Kartusche (Kartografie)

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Kartusche auf einer Karte von Kanada (1777)

Eine Kartusche in der Kartografie bezeichnet ein Kartenelement, das aus Zierrahmen und Schriftfeld besteht. Mit Wappen, Symbolen, Bändern, Pflanzen oder Personen und Tieren bildet sie eine meist ornamentale Einfassung von Kartentitel, Autor, Maßstab, Legende und Erscheinungsjahr. Sie werden meist auf den freien Flächen des Kartenblattes als Füllung eingefügt. Insbesondere im Rokoko und Barock wurden Karten damit verziert und enthielten meist eine Betitelung oder Erläuterung zur Karte.

In einer Widmungskartusche steht, wem dieser Globus oder diese Karte gewidmet ist (häufig einem König oder anderen Herrscher).

  • Traudl Seifert: Die Karte als Kunstwerk. Dekorative Landkarten aus Mittelalter und Neuzeit. Hrsg. von der Bayerischen Staatsbibliothek. Unterschneidheim 1979 (Ausstellungskataloge, Bayerischeh Staatsbibliothek; 19), ISBN 3-921503-55-8.
  • David Woodward (Hrsg.): Art and Cartography, Chicago und London 1987 (The Kenneth Nebenzahl, Jr., lectures in the history of cartography; 6), ISBN 0-226-90722-8.
  • Joachim Möller: Pictura Loquens – Amazonum Regio und der Mythos von Guyana in Karte und Kartusche. In: ders.: Kartuschen. Gestalt und Botschaft eines Ornaments, Dinslaken 2018, ISBN 978-3-00-059204-1, S. 60–89.
  • Chet A. van Duzer: Frames that speak, cartouches on early modern maps. Brill, Leiden, Boston 2023 (Mapping the past; 2), ISBN 978-90-04-50518-6.
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