Karl Kahl
Karl Nikolajewitsch Kahl, auch Soukowsky (* 1873 in Riga, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich; † 20. Januar 1938 in Tomsk, Oblast Nowosibirsk, Sowjetunion), war ein deutschbaltisch-russischer Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule. Kahl wurde Opfer des Großen Terrors in der Sowjetunion der 1930er Jahre.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Jahren 1891 bis 1893 studierte der aus Witebsk (heute in Belarus) kommende Kahl an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort waren Heinrich Lauenstein, Hugo Crola und Adolf Schill seine Lehrer.[1][2] Außerdem arbeitete er bei Lauenstein, Arthur Kampf und Peter Janssen dem Älteren. Später war Kahl in München und Karlsruhe tätig. Er bereiste Belgien und Holland, anschließend ging er nach Paris, kehrte dann aber nach Düsseldorf zurück. Ab 1898 lebte er wieder in Witebsk. Mit 18 Gemälden, darunter die Bilder Frühling und Am Fluss, nahm Kahl im Jahr 1904 an der Louisiana Purchase Exposition in St. Louis teil.[3]
Ab etwa 1911 lebte und arbeitete er in Wladiwostok am Japanischen Meer. Am 28. April 1935 wurde er dort verhaftet und am 3. Oktober des gleichen Jahres zu fünf Jahren Arbeitslager verurteilt. Im Arbeitslager Nr. 2 in Tomsk (Sibirien) arbeitete er wieder als Maler. Dort wurde er am 3. Dezember 1937 unter dem Vorwurf der Spionage für Deutschland erneut verhaftet und am 3. Januar 1938 zum Tode verurteilt. Das Todesurteil wurde am 20. Januar 1938 durch Erschießung vollstreckt. Am 26. November 1965 rehabilitierte ihn das Militärkollegium des Obersten Gerichtshofs der Sowjetunion.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kahl (Soukowsky), Karl. In: Julius Döring, Wilhelm Neumann (Hrsg.): Lexikon Baltischer Künstler. Jonck & Poliewsky, Riga 1908, S. 78 (Textarchiv – Internet Archive).
- Kahl (Soukowsky), Karl. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 19: Ingouville–Kauffungen. E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 434 (biblos.pk.edu.pl).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl Kahl, Datenblatt im Portal rkd.nl (Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie)
- Kahl, K.N., Weblinks und Bibliografie im Portal pv-gallery.com
- Karl Nikolaevich Kahl, Auktionsresultate im Portal artnet.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Vgl. Nrn. 6764–6767 im Findbuch 212.01.04 Schülerlisten der Kunstakademie Düsseldorf ( des vom 11. April 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Webseite im Portal archive.nrw.de (Landesarchiv Nordrhein-Westfalen)
- ↑ Bettina Baumgärtel, Sabine Schroyen, Lydia Immerheiser, Sabine Teichgröb: Verzeichnis der ausländischen Künstler und Künstlerinnen. Nationalität, Aufenthalt und Studium in Düsseldorf. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 433
- ↑ Official catalogue of exhibitors. Universal Exposition St. Louis/U.S.A. 1904, S. 282 (Russia, Department B – Art, Nrn. 183–200, Digitalisat)
- ↑ Каль, Карл Николаевич, Webseite im Portal nkvd.tomsk.ru, abgerufen am 30. August 2017.
Personendaten | |
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NAME | Kahl, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | Kahl, Karl Nikolajewitsch (vollständiger Name); Soukowsky, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutschbaltisch-russischer Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule |
GEBURTSDATUM | 1873 |
GEBURTSORT | Riga, Gouvernement Livland, Russisches Kaiserreich |
STERBEDATUM | 20. Januar 1938 |
STERBEORT | Tomsk, Oblast Nowosibirsk, Sowjetunion |