Carl Ahles

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Carl Ahles[1] (auch: Karl Ahles;[2] vollständiger Name Carl Ludwig Wilhelm Ahles[3] und Karl Ludwig Wilhelm Ahles; * 12. Februar 1789 in Hannover; † 13. November 1847 in ebenda) war ein deutscher Weinhändler, Senator und Kommunalpolitiker.[4]

Briefkopf der 1714 gegründeten späteren „Weingroßhandlung von Joh. Wilh. Ahles Sohn“ in der Mittelstraße 8 der Calenberger Neustadt

Ahles wurde zur Zeit des Kurfürstentums Hannover im Jahr 1789 als Sohn des Weinhändlers Johann Wilhelm Ahles geboren. Nach der sogenannten „Franzosenzeit“, der Erhebung des vormaligen Kurfürstentums zum Königreich Hannover und dem Tod seines Vaters übernahm Ahles 1818 den Ausschank und den Weinhandels seines Vaters: „Ahles Weinstube“ war Treffpunkt zahlreicher stadthannoverscher Honoratioren; aber auch Persönlichkeiten wie Wilhelm Busch und Wilhelm Raabe[5] und Prominente wie Georg oder August Kestner kehrten in die auch Ahles Weinhandlung und Weinstube genannte Einrichtung ein.[6]

1822 war Karl Ahles Mitglied des „Directions-Committées“ des im Schlosstheater seinerzeit privat geführten Hoftheaters, in dem unter anderem der Schauspieler August Pichler unter Begleitung mehrerer Hofmusiker auftrat. Mitglieder des Komitees unter der Leitung des Oberhofmarschalls Graf Carl Philipp von Hardenberg waren neben Ahles der Obersteuerrat Baron August Otto Ludwig Freiherr von Grote, Hofrat Falck sowie der „Oberschenk“ und „Chef“ des Orchesters Georg Wilhelm Friedrich Graf von Platen-Hallermund.[7]

In den Jahren zwischen 1825 und 1843 wurde Ahles wiederholt zum Senator sowie in das Bürgervorsteherkollegium der Stadt Hannover gewählt[5] in dem Ahles nicht nur als Rechnungsführer des städtischen Krankenhauses und des Lazarett-Registers zuständig war,[8] sondern in dem der Freimaurer und Mitglied der Loge Friedrich zum weißen Pferde[3] zeitweilig auch als Vize-Wortführer wirkte.[9]

In diesem Zeitraum war er 1828 gemeinsam mit dem Fabrikbesitzer und Finanzsenator August Ludwig Bruns sowie Franz Krohne und Friedrich Kromcke Mitbegründer eines Vereins „zur Errichtung einer allgemeinen, auf Gegenseitigkeit der Interessenten begründeten Lebensversicherungsanstalt für das Königreich Hannover“, dessen Zweck die Vorbereitung der einzurichtenden Lebensversicherung war.[10] „Herr Senator Ahles“ wirkte als einer der ersten Vorstände im Gewerbeverein für das Königreich Hannover.[11]

Ahles war einer jener Anführer, die während des Verfassungskonfliktes im Juli 1839 zur Wahrung der städtischen Rechte König Ernst August entgegentraten.[5]

Kurz vor seinem Tode im Jahr 1847 verkaufte der Gastronom seinen Weinhandel und Ausschank an seinen Kellermeister Karl Schultz,[5] dem Vetter des Amateurastronoms und Dichters Georg Friedrich Schultz.[12]

Archivalien von und über den Senator, Bürgervorsteher und Weinhändler finden sich beispielsweise

Commons: Carl Ahles – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hannoversches Adressbuch auf das Jahr 1828, Abteilung II: Alphabetisches Verzeichniß der Einwohner der Alt- und Neustadt Hannover, sowie eines Theils der Einwohner zu Herrenhausen, Linden und außer den übrigen Thoren mit Bemerkung ihres Geschäfts, der Straßen in welchen dieselben wohnen und der Hausnummer, S. 10; Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek (GWLB) über die Deutsche Forschungsgemeinschaft
  2. Friedrich August Schmidt (Hrsg.): Register über das dritte Decennium (die Jahrgänge XXI-XXX.) 1843-1852 des Neuen Nekrologs der Deutschen, B. Fr. Voigt, Weimar: 1856, S. 4; Digitalisat über Google-Bücher
  3. a b Friedrich Voigts: Die Freimaurerei im Oriente von Hannover: Erinnerungsblätter an die Feste vom 14. und 15. Januar 1857, Hannover: Carl Rümpler, 1859, S. 77; Digitalisat über Google-Bücher
  4. o. V.: Ahles, Karl Ludwig Wilhelm in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderliche) der GWLB [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 7. August 2019
  5. a b c d Waldemar R. Röhrbein: Ahles, (2) Karl Ludwig Wilhelm, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 25; Vorschau über Google-Bücher
  6. Waldemar R. Röhrbein: Ahles, A. Weinhandlung und Weinstube, in: Stadtlexikon Hannover, S. 16; Vorschau über Google-Bücher
  7. Michael Walter: Deutsche Hofoper, in ders.: Oper. Geschichte einer Institution, Stuttgarte: J.-B.-Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl-Ernst-Poeschel-Verlag, [2016], ISBN 978-3-476-02563-0 und ISBN 978-3-7618-2068-1 sowie ISBN 3-476-02563-2, S. 210; Vorschau über Google-Bücher
  8. a b Ludwig Denecke (Hrsg.): Brüder-Grimm-Gedenken ( = Schriften der Brüder-Grimm-Gesellschaft) ( = Jahresgabe ... der Arbeitsgemeinschaft für die Geisteswissenschaft des 19. Jahrhunderts e.V.), Stuttgart: Hirzel, 1981, ISSN 0177-834X, S. 185
  9. Bernhard Hausmann: Erinnerungen aus dem achtzigjährigen Leben eines hannoverschen Bürgers, Hahn, Hannover 1873, passim; Digitalisat über Google-Bücher
  10. Kurt Pohl: Die Anfänge des deutschen Lebensversicherungswesens, Philosophische Dissertation an der Universität Leipzig, Leipzig 1913, S. 21; Vorschau über Google-Bücher
  11. Karl Karmarsch, Friedrich von Reden (Red.): Mittheilungen des Gewerbevereins für das Königreich Hannover, 4. Lieferung (Jahrgang 1834–1835), Hannover: in Kommission der Hahnschen Hofbuchhandlung, 1835, S. 196; Digitalisat über Google-Bücher
  12. Waldemar R. Röhrbein: Schultz, Georg Friedrich, in: Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 326; Vorschau über Google-Bücher