Karl von Stieler
Karl von Stieler (* 12. März 1864 in Heilbronn; † 16. Februar 1960 in Bebenhausen) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Ministerialbeamter.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Abschluss seines Studiums der Rechtswissenschaften wurde er 1894 Richter am Amtsgericht Stuttgart. Nach dortiger zweijähriger Tätigkeit wechselte er 1896 als Mitarbeiter in die Domänendirektion des Königreichs Württemberg und daraufhin 1899 als Finanzrat zur Generaldirektion der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen. Zwischen 1904 und 1907 wurde er als Geheimer Regierungsrat in das Reichseisenbahnamt abgeordnet. Im Anschluss war er Staatsrat des Großherzogtums Baden sowie Präsident der Generaldirektion der Württembergischen Staats-Eisenbahnen.
Nach Gründung der Weimarer Republik wurde er 1919 zunächst zum Unterstaatssekretär und kurz darauf neben Max Peters zum Staatssekretär im Reichsverkehrsministerium und bekleidete dieses Amt bis November 1923 unter den Reichsverkehrsministern Johannes Bell, Gustav Bauer, Wilhelm Groener sowie Rudolf Oeser. Zugleich war er dort Leiter der Eisenbahnabteilung sowie Leiter des Reichseisenbahnrats[1] und kann als der eigentliche Vater der Deutschen Reichsbahn während der Weimarer Republik gelten.[2]
Im Anschluss war er bis 1934 Vizepräsident des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft.[3]
Er war Mitglied der Akademischen Gesellschaft Stuttgardia Tübingen.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrendoktorwürde der Juristischen Fakultät der Eberhard Karls Universität Tübingen
- 1952: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1954: Ehrenbürger von Bebenhausen, seit dessen Eingemeindung 1974 Ehrenbürger von Tübingen
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die deutschen Eisenbahnen unter der alten und der neuen Reichsverfassung. Stuttgart 1924.
- Grundfragen aus dem Gebiete des deutschen Eisenbahnwesens. Stuttgart 1925.
- Der Dawes-Plan und die Reichseisenbahn. Stuttgart 1926.
- Der Internationale Eisenbahnverband und die Entwicklung älterer internationaler Eisenbahnorganisationen seit Kriegsende. Berlin 1926.
- Autonomiebestrebungen bei Staatseisenbahnen. Stuttgart 1927.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lothar Gall, Manfred Pohl: Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45334-1, S. 120. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
- ↑ Lothar Gall, Manfred Pohl: Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45334-1, S. 79. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
- ↑ Lothar Gall, Manfred Pohl: Die Eisenbahn in Deutschland. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. C. H. Beck, München 1999, ISBN 3-406-45334-1, S. 127. (eingeschränkte Vorschau bei Google Bücher)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Karl von Stieler in der Online-Version der Edition Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik
Personendaten | |
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NAME | Stieler, Karl von |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Ministerialbeamter und Staatssekretär |
GEBURTSDATUM | 12. März 1864 |
GEBURTSORT | Heilbronn |
STERBEDATUM | 16. Februar 1960 |
STERBEORT | Berlin |
- Verwaltungsjurist
- Staatssekretär (Weimarer Republik)
- Person (Württembergische Staatseisenbahnen)
- Person (Deutsche Reichsbahn 1920–1945)
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Ehrendoktor der Eberhard Karls Universität Tübingen
- Geheimer Regierungsrat
- Korporierter (Studentenverbindung)
- Württemberger
- Deutscher
- Geboren 1864
- Gestorben 1960
- Mann
- Mitglied des Verwaltungsrats der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft