preußischen Kriegsministerium und setzt ihn als Adjutant der Versorgungs- und Justizdepartements ein. Am 22. Mai 1900 kehrte Hoefer in den Truppendienst als Kompaniechef im 3. Ober-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 172 zurück. Vom 18. Mai 1905 bis 20. April 1911 folgte seine Kommandierung zur Artilleriedepot-Inspektion nach Berlin sowie die zwischenzeitliche Beförderung zum Major am 27. Januar 1906. Hoefer übernahm im Anschluss als Kommandeur das II. Bataillon des 3. Posenschen Infanterie-Regiments Nr. 58, wurde am 1. Oktober 1912 Oberstleutnant und als solcher am 18. Februar 1913 zum Stab des 3. Westpreußischen Infanterie-Regiments Nr. 129 nach Graudenz.

Hier verblieb er über den Ausbruch des Ersten Weltkriegs hinaus. Am 27. August 1914 folgte Hoefers Ernennung zum Kommandeur des Landwehr-Infanterie-Regiments 10 sowie kurz darauf am 5. September 1914 die Beförderung zum Oberst. Während der Kämpfe an der Front erlitt Hoefer am 7. August 1915 schwere Verwundungen, sodass er nach einem Lazarettaufenthalt als Offizier von der Armee zunächst kein Truppenkommando erhielt. Nach seiner Gesundung setzte man ihn ab 2. Juni 1916 zunächst als Kommandeur des Landwehr-Infanterie-Regiments 57 ein und ernannte Hoefer drei Monate später zum Kommandeur der 17. Landwehr-Brigade, die er bis zum 16. Februar 1918 führen sollte. Im Anschluss übernahm Hoefer die 43. Ersatz-Infanterie-Brigade, wurde am 25. Februar Generalmajor sowie am 12. April 1918 Kommandeur der 117. Infanterie-Division. Mit dieser war er u. a. an der Vierten Flandernschlacht beteiligt und konnte sich durch die Erstürmung des strategisch wichtigen Kemmelbergs auszeichnen.

Nach Kriegsende erfolgte seine Übernahme in die Reichswehr und Hoefer erhielt ab 1. Mai 1919 zunächst das Kommando über die Reichswehr-Brigade 32. Fünf Monate später erfolgte die Ernennung zum Infanterie-Führer 8. Anschließend war Hoefer ab März 1920 kurzzeitig Kommandeur der Reichswehr-Brigade 8, dann ab 26. April Kommandeur der Reichswehr-Brigade 6 und schließlich ab 18. Dezember 1920 Kommandant von Breslau. In dieser Funktion schied er am 31. Dezember 1920 aus dem aktiven Dienst aus und wurde in den Ruhestand versetzt. Nachträglich erhielt Hoefer am 3. Februar 1921 noch die Beförderung zum Generalleutnant. Er wohnte von Januar 1920 bis zum September 1937 in Coburg.[1]

Hoefer fungierte vom 20. Mai bis 5. Juli 1921 als Führer des Oberschlesischen Selbstschutzes und hatte als solcher maßgeblichen Anteil an der Erstürmung des Sankt Annaberges während des Dritten Polnischen Aufstandes. Ab 20. April 1936 war er Mitglied der SS im Range eines SS-Oberführers und in dieser Funktion beim Reichsführer SS tätig (SS-Nummer 276.338).

Die Kaserne in Homburger Stadtteil Erbach trug ihm zu Ehren den Namen Hoefer-Kaserne. 1945 wurde sie von der französischen Besatzungsmacht, nach dem ehemaligen französischen Gouverneur von Homburg und Kommandant der Hohenburg (1680 bis 1697) Graf La Bretesche, in Siedlung La Bretesche umbenannt und zunächst den in Homburg beschäftigten Zwangsarbeitern zur Verfügung gestellt. Danach wurde sie zur „Heimstätte“, einer Auffangsiedlung für durch den Krieg Wohnungslose, Flüchtlinge und Vertriebene.[2]

Im Jahre 1927 wurde in Neustadt O.S. der Name der Kasernenstrasse in Karl-Hoefer-Strasse geändert (jetzt Grunwaldzka)[3]. Eine Berliner Straße im Stadtteil Reinickendorf wurde 1941 nach Karl Hoefer benannt, was erst 1996 auffiel. Angesichts seiner Mitgliedschaft in der SS im Range eines SS-Oberführers wurde die Straße am 11. September 1998 in Von-der-Gablentz-Straße (nach einem Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime) umbenannt.[4][5]

  • Oberschlesien in der Aufstandszeit 1918–1921. Erinnerungen und Dokumente. Berlin 1938.
  • Dermot Bradley (Hrsg.): Die Generale des Heeres 1921–1945. Die militärischen Werdegänge der Generale, sowie der Ärzte, Veterinäre, Intendanten, Richter und Ministerialbeamten im Generalsrang. Band 6: Hochbaum-Klutmann. Biblio Verlag, Bissendorf 2002, ISBN 3-7648-2582-0.
Commons: Karl Hoefer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Harald Sandner: Coburg im 20. Jahrhundert. Die Chronik über die Stadt Coburg und das Haus Sachsen-Coburg und Gotha vom 1. Januar 1900 bis zum 31. Dezember 1999 – von der „guten alten Zeit“ bis zur Schwelle des 21. Jahrhunderts. Gegen das Vergessen. Verlagsanstalt Neue Presse, Coburg 2000, ISBN 3-00-006732-9, S. 157.
  2. Willy Sachs: Die „Stunde Null“ in Homburg. Ermer Verlag, Homburg 1990, S. 54–56, [1]@1@2Vorlage:Toter Link/www.stadtarchiv-homburg.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. Andrzej Dereń: Ulica Grunwaldzka: Na zachód od koszar i cmentarza - Teraz Prudnik! 16. November 2019, abgerufen am 30. März 2021 (polnisch).
  4. Karin Schmidl: Ein SS-Oberführer auf dem Straßenschild. In: Berliner Zeitung, 26. Oktober 1996
  5. Von-der-Gablentz-Straße. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  6. a b Preußisches Kriegsministerium (Hrsg.): Rangliste der Königlich Preußischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps für 1914. E.S. Mittler & Sohn, Berlin 1914, S. 286.