Karlsbrunnen (Aachen)
Karlsbrunnen | |
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Karlsbrunnen vor dem Aachener Rathaus | |
Ort | Aachen-Mitte |
Land | Deutschland |
Verwendung | Zierbrunnen |
Bauzeit | 1334, 1620, 1735 |
Baustil | Gotik |
Technische Daten | |
Baustoff | Sockel und Säule bestehen aus Stein, Schale und Figuren aus Bronze |
Koordinaten | |
Lage | Koordinaten: 50° 46′ 35″ N, 6° 5′ 1,4″ O50° 46′ 35″ N, 6° 5′ 1,4″ O |
Der Karlsbrunnen, auch Marktbrunnen, befindet sich auf dem Markt in Aachen direkt vor dem Aachener Rathaus. Er ist der älteste Brunnen der Stadt Aachen und unterlag seit seiner Errichtung diversen Änderungen.
Beschreibung und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ursprung und erste Erweiterung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die ursprüngliche Aufstellung fand im Jahr 1334 statt, als ursprünglich polygoner Schalenbrunnen. Ein erster Umbau mit Erweiterung fand 1620 statt, samt der Installation der Figur Karls des Großen, die in Dinant gegossen wurde. Gleichfalls wurde zu diesem Zeitpunkt die sechs Tonnen schwere Bronzeschale mit floralen Zügen mit einem Durchmesser von 3,60 m in das Erscheinungsbild integriert. Gegossen wurde sie laut Inschrift um 1620 von den Aachener Glockengießern Franz und Peter von Trier mit Unterstützung des auswärtigen Glockengießers Daniel Laner (Lonner). An ihrem Außenband zeigen sich zwischen Blumengirlanden mit Meerwesen, dem Reichsadler und dem Aachener Stadtwappen abwechselnd sechs wasserspeiende Löwenköpfe sowie ebenso viele aufgelegte Wappenschilde. Diese sind den verdienten Bürgermeistern Joachim Berchem, Albrecht Schrick, Dietrich Speckhewer, Egidius Bleyenheuft und Johann Schörer, die in diesem Zeitraum ihr Amt versahen, sowie dem Bürger Peter Brunnenstein zuzuordnen.[1]
Zweite Erweiterung und Franzosenzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Aachener Baumeister Johann Joseph Couven entwarf im Jahr 1735 das Blausteinbecken. Drei Jahre später fügte Couven die beiden bronzenen Fische dem Blausteinbecken hinzu. Da der Karlsbrunnen als Zierbrunnen konzipiert war, entwarf Couven 1736 noch zwei kleine Laufbrunnen, an denen die Aachener Bürger Wasser schöpfen konnten. Diese standen in unmittelbarer Nähe vom Karlsbrunnen. Alimentiert wurden die drei Brunnen über die so genannte Marktwasserleitung, die u. a. auch in ihrem weiteren Verlauf die Hotmannspief mit Wasser der Pau versorgte.
Beim Einmarsch der Franzosen im Jahr 1792 wurde die Karlsstatue als Kriegsbeute nach Paris verschleppt, konnte aber durch erfolgreiche Verhandlungen des amtierenden Aachener Maire Johann Wilhelm Gottfried von Lommessem im Jahr 1804 zurückerlangt und ein Jahr später wieder feierlich aufgestellt werden.
Zweiter Weltkrieg und Moderne
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Während des Zweiten Weltkriegs wurde der Brunnen demontiert, um zu verhindern, dass dieser durch den Krieg Schaden nimmt. 1948 wurde der Brunnen wieder zusammengesetzt.[2] Der Neuguss der Statue wurde auf Initiative von Ewald Nießen, dem ersten hauptamtlichen Denkmalpfleger der Stadt Aachen, umgesetzt[3]. Auf historischen Fotografien ist erkennbar, dass die Karlsfigur ursprünglich nach Süden, also auf das Rathaus, blickte.[4] Heute hingegen steht die Figur mit dem Rücken zum Rathaus. Wenn in dieser Anordnung das Gesicht der Statue betrachtet wird, so bildet das Rathaus den Hintergrund.
Die Inschriften der Schale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Position | Inschrift | Übersetzung |
Inschrift unterer Schalenrand. Rosetten als Trenner. |
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Inschrift oberhalb, Wappenbeischriften unterhalb des Ornamentbandes erhaben. |
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Hier in Aachen sind durch einen gewissen römischen Princeps Granus, einen Bruder Neros und der Agrippa, die Thermen der heißen Quellen von Grund auf erbaut worden. Später aber, nachdem durch den heiligen Kaiser Karl den Großen festgesetzt worden war, dass dieser Ort Haupt und Sitz des Reiches diesseits der Alpen sei, sind sie wiederhergestellt worden; in welche Thermen einst diese kalte Quelle hineingeflossen ist, die Senat und Volk von Aachen nun gerade durch dieses eherne Gefäß dargestellt haben. |
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die markante Bronzeschale heißt in Aachener Mundart Eäzekomp, was sich mit Erbsenschüssel übersetzen lässt.
Die Originalfigur Kaiser Karls stand seit 1969 im Krönungssaal des Rathauses und wurde 2014 ins stadthistorische Museum Centre Charlemagne am Katschof verlegt. Auf dem Brunnen selbst steht eine Kopie, da die Umwelteinflüsse der Originalfigur immer mehr zusetzten.
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Statue Karls des Großen
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Schale und Sockel
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Bürgermeisterwappen an der Schale
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Bronzefigur eines Fischs
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Videorundgang um den Brunnen
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Der Karlsbrunnen. Stadt Aachen - Der Oberbürgermeister, abgerufen am 10. Mai 2019.
- Bernd Groten: Kaiser Karl Brunnen in Aachen. In: Denkmalplatz. Abgerufen am 25. Januar 2015.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Inschriftenkatalog: Aachen (Stadt). DI 32, Stadt Aachen, Nr. 118. Deutsche Inschriften Online, abgerufen am 22. Dezember 2014.
- ↑ http://www.aachen.de/de/kultur_freizeit/kultur/geschichte/karlsbrunnen/index.html
- ↑ Chronik der Stadt Aachen für das Jahr 2010 / Seite 258. Stadt Aachen, abgerufen am 6. April 2024.
- ↑ http://aachen-stadtgeschichte.de/aachener-marktplatz-um-1900/
- Karl der Große als Namensgeber
- Brunnen in Aachen
- Baudenkmal in Aachen
- Erbaut in den 1620er Jahren
- Aachen im 17. Jahrhundert
- Personendenkmal (Herrscher)
- Bronzeskulptur in Nordrhein-Westfalen
- Johann Joseph Couven
- Bauwerk von Johann Joseph Couven
- Barockbauwerk in Aachen
- Altstadt (Aachen)
- Gedenkbrunnen
- Denkmal in Aachen
- Werk über Karl den Großen