Karl Wilhelm Frank
Karl Wilhelm Frank (auch Carl Wilhelm Francken; * 4. September 1797; † nach 1878) war ein deutscher Seemann und evangelischer Geistlicher.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Karl Wilhelm Frank war ein Sohn von Bernhard Olivier Frank, Pastor in Bobbin auf Rügen. Er wählte frühzeitig den seemännischen Beruf und trat später in den Dienst der Britischen Ostindien-Kompanie. 1818 zeichnete er sich beim Schiffbruch der Cabalva im Indischen Ozean aus. Er fuhr in einem offenen Kutter mehrere hundert Seemeilen vom Cargados-Riff nach Mauritius, um Hilfe für die auf einem Korallenriff zurückgebliebenen Überlebenden des Schiffbruchs zu holen. Über den Verlust der Cabalva verfasste er ein Buch, das 1819 veröffentlicht wurde. Es wurde 1821 ins Deutsche[1] und 1824 ins Schwedische übersetzt. Der Text wurde später in den dritten Band der Reihe „Des jungen Feldjägers Kriegskamerad“ aufgenommen.[2] 1835 war Frank Kapitän der Roxburgh Castle.[3]
Nach dem Ende seiner seemännischen Laufbahn studierte er an der Universität Cambridge Theologie und wurde nach seiner Ordination zum Priester der Kirche von England durch den Bischof von Norwich im Juni 1844[4] Pfarrer der evangelisch-lutherischen deutsch-dänischen Seefahrergemeinde in Hull. Auf seine persönliche Bitte gewährte Ende der 1840er Jahre der preußische König Friedrich Wilhelm IV. eine finanzielle Unterstützung für die Gemeinde. 1851 hielt er während der Great Exhibition anglikanische Gottesdienste in deutscher Sprache in London.[5] 1854 übernahm er eine Pfarrstelle in Wicken in der englischen Grafschaft Cambridgeshire und blieb dort bis 1869.[6] Im Ruhestand lebte er in der Grafschaft Sussex.
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A narrative of the loss of the honourable East India Company’s ship, Cabalva, which was wrecked, on the morning of July 7, 1818, upon the Cargados Garragos Reef, in the Indian Ocean. By C. W. Francken, Sixth Officer, Black and Co., London 1819.[7]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Adolf Häckermann: Frank, Bernhard Olivier. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 7, Duncker & Humblot, Leipzig 1877, S. 247 f. (Erwähnung bei seinem Vater Bernhard Olivier F.)
- Frank, Karl Wilhelm. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 136.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jahrbuch für den deutschen Buchkunst und Landkartenhandel 1821, S. 420
- ↑ Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung. Nr. 35, Februar 1827, S. 278–279 (Digitalisat)
- ↑ C. W. Francken (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei Families in Britisch India Society (englisch)
- ↑ The Christian Remembrancer 1844
- ↑ A Handbook to the Places of Public Worship in London. London 1851
- ↑ Wicken - Church bei British History Online
- ↑ Kurze Rezension in F. Jefferies: The Gentleman’s Magazine. 1819, S. 154. (Digitalisat)
Personendaten | |
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NAME | Frank, Karl Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Frank, Wilhelm; Francken, Carl Wilhelm; Francken, C. W. |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Seemann und evangelischer Geistlicher |
GEBURTSDATUM | 4. September 1797 |
STERBEDATUM | 19. Jahrhundert |