Karl Karafiat

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Karl Karafiat (* 21. Oktober 1866 in Mährisch-Trübau; † 5. Januar 1929 in Teplice-Šanov) war ein böhmischer Geistlicher der römisch-katholischen Kirche, Denkmalpfleger, Museumskurator, Heimatforscher und Landeskundler.

Er kam im Oktober 1866 in Mährisch-Trübau zur Welt, das damals etwa 5000 Einwohner hatte und zur Markgrafschaft Mähren zählte. Sein Vater Johann Karafiat arbeitete als Färber und Chemiker und seine Mutter Anna Heger war die Tochter eines Maschinenbauers.[1] Karafiat besuchte zunächst das Staatsgymnasium in Trübau. Nach seinem Abschluss immatrikulierte er sich an der Universität Wien für ein Studium der Theologie und der Archäologie, das er schließlich in Leitmeritz beendete.[2] Im Jahr 1891 wurde er zum Priester geweiht.

Anschließend war er bis 1901 als Kaplan und Gemeindeverwalter im Dorf Zeidler tätig, ehe er auf die Pfarrerstelle ins nahe Lobendau wechselte.[3][2] Sieben Jahre später zog er 1908 nach Teplitz und wurde dort als Konservator der „Zentralkommission für Kunst und historische Denkmalspflege“ angestellt. Kurz darauf übernahm er nach dem Suizid Robert von Weinzierls (1855–1909) zusätzlich auch den Posten als Kustos für die Ur- und Frühgeschichte Nordböhmens am städtischen Regionalmuseum, den er bis 1920 innehatte, an.[4] In dieser Funktion tat sich Karafiat als umtriebiger Heimatforscher hervor und publizierte zahlreiche Fachartikel in den Tätigkeitsberichten der Museumsgesellschaft sowie in anderen Zeitschriften. Darüber hinaus schrieb er auch – teils in nordböhmischen Mundartenlyrische Texte.

Publikationen (Auswahl)

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  • Teplitzer Frauengestalten aus verschiedenen Jahrhunderten. In: 3. Jahresbericht des öffentlichen Mädchen-Lyzeums in Teplitz-Schönau 1913/1914. Teplitz, 1914, 34 Seiten.
  • In Freud und Leid. Mundartliches und Gereimtes. Selbstverlag, Leipa, 1911.

Einzelnachweise

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  1. Herrmann A. L. Degener (Hrsg.): Wer ist’s? Unsere Zeitgenossen. Biographien von rund 20 000 lebenden Zeitgenossen. Angaben über Herkunft, Familie, Lebenslauf, Veröffentlichungen und Werke, Lieblingsbeschäftigungen, Parteiangehörigkeit, Mitgliedschaft bei Gesellschaften, Adresse. Andere Mitteilungen von allgemeinem Interesse. Ausgabe 7, Verlag Herrmann Degener, 1914, Leipzig, S. 508.
  2. a b Martin Kerhart: Text über die Geschichte Lobendavas zu Beginn des 20. Jahrhunderts (auf Tschechisch). Am 18. Juni 2011 auf poute.eu. Abgerufen am 26. März 2022.
  3. Klaus Müller: Lobendau – die nördlichste Gemeinde Tschechiens: seine wechselhafte Geschichte im Spiegel der Zeit. In: Sudetendeutsche Familienforschung. Band 13, Heft 1, 2011, S. 1–10.
  4. Peter Budinský: Přehled archeologické sbírky regionálního muzea v Teplicích, S. 3.